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MUWA, Graz

Belinda Cadbury zeichnend © John Carter

Belinda Cadbury © Peter Abrahams

Eröffnung: Freitag, 29. April 2022, 19.30 Uhr

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung BELINDA CADBURY „GROSSE ZEICHNUNGEN" führt DR.IN TANJA GURKE, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Geschäftsleiterin des Grazer Kunstvereins, ein Gespräch mit der Künstlerin. 

Ausstellung: Samstag, 30. April bis Freitag, 26. August 2022, Mittwoch bis Montag, von 13.00 bis 17.30 Uhr 

Die Ausstellung findet in Kooperation und mit Unterstützung der GALERIE BARTHA CONTEMPORARY LONDON statt.   

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BELINDA CADBURY
„GROSSE ZEICHNUNGEN"

Die britische Künstlerin BELINDA CADBURY zeigt in ihrer Ausstellung drei große Werke und eine Auswahl von Arbeiten kleineren Formates. Die Bleistiftzeichnungen auf Papier bestehen aus horizontalen, vertikalen und diagonalen Lineaturen, die sie mit geübter Hand und hoher Präzision auf teilweise sehr großen Flächen ausführt. 

„Ich löste mich von den visuellen Zwängen kleinerer, oft gerahmter Werke und begann, Zeichnungen anzufertigen, die meinem Interesse am großen Maßstab entsprachen. Am Anfang wollte ich eine Zeichnung so groß wie eine Wand machen und eine 3 x 6 m große Wand in meinem Atelier entsprach meiner Ambition. 

Diese Arbeiten wurden im Stehen an einem Tisch mit HB-, B-, 2B- und 3B-Stiften auf verschiedenen Papieren mit unterschiedlichem Weißgrad und Textur gezeichnet. Sie zeugen von meinem Interesse an den subtilen Verschiebungen zwischen verschiedenen Grautönen, jeder mit seiner eigenen Intensität und dem daraus resultierenden Kontrast.

Ich habe einen Drang, mit Bleistiften zu zeichnen, denn frühere Versuche, Werke mit dem Computer zu schaffen, waren erfolglos und konnten nie das ausdrücken, was ich mit der Hand tun konnte. Meine großen linearen Werke haben eine klare Form, aber im Allgemeinen verlasse ich mich nicht auf Systeme. Gelegentlich verwende ich Wiederholungen, nur um ein Gefühl für Rhythmus in meine Zeichnungen zu bringen." 

Die Wiederholung der Formen, die minimalen Variationen und subtilen Veränderungen erzeugen beim Betrachten eine dynamische Bewegung oder gar ein Flirren. Diese Spannung steht einem meditativ erscheinenden, intensiven und sehr langwierigen Arbeitsprozess gegenüber. Durch das Kreuzen von Linien entstehen in vielen Werken Rautenformen, welche die Dynamik unterstreichen. Unablässig lässt sich die Bildfläche visuell neu erkunden. Insbesondere die großen Formate, die aus mehreren Elementen bestehen, bieten die Möglichkeit, sich als Betrachter:in CADBURYS Kompositionen anzunähern, sich in ihnen zu verlieren, sich zu distanzieren oder auch vor der Bildfläche hin- und herzuwandern. Die Veränderung des eigenen Standpunktes lädt ein, einen Dialog mit den dynamischen Geometrien der Künstlerin einzugehen.

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BELINDA CADBURY, geboren 1939 in Birmingham, studiert und arbeitet von 1958 bis 1969 im Bereich Theater-, Opern- und Filmdesign im Vereinigten Königreich und in Europa. Von 1969 bis 1972 absolviert sie das Studium der Bildhauerei an der City and Guilds of London Art School und 1972 bis 1973 den Postgraduiertenkurs am Whitelands Teachers Training College, London. Von 1973 bis 1990 unterrichtet sie Kunst an Londoner Schulen und hält Vorlesungen über Film und Theaterdesign des 20. Jahrhunderts und Theaterdesign am Cheltenham College of Art. BELINDA CADBURY stellt seit 1982 aus, parallel zu vielen Ausstellungsbeteiligungen, beispielsweise 2017 in der Sommerausstellung der Royal Academy in London oder 2022 in der Galerie Bartha Contemporary in London, werden ihre Arbeiten in Einzelausstellungen in renommierten Galerien und Museen gezeigt (Auswahl): 1982 Morley Gallery, London, UK; LYC Gallery, London, UK; 1988 Studio Show, London, UK; 1996 Eagle Gallery, London, UK; 1999 Galerie Lattemann, Darmstadt, Germany; 2008 Bartha Contemporary, (mit Takashi Suzuki), London, UK; 2009 Noborimachi Art Space, (mit John Carter) Hiroshima, Japan; 2016 Galerie Leonhard, Graz. Nach ihrer Ausstellung im Museum der Wahrnehmung MUWA ist eine Einzelausstellung in der Galerie Bartha Contemporary, London 2023 geplant. BELINDA CADBURY lebt und arbeitet in London, UK. 

DR.IN TANJA GURKE, geboren 1971 in Graz, absolviert von 1989 bis 1998 das Diplom- und Doktorratsstudium der Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, arbeitet in diesem Zeitraum als Tutorin und Lektorin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz und verfasst Kunstkritiken. Nach der Buchhändlerprüfung an der Wirtschaftskammer Graz 2000 leitet sie die Filiale der Fachbuchhandlung Prachner in Graz, später den Kunsthaus-Shop und das Referat Shops, Buch- und Verlagwesen an der Landesmuseum Joanneum Gmbh sowie den Verlag des Haus der Architektur Graz. Seit 2010 organisiert TANJA GURKE die Häuser schaun Architekturführungen des Haus der Architektur Graz. 2010 übernimmt sie die Büroleitung und Pressearbeit des Grazer Kunstvereins und seit 2016 schließlich dessen Geschäftsleitung. Parallel dazu arbeitet sie als freiberufliche Kuratorin und Kunsthistorikerin und ist seit vier Jahren Mitglied des Landeskulturkuratoriums.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+