Integrative Prozesse in der Architekturausbildung
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Salzburg
©: Initiative Architektur

Seit 2008 haben 1:1-Projekte in Afrika einen festen Platz im Ausbildungssystem der Fachhochschule Kärnten in Spittal/Drau. Rund um Studiengangsleiter Peter Nigst und buildCollective entstanden für den gemeinnützigen Verein s2arch seither u.a. Schulen in Magagula Heights und Mzamba in Südafrika. Die Ausstellung vermittelt über die Architektur und die alternative Bauweise hinaus die Prozesse, Hintergründe und Kooperationen, die diesen engagierten Projekten zugrunde liegen.

Ausstellung
In Kooperation mit der FH Kärnten, dem Verein s2arch - social and sustainable architecture und buildCollective zeigt die Initiative Architektur in Salzburg die Ausstellung Bauen für Afrika. Seit über sechs Jahren haben Projekte in Afrika, die maßstabgetreu geplant und gebaut werden einen hohen Stellenwert im Studiengang Architektur an der FH Kärnten. Die Ausstellung, die sich mit Architektur, alternativen Bauweisen und Prozessen sowie Hintergründen in Afrika auseinandersetzt, wird von Christoph Chorherr, Wiener Gemeinderat, Gründer und Obmann von s2arch, und Peter Nigst, Studiengangsleiter Architektur FH Kärnten, eröffnet.
Build together, learn together - für die Studierenden stellen 1:1 Projekte in Afrika eine einzigartige Chance dar, ihre Kreativität und Ideen in Form von Projekten umzusetzen, vom baulichen Vorhaben bis zu allen planerischen und relevanten Phasen der Ausführung. Mit ihren eigenen Händen schaffen Sie etwas vollkommen Neues in einer fremden Kultur und erhalten Einblicke in die Lebensrealität der südafrikanischen Townships. Im Gegenzug lernen die Südafrikaner europäische Arbeitsweisen und Techniken für ihren Bedarf einzusetzen. So entstanden rund um FH Kärnten Studiengangsleiter Peter Nigst und buildCollective für den gemeinnützigen Verein s2arch u. a. Schulen in Magagula Heights und Mzamba in Südafrika. Die Initiative Architektur bietet ab heute den Raum für die Auseinandersetzung mit diesen außergewöhnlichen und beeindruckenden Projekten in der Ausstellung Bauen für Afrika.
Im Rahmen der Architekturausbildung an der FH Kärnten profitieren die Studierenden im Team mit Lehrenden durch die gezielte Beschäftigung mit Selbstbauprojekten enorm, sie übernehmen von Beginn an die Verantwortung für das Projekt, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Eine wesentliche Rolle spielt in diesem Kontext auch BuildCollective, die als Projektpartner in Afrika bei der Umsetzung immer vor Ort waren. Die NGO BuildCollective, gegründet von Marlene Wagner und Elias Rubin, versteht sich dabei als Plattform für die Entwicklung alternativer Bautechnologien. Architektur wird in diesem Zusammenhang nicht als Produkt, sondern als Prozess der Produktion, als Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren und Gruppen, die einen gemeinsamen Raum entstehen lassen, betrachtet. Als gemeinnütziger Verein agiert BuildCollective als Vermittler und achtet darauf, vorhandene Potenziale und Ressourcen für eine angepasste Architektur basierend auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit zu nutzen. So steht die Frage um Ort und Ressourcen am Beginn jeden Projektes - Baumaterial, lokale Traditionen, Kapazitäten des Partners, vorhandene Fertigkeiten und Team Zusammensetzung definieren Prozess und gebauten Raum.
Die Vorstellung dieser großartigen Leistungen, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind und die Frage nach der Rolle der Architektur mit dem Wissenstransfer von der ersten in die dritte Welt und zurück, wird hier thematisiert. Sie bestätigt damit diese Art der Architekturausbildung. Der gemeinnützige Verein s2arch wurde 2004 von Christoph Chorherr gegründet und fungiert als Auftraggeber zur Errichtung von Gebäuden für gemeinnützige Zwecke wie Kindergärten, Schulen oder Behinderteneinrichtungen, um eine soziale und nachhaltige Architektur in Entwicklungsländern zu implementieren.

s2arch
Der österreichische Verein s2arch – social and sustainable architecture baut seit 2004 kommunale Projekte (Schulen, Bibliotheken, Ambulanzen, Einrichtungen für sozial Benachteiligte) in Entwicklungsländern in Kooperation mit europäischen Architekturfakultäten. Unter dem Motto build together, learn together entwerfen und bauen die Studierenden im Zuge ihrer Ausbildung gemeinsam mit den Einheimischen. Der Name soziale und nachhaltige Architektur ist Programm: sozial im Sinne von Förderung des Solidarischen, nachhaltig im Sinne von ökologisch gebaut und langfristig Wirkung erzeugend.

Beteiligte Fakultäten: Universität für Bodenkultur Wien / Technische Universität Wien / Technische Universität Graz / Technische Universität Innsbruck / Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung Linz / Fachhochschule Spittal/ Kärnten / Fachhochschule Kuchl / Salzburg ( Hochschule Anhalt-Dessau / RTWH Aachen / HTWK Leipzig / Technische Universität München / Universität Laibach / Hochschule für Angewandte Wissenschaften München / Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Department Winterthur

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+