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Wien
©: TURN ON

Die Welt sei aus den Fugen geraten, konnte man vor kurzer Zeit in den Medien lesen; auch von einer zunehmenden Verunsicherung ist heute die Rede. In dieser instabilen Zeit gewinnt das Bauen als materielle Manifestation an Bedeutung – als solide Behausung, aber auch im metaphorischen Sinn. Das "Haus" gibt Schutz und bietet Sicherheit und steht zugleich für vieles mehr: für die Erfahrung des Raumes, die Weite des Blicks oder auch für Repräsentation in einer modernen Weise. Das Bauen war vielleicht noch nie so facettenreich und unterschiedlich wie heute, und parallel zu den gegenwärtigen Krisen entwickelt sich das aktuelle Baugeschehen erstaunlich dynamisch, ja sogar zukunftsweisend.

TURN ON PARTNER
Bauen bedeutet interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dieser Think-Tank an der Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur verbindet die Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen mit dem Ziel produktiver Wechselwirkungen. Im Mittelpunkt von TURN ON PARTNER stehen dabei spezifische Themen eines avancierten Bauens der Gegenwart.
Die Vorträge renommierter Unternehmen und Architekturbüros spannen ein breit gefächertes inhaltliches Spektrum auf, das – im chronologischen Sinn – bei der Projektentwicklung seitens der Bauträger beginnt. Das Thema Projektentwicklung wird auch anhand von Wohnbauprojekten dargestellt; diese Bauaufgabe hat am Veranstaltungsort Wien eine lange Tradition. Die weiteren Themen reichen vom Holz- und Stahlbau über aktuelle Entwicklungen diversester Materialien bis zur neuen Idee des zeitgemäßen Hotels, des Büroraumes und des Bades. Die immaterielle, subtile Gestaltung mit Licht stellt ebenfalls einen Beitrag dar.

TURN ON
bietet auch diesmal fünfzehn Vorträge von ArchitektInnen aus Österreich, aber auch dem Ausland zu Highlights der aktuellen Entwicklung. Sie dokumentieren die vielfältigen Entwurfsansätze in unserem Land sowie eine Auswahl an Bauaufgaben und generellen Themen der Architektur. Der Fokus der ersten sechs Vorträge ist wie immer das Wohnen. Dabei werden dem geförderten Wohnbau in Österreich soziale Wohnbauprojekte in Barcelona gegenübergestellt.
Nach der Talkrunde zum Thema Architekturvermittlung reihen sich – dem Prinzip des harten Filmschnitts folgend – divergente Themen und Bauaufgaben aneinander, zum Beispiel Infrastruktur und Kultur. Entwicklungshilfeprojekte mit hohem sozialem und architektonischem Anspruch entstehen in China und Zimbabwe. Die ambitionierte Verbindung von Inhalt und Form bildet auch die zentrale Idee einer neuen Kunst- und Architekturschule in Innsbruck. Und schließlich werden zwei große Komplexe der Verwaltung und der Bildung von einem führenden Wiener und einem weltweit tätigen Büro aus Dublin vorgestellt.(Margit Ulama)

Das Festival, veranstaltet von der Architekturstiftung Österreich, geleitet von Margit Ulama, bietet auch im 15. Jahr seines Bestehens an zweieinhalb Tagen ein ambitioniertes, breit gefächertes Programm.
Der Festvortrag von Architekt Max Rieder (Salzburg/Wien) leitet das Programm am Freitag ein. Vor dem Hintergrund seiner interdisziplinären Arbeit, die die Praxis des Bauens und die theoretische Reflexion mit unterschiedlichsten Schwerpunkten verbindet, wird der Festredner brisante Themen des gegenwärtigen Bauens ansprechen.

Von Donnerstag bis Samstag rückt eine dichte Folge von Vorträgen auch in diesem Jahr zentrale Fragestellungen der aktuellen Architekturentwicklung in den Mittelpunkt. Die Programmschiene TURN ON PARTNER konzentriert sich auf die Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur, somit auf spezifische Aspekte und Entwicklungen des Bauens. TURN ON präsentiert wie gewohnt die anspruchsvollsten aktuellen Bauten in und aus Österreich, also nationale und internationale Architektur von besonders hohem Stellenwert. Die specials guests des Programms am Samstag kommen 2016 aus Barcelona und Dublin.

Donnerstag, 3. März 2016: 16:00h – 18:50
Freitag, 4. März 2016: 10:30 – 18:50   
Samstag, 5. März 2016: 13:00 – 22:00

Zeitgenössisches Bauen rückt mehr und mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Rudolf Scholten, einer der politischen Mitbegründer der österreichweiten Architekturvermittlung, stellt einen Zusammenhang zwischen den Erfolgen einer Gesellschaft in Kunst und Wissenschaft einerseits und jenen in Wirtschaft und Politik andererseits her. Dies braucht auch die Vermittlung kultureller Themen als Grundlage.

Festivalleiterin: Margit Ulama, Büro für Architektur, Theorie, Organisation

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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