Graz

"Selbst in der Sparsamkeit ist Schönheit möglich" Franz Riepl

Seit bald fünfzig Jahren betreibt der 1932 in Oberösterreich geborene Franz Riepl ein eigenes Architekturbüro in München – noch immer ist er höchst aktiv: jüngst wurde in Linz ein Wohnbau fertiggestellt, in der Weststeiermark entsteht gerade eine Siedlung.
Zwanzig Jahre lang hat er das ehemalige Institut für ländliches Siedlungswesen an der hiesigen TU geleitet, bevor er im Jahr 2000 emeritierte. Die op-positionelle Rolle zur expressiven Grazer Schuler bleibt bezeichnet für eine Haltung, die auf Verträglichkeit und Angemessenheit der architektonischen Mittel zielt, die ohne Dogmatik aus der Spezifität von Aufgabe und Ort agiert.
Dennoch steht hinter einem großen Oeuvre – das vom Bauernhof über den sozialen Wohnbauten bis zum Sakralbau reicht – ein dezidierter Gestaltungsanspruch. Aus dem Alltag der Menschen heraus und von persönlichem Engagement geleitet, sucht er nach Fortsetzung und Verfeinerung bewährter Mittel. Auf diese Weise ist eine eigenständige Architektur entstanden, die oberflächlichen Polarisierungen wie ‚modern’ versus ‚traditionell’ entgeht, sie gar nicht nötig hat, sondern nach Verständlichkeit und Dauerhaftigkeit strebt. So wenig die streitbare Persönlichkeit Riepls mit ihrem eigenen Urteil zurückhält, so sehr ist sie stets bereit neues zu entdecken.
In einem Buch teilt Franz Riepl seine Kenntnisse nun mit nachfolgenden Generationen.

Franz Riepl
Über Architektur
Herausgegeben von Albert Kirchengast / Hans Kolb
Österreichische Baukulturstiftung, Baukulturaria II
128 Seiten
zahlr. Farb- und SW-Abb.
12x22,5 cm
Leinen
ISBN 978-3-99014-119-9
EUR 28,00

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+