Graz

Das neue Architekturarchiv Steiermark befindet sich in der Münzgrabenstraße 36 © Bernhard A. Reismann

Am 30. November wird in Graz das ASt (Architekturarchiv Steiermark) in den Räumen des Hauses in der Münzgrabenstraße 36 eröffnet. Die Neugründung erfolgt auf Basis der Architekturbestände des Archivs der TU Graz als selbständiges und erweitertes Archiv. Das ASt entsteht in Kooperation des Archivs der TU Graz mit dem HDA und der wissenschaftlichen Begleitung durch das Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) der TU Graz, um der besonderen Bedeutung des baukulturellen Erbes der Region Rechnung zu tragen.

Es sprechen:

Harald Kainz, Rektor der TU Graz
Sandra Holasek, Abgeordnete zum Steirischen Landtag (in Vertretung von Landeshauptmann Christopher Drexler)
Markus Bogensberger, Fachteam Baukultur, Land Steiermark
Petra Petersson, Dekanin der Architekturfakultät der TU Graz

Gründungsinstitutionen:
Bernhard Reismann, Leiter des Archivs der TU Graz
Beate Engelhorn, Leiterin des HDA, Graz
Anselm Wagner, Vorstand des akk, TU Graz

ArchitektInnen:
Karla Kowalski, Architektin, Graz
Konrad Frey, Architekt, Hart bei Graz

Anschließend Besichtigung der Archivräume in der Münzgrabenstraße 36, EG

Umtrunk in der Cafeteria, Stremayrgasse 16, EG

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HINTERGRUND

Die Grazer Nachkriegsmoderne hat international viel Aufsehen erregt. Hier ist insbesondere die Bauepoche zwischen ca. 1960 bis in die 1990er Jahre hervorzuheben, die unter dem Begriff „Grazer Schule“ bekannt wurde. Die Bauten aus dieser Zeit wurden weit über die Grenzen Österreichs hinaus wahrgenommen und zählen bis heute zu den stilprägendsten Werken ihrer Zeit in Europa. 

Die Quellen der architektonischen Produktion, die ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal von Graz und der Steiermark darstellen, werden durch die Gründung des ASt langfristig für künftige Generationen bewahrt, sowie der Forschung und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht. Derzeit verwaltet das Archiv der TU Graz die Vor- und Nachlässe von 34 steirischen ArchitektInnen und Architekturbüros, darunter jene von Herbert Eichholzer, Anna Lülja Praun, Hubert Hoffmann, Karl Raimund Lorenz, Ferdinand Schuster, Karl Augustinus Bieber, Michael Szyszkowitz + Karla Kowalski, Konrad Frey, Heinz Wondra, dem Team A und dem Architekturfotografen Peter Eder. Weitere Vor- und Nachlässe folgen und werden am Standort Münzgrabenstraße 36 gesammelt, erschlossen und für die Benützung bereitgestellt. Beforscht werden können derzeit bereits an die 70.000 Bilddokumente, 55.000 Pläne und rund 50 Architekturmodelle. 

Die Kooperation der Institutionen im neu gegründeten ASt verbindet die dafür notwendige Fachkompetenzen: Das Archiv wird die Dokumente und Modelle fach- und sachgerecht ordnen, katalogisieren und archivieren. Das Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) wird weiterhin dafür sorgen, dass die Archivbestände systematisch wissenschaftlich erforscht und in die Forschungsergebnisse in Publikationen, Ausstellungen und Symposien der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Durch die Kooperation mit dem HDA kann das ASt von dessen fachlicher Expertise, Einbettung in den regionalen und nationalen Architekturdiskurs, internationalem Renommée und nicht zuletzt von dessen Präsentationsmöglichkeiten profitieren. 

Mit der Sicherung und Aufbereitung des so gesammelten historischen Materials am Standort Graz kann die Vermittlung von Baukultur in der Steiermark hier mit einem weiteren wichtigen Baustein aus der neueren Architekturgeschichte ergänzt werden.

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VERANSTALTUNGSORT
TU Graz, Stremayrgasse 16, 8010 Graz, EG, Hörsaal BMT

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