17/02/2004
17/02/2004

Präsentierten die Anliegen der steirischen Forst- und Holzwirtschaft im Rahmen des 1. Holzstammtisches der Öffentlichkeit: v. r. Heinz Gach, Elisabeth Leitner, Joachim Reitbauer, Gottfried Pfister.

1. Holzstammtisch
Die steirische Holz- und Forstwirtschaft versucht "den Herausforderungen der EU-Osterweiterung" mit einem Aufbau von gemeinsamen Netzwerken wie dem Holzcluster zu begegnen. Wie der stellvertretende Obmann der Initiative "Proholz", Heinz Gach beim "1. Holzstammtisch" in Graz erklärte, wolle man aber auch gegen die "Blockierung des Ökostromgesetzes" sowie gegen die Doppelbemautung aktiv werden. Holz hat am Markt ein hohes Wachstumspotenzial, man will den Konsum von Holz ankurbeln, so die Vertreter der steirischen Holzwirtschaft.
In der Steiermark sichere die Forst- und Holzwirtschaft immerhin rund 50.000 Arbeitsplätze, erklärt die steirische Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Elisabeth Leitner. Mit rund 7,8 Mio. Festmeter wächst auch jedes Jahr mehr Holz in der Steiermark zu, als mit 5,5 Mio. fm pro Jahr genutzt werde. Es wird deshalb die Steigerung pro Kopf-Verbrauch von Holz pro Jahr in Österreich (derzeit 0,62 Festmeter)angepeilt, so der Geschäftsführer des Holzcluster Steiermark, Joachim Reitbauer. Diese Ankurbelung des Konsums soll binnen fünf bis zehn Jahren greifen. Zum Vergleich:
Seit der Gründung von Proholz im Jahr 1991 sei eine Verdoppelung des Pro-Kopf-Verbrauchs von 0,3 auf rund 0,6 Festmeter im Jahr gelungen.
Durch den Auf- und Ausbau von Netzwerken könne man sowohl die heimischen Kräfte als auch jene in den EU-Erweiterungsländern bündeln.
Proholz Burgenland, Kärnten und Steiermark würden schon seit 2002 als "Proholz Süd Initiative" kooperieren, um verstärkt in Slowenien, Kroatien und Ungarn aufzutreten. In Tschechien sei man "massiv" dabei, einen Holzcluster zu gründen und an der Universität Ostrava (Ostrau) einen Holzlehrstuhl einzurichten, so Gottfried Pfister von der Mayr-Melnhof Holding.
Wachstums-, aber auch Konkurrenzmärkte befänden sich besonders östlich von Österreich, meinte Pfister.
Probleme ortet Pfister in den relativ hohen Rundholzpreisen in Österreich,die bei einer Exportquote von rund 60 % der Holzprodukte besonders in Gewicht fallen.
Diese kommt durch die "hohen Erntekosten im Alpenbogen" zustande, während man in Skandinavien praktisch mit der Sense ernten kann. In Österreich gibt es eine zu geringe Holzaufbringung, diese müsse angekurbelt werden. Reitbauer schweben dabei die Realisierung von "Hausaufgaben wie Rationalisierung, Verbesserungen beim Transport sowie Bündelung der Anbieterseite und die Gründung von Einkaufsgemeinschaften vor. Pfister spricht sich in diesem Zusammenhang auch gegen die Doppelbemautung auf steirischen Autobahnen aus. "Die Holz-wirtschaft fordert Wettbewerbsneutralität und nicht hausgemachte Verzerrung".

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