the Role of Imagination and Aspiration in the Transformation of the present
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Graz

Das Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der UNI Graz lädt am 15. und 16. November 2018 zur Tagung Mobilized Futures  ̶  the Role of Imagination and Aspiration in the Transformation of the present mit prominent besetzter key note ein. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz (aktuelle Ausstellung Congo Stars) sowie dem Schauspielhaus Graz statt.

  • Eröffnung und key note, 15.11.18, 18.30h
    Arjun Appadurai (New York) spricht über Enlightenment Values and The Crises of Europe Today

    The lecture will focus on the debates surrounding migration in Europe, and suggest that it is worth taking a long view of these debates, since they raise vital questions about the values forged during the period of Enlightenment. While Europe, during its centuries of imperial expansion, exported its problems to the rest of the world, the world's problems are today being played out in Europe. What is the best way to respond to this reversal?

    Arjun Appadurai

    gilt als einer der derzeit prominentesten Globalisierungstheoretiker weltweit. Er schreibt der Imagination eine gesellschaftsveränderte Kraft zu und definiert sie als soziale Praxis, die zur Schlüsselkomponente einer neuen Weltordnung wurde. Digitale Medien, Literatur, Filme, Nachrichten, Zeitungen, Werbung u.a. vermitteln Bilder möglicher Lebensentwürfe und weisen Wege zu ihrer Realisierung. Bilder und Imaginationen bestimmen Mobilitätsentscheide und Mobilitätsformen mit. In besonderer Weise betrifft dies Migration und Tourismus an ihren Ausgangs- und Zielorten. Diese Orte sind mit virtuellen Räumen verschränkt, die sich aus den Perspektiven und Wunschwelten ihrer gedacht oder real mobilen AkteurInnen konstituieren. Ihre Anerkennung als legitime Motivationen hingegen betrifft die mobilisierten AkteurInnen der Weltgesellschaft in sehr ungleicher Weise: Grenzen und Beschränkungen treten ihnen in unterschiedlicher, durch lange zurückreichende, koloniale Machtverhältnisse geprägte und heute aktualisierte Bedingungen entgegen.
    Waren die Sehnsuchtsszenarien ‚des Westens’ im touristischen Mobilitätsfeld auf der/die/das Andere jenseits der Industriemoderne gerichtet und hatten Migrationen traditionell den prosperierenden ‚Norden’/’Westen’ im Visier, so haben sich diese Parameter einer klassisch kolonialen Weltaufteilung längst zugunsten multizentrischer, turbulenter Mobilitätsszenarien und neuer Grenzziehungen verschoben, in denen ‚Europa’ und ‚der Westen’ an Zentralität eingebüßt haben.

Auf der Tagung stellen NachwuchswissenschaftlerInnen aus Kulturanthropologie und Europäischer Ethnologie Forschungen zum Thema vor.
Eine Podiumsdiskussion am 16.11.2018, 18.30-20.00h widmet sich abschließend der Zukunft der politischen Imagination.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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