-
Kunsthaus Graz

Martin Roth, In November 2014 I filmed a bird driving to the salton sea in California, 2014, Filmstill,
Courtesy Archiv Martin Roth © Bildrecht, Wien 2023

Eröffnung: 09.02.2023, 18 Uhr
Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow, Michaela Leutzendorff Pakesch
Ort: Space01

Über die Ausstellung
Zwei Künstler*innen, zwei Generationen. Und dabei zwei erste große Retrospektiven, die sich in ihren konzeptuellen Ansätzen ergänzen. Die eine webt, was sie sieht, sie zeichnet und schreibt, was sie träumt, macht Fotos aus dem Flugzeug und ist berühmt für ihre Küche. Der andere, eine Generation jünger, beginnt mit der Malerei, weitet sie aus, baut Landschaften und widmet sich der Konzeptkunst und der Minimal Art aus der Perspektive alles Lebendigen. Teppiche, bewachsen mit Gras, Schnecken in Donald Judd, Enten vermessen das Studio. Was beide eint, ist der inkludierende und ewig staunende Blick aus der Distanz.

Die Ausstellung im Kunsthaus Graz fügt Arbeiten von Ingrid Wiener und Martin Roth zu einer Welt der wundersamen Netzwerke zusammen. Ingrid Wieners Traumzeichnungen, ihre Gobelins und Filme, die oft im Austausch mit anderen und ihrer unmittelbaren Umgebung entstanden sind, werden den Installationen, Filmen und zweidimensionalen Arbeiten von Martin Roth gegenübergestellt, der seine Kunst dem Gestalten und der Pflege des Lebendigen selbst gewidmet hat. Der aus der Steiermark stammende, in New York lebende und 2019 viel zu früh verstorbene Martin Roth erregte mit ortsspezifischen Installationen und Interventionen zwischen Kunst und Natur internationale Aufmerksamkeit. Ingrid Wiener hingegen ist eine bekannte Figur in der österreichischen Kunstszene, die bereits Ende der 1960er-Jahre an Aktionen der Wiener Gruppe teilnahm, an Gobelins and Filmen u. a. mit Dieter Roth, VALIE EXPORT und Oswald Wiener arbeitete und immer wieder auch musikalisch mit anderen wie u. a. Rosa Barba zusammenarbeitet. Nach Jahren in Berlin, Kanada und Düsseldorf ließ sie sich erst vor knapp 10 Jahren wieder fest in Österreich nieder. 

Die Schau schafft einen künstlerischen Dialog als eine Symbiose des Lebendigen und der Dinge, in der Zeit und Raum miteinander verwoben sind. Sie zeigt eine Welt, die an Haraways prominentes Chthuluzän zu erinnern scheint: Der Mensch ist hier flüchtig – gut platziert nicht im Zentrum, sondern an den Rändern dieser sich stets verändernden Welten: beobachtend, ermöglichend und lernend.

Dank an Familie Roth.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+