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Wien

Ringturmverhüllung, Sommer 2014, Arnulf Rainer – Schleier der Agnes. 
Nach dem Original aus der Serie "Schleier und Schleifenbilder" (1990er Jahre) Foto und Rendering: © Robert Newald/ Wiener Städtische Versicherungsverein

Ringturmverhüllung durch Arnulf Rainer – Schleier der Agnes
Mit dem Werk Schleier der Agnes von Arnulf Rainer setzt der Wiener Städtische Versicherungsverein die Verhüllung des Ringturmes mit einem großflächigen Kunstwerk fort. Ab dem 16. Juni ist die Arbeit über die Sommermonate an der Fassade des Ringturmes zu sehen. Die weithin sichtbare Kunstaktion, die heuer zum siebenten Mal stattfindet, stellt ein Bekenntnis zur traditionsreichen Verbindung zwischen Wiener Städtische Versicherungsverein und Stift Klosterneuburg dar.
Der nach Plänen von Erich Boltenstern erbaute Ringturm wurde im Jahr 1955 als erstes Bürohochhaus in Österreich eröffnet und gilt als ein Meilenstein der österreichischen Architektur. Heute ist der Ringturm ein Ort der Begegnung und Kommunikation und steht für das vielfältige Sozial-, Kunst- und Kulturengagement des Wiener Städtische Versicherungsvereins.

Arnulf Rainers Ringturmverhüllung
Seine in den 1950er Jahren entwickelten „Übermalungen“ machen den Begründer des Informel in Österreich weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und im internationalen Kollegenkreis berühmt. Arnulf Rainers intensive Suche nach neuen Wegen der Malerei und die stetige Entwicklung neuer künstlerischer Strategien, begleitet von performativen Arbeiten und umfangreichen Schriften, ließen ihn zu einem der einflussreichsten lebenden Künstler der Gegenwart werden.
Sein Werk Schleier der Agnes verhüllt den Ringturm mit gleichermaßen kräftigen wie fein nuancierten Pinselspuren, die in zahlreichen transparenten Überlagerungen zu einer abstrakten Gesamtgestaltung verschmelzen. Kompositorischen Halt gibt eine leuchtend gelbe Pinselspur, die in einem vertikalen Bogen über zwei Seiten des Ringturms verläuft. Sie hebt die strenge Geometrie des Bauwerks auf und lässt das Bürogebäude grazil und leicht erscheinen.

Seit dem Jahr 2006 verwandelt sich der Ringturm regelmäßig über die Sommermonate in einen „Kunst-Turm“. Folgende Künstlerinnen und Künstler wurden bisher mit der Ummantelung des Ringturms beauftragt, die eine Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern, bestehend aus 30 bedruckten Netzbahnen mit rund drei Meter Breite und 63 bzw. 36 Meter Länge, beinhaltet:
Christian Ludwig Attersee mit „Don Giovanni“ (2006), Robert Hammerstiel mit „Turm des Lebens“ (2007), Hubert Schmalix mit „Turm in Blüte“ (2008) und Xenia Hausner mit „Familiensinn“ (2011). Die engen kulturellen Verbindungen des Wiener Städtische Versicherungsvereins zur Region Zentral- und Osteuropa wurden durch das Engagement von László Fehér (Ungarn) mit „Gesellschaft“ (2012) und Dorota Sadovská (Slowakei) mit „Verbundenheit“ (2013) unterstrichen.

Die Ausstellung Schleier der Agnes
Heuer findet zum ersten Mal begleitend zur Ringturmverhüllung eine Ausstellung statt. Die Ausstellung Schleier der Agnes ist von 17. Juni bis 11. Juli 2014 zu sehen und wird gemeinsam mit der Ringturmverhüllung am 16. Juni 2014 eröffnet. Das Originalwerk des von Arnulf Rainer für die Verhüllung verwendeten Motivs Schleier der Agnes bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. Weiters werden ausgewählte Werke aus der Serie Schleier und Schleifenbilder – ein Zyklus abstrakter Malereien aus den 1990er Jahren – zu sehen sein und so einen tieferen Einblick in Rainers Schaffen ermöglichen.
Der zweite Teil der Ausstellung ist dem langjährigen Partner des Wiener Städtische Versicherungsvereins, dem Stift Klosterneuburg, gewidmet. Die Ausstellung wirft einen Blick auf die Gründungsgeschichte des Stifts, das heuer sein 900-jähriges Bestehen feiert und das heute wie damals zu den bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren in Österreich zählt. Das Hauptaugenmerk gilt der Schleierlegende, die das Leitmotiv der diesjährigen Ringturmverhüllung ist.

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