-
Graz

Aleksandra Vajd / Hynek Alt, aus der Serie: "Untitled (caves)", seit 2009

©: < rotor >

Teil 1

Beteiligte KünstlerInnen:
Lucia Dellefant, ekw14,90, Michael Heindl, Nevan Lahart, Aleksandra Vajd / Hynek Alt

Das gegenwärtig dominierende Modell, mit dem Menschen den Planeten Erde „bewirtschaften“ ist an einem Endpunkt angelangt. Der Kapitalismus in Form der neoliberalen Marktwirtschaft führte und führt zu einer Menge von Krisen: „Finanzblasen, Arbeitslosigkeit, Verteilungskrise, Klimakrise, Energiekrise, Hungerkrise, Konsumkrise, Sinnkrise, Demokratiekrise“ (Christian Felber). Das auf Gewinnmaximierung und Konkurrenz ohne Rücksicht auf Mensch und Natur ausgerichtete System stellt eine andauernde Gefahr für den sozialen und ökologischen Frieden auf der Welt dar. Es wird immer deutlicher ablesbar, dass wir uns damit in einer Sackgasse befinden und viele denken intensiv über gangbare Alternativen nach, reflektieren die eigene Position, das eigene Denken und Handeln. Die in Frankreich lebende Politikwissenschaftlerin Susan George hat schon vor längerer Zeit ein Diktum des Neoliberalismus aufgehoben. Im Gegensatz zu dem Totschlagargument There is no Alternative / Es gibt keine Alternative formulierte sie den Slogan TATA - There Are Thousands of Alternatives / Es gibt tausende Alternativen.

Auch seitens Kunstschaffender gibt es laufend bedeutende und ernst zu nehmende Impulse im Diskurs um alternative Zugänge zum Verhalten in der Welt. Der durch seine Aktivitäten als Globalisierungskritiker bekannt gewordene Künstler und Aktivist John Jordan ist einer der Visionäre und greift den Nowtopianism auf —the art of the future performed in the present. Nach seiner Auffassung ist für einen neuen, bewussten, schonenden Umgang mit der Welt ein grundlegendes Umdenken vonnöten und damit einhergehend eine Kunst, die sich in alle Bereiche des Lebens auswirkt.
Neben der Formulierung von Utopien (oder Nowtopien) kann die Kunst vor allem einen bewussten Umgang mit dem und ein stetiges Aufbegehren gegen den Ist-Zustand transportieren. Radikalität im Denken, Analyse und Zivilisationskritik, solidarisches Handeln, Empowerment und individuelle Handlungsanleitungen – umgesetzt in inhaltlich wie ästhetisch eindringliche Artefakte – dürfen  zu Recht von Kunstschaffenden erwartet werden, die sich in ihren Arbeiten mit der Alternativenfrage befassen.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+