Graz

Neither Mouse Neither Human. Foto: Lina Albrikiene

Ausstellung
Fr, 26. bis So. 28.07.2019, ab 11:00 Uhr

Der Ausgangspunkt von Lina Albrikienes Arbeit ist der Einblick in eine Realität, die sie während ihrer Residency in Graz kennenlernte, als sie in einem katholischen Kloster wohnte.

Was kann sich jemand, der keiner Religion angehört, unter dem „hingebungsvollen Glauben der Katholiken“ vorstellen? Um Zugang zu diesem für sie fremden Phänomenen zu finden, erinnerte sich Lina an eine Ideologie, an die sie als Kind wirklich glaubte. Linas Kindheit fand in den extrem unsicheren Jahren in Litauen statt. Als Kind erlebte sie den Fall der UdSSR und die Entstehung eines erneut unabhängigen Staates, der sogleich eine pro-westliche Richtung einschlug. In diesen Jahren war die Mickey Mouse fast so etwas ein symbolischer Schutzengel für postsowjetische Kinder – sie versprach strahlendes Glück, im Gegensatz zu den meist traurigen, düsteren und beängstigenden Charakteren, die die sowjetischen Animationsfilme und Kinderbücher dominierten.
Was passiert also, wenn eine Mickey Mouse als Retterin des „postsowjetischen Kindes“ auf den persistenten katholischen Glauben in Österreich sowie auf die Spuren längst vergangener Nazi-Propaganda trifft?
Lina Albrikienes Arbeit ist eine Untersuchung dieses ziemlich bizarren Zusammenpralls, die sich durch verschiedene soziale Kontexte zog und sich in persönlichen Erfahrungen und Gefühlen niederschlug.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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