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Graz

Resanita | Wilde Frau

©: Steirische Kulturinitiative

Der Wilde Mann ist eine aus Frühzeiten bekannte archetypische Figur, die sich als Konstante in nahezu allen Kulturen wiederfindet. Als mythisches Wesen lässt sie die archaische Kraft der Natur, die tiefe Verbindung mit ihr sowie deren Überwindung durch den kulturalisierten Menschen sichtbar werden. RESANITA erlauben sich anhand freier, fiktiver „Rekonstruktionen“, diesen männlichen Archetypus zur Wilden Frau werden zu lassen, und machen sie zu einer gleichwertigen, starken anthropomorphen Gestalt.   
 
Das Projekt ist eine künstlerische Recherche im zentraleuropäischen Raum und kann als feministische Intervention und Reaktion auf die Fotoserie Wilder Mann von Charles Fréger gelesen werden. Konsequenterweise antworten RESANITA in der Ausstellung auch im Medium der Fotografie, die in zwei Animationen quasi magische und beschwörende Kraft erhält.    
 
Wilde Frau ist erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz  
 
Autorinnen und Autoren:
Elsbeth Wallnöfer, Kulturanthropolgin, Philosophin
Lucas Gehrmann, Kurator Kunsthalle Wien, Kulturpublizist
Martin Pollack, Publizist, Schriftsteller, Journalist
Elisabeth von Samsonow, Künstlerin, Philosophin  
 
RESANITA
RESANITA sind die beiden Künstlerinnen Resa Pernthaller und Anita Fuchs, die seit 1995 in der OG RESANITA|GESTALTUNG zusammenarbeiten und sich 2003 als Künstlerinnenduo RESANITA formiert haben. Sie beschäftigen sich mit temporären Eingriffen in den urbanen Raum, mit nomadischen, kollektiven Prozessen, unterschiedlichsten Formen der Nature Art sowie Performances, die in subjektiven Mythen und feministischen Haltungen wurzeln. Ihr Handlungsfeld ist nicht selten der öffentliche Raum, der durch diese Interventionen – von behutsam integrierter Street-Art-Ausformung bis zur unkonventionellen Plattform für eine partizipatorische Gegenkultur – belebt und mit sinnlicher Energie aufgeladen wird. Ihre gleichermaßen flexiblen wie spontanen Gemeinschaftsarrangements sind asylartige Stationen für zwischen-menschliche Kommunikation. Der Kurator Adam Budak spricht dabei von „formlosen Schutzräumen“, von „Mikroorganismen zur Belebung der kulturellen und sozialen Aspekte des Lebens“.
RESANITA steht auch für einen eigenwilligen Naturtransfer – „immer wieder treten in ihren Arbeiten Pflanzen als Metaphern für das gesellschaftlich, politisch und institutionell geformte Individuum auf“ (Katrin Bucher Trantow). Die Orte des Betriebssystems Kunst werden zu einem vegetativ-heimeligen Erlebnisparcours. Das gebaute, narrative Umfeld zeugt von atmosphärischer Dichte, von Vertrautheit und Intimität. In diesen installativen Wahrnehmungsräumen verbinden sich autobiografische Geschichten und unaufdringliche Zivilisationskritik. Das Spiel mit Formen, Inszenierungen und Bedeutungsebenen kündet von einem von Leichtigkeit geprägten Umgang mit elementaren Themen, von Eigenständigkeit und (Selbst-)Ironie.

Eröffnung: 05.04.2016, 19:00 Uhr

Einführende Worte
_ Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin Kunsthaus Graz Karl
_ Heinz Herper, Vorsitzender der Steirischen Kulturinitiative

Impulsvortrag

_ Elsbeth Wallnöfer, Kulturanthropologin und Philosophin

Ort: Space05

Reihe: Offenes Haus
Die Reihe Offenes Haus steht im Zeichen der Öffnung des Kunsthauses Graz in verschiedene künstlerische und gesellschaftliche Richtungen. Unterschiedliche Ausstellungs- und Vermittlungsformate – ob Installation, Performance, Vorträge oder Workshops – ermöglichen eine flexible Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie eine lebendige diskursive Begegnung mit zeitgenössischer Kunst, die Partizipation fördert. 

Besuchen Sie die Ausstellungen der Reihe Offenes Haus bei freiem Eintritt!

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+