20/02/2015

Wettbewerbsergebnis
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt – Sanierung Zentraltrakt + Nordtrakt

Platz 1: ARGE Maurer (Hollabrunn/Wien) – balloon (Graz)

Weitere Preisträger:

Platz 2: Architekten ARGE Uni Klagenfurt Egger-Wetschko

Platz 3: frediani-gasser architettura ZT-GmbH

Platz 4: Bewerbergemeinschaft ARCHTEAM (1) Zinterl Architekten ZT GmbH mit (2) ZT Arquitectos Lda

Weitere Teilnehmer
_ Arch. DI Ferdinand Certov
_ ARGE Hertl.Architekten, Hirm und Skrabl
_ Holodeck architects ZT-GmbH
_ TREUSCH architecture ZT-GmbH

20/02/2015

Das neue Foyer der Universität mit einem offenen Empfangsbereich.

©: ARGE AAU Maurer – balloon, pixlab

Die neuen Aufenthaltsbereiche

©: ARGE AAU Maurer – balloon, pixlab

Fassadenschnitt

©: ARGE AAU Maurer – balloon

Grundriss EG

©: ARGE AAU Maurer – balloon

Grundriss Hörsäle + Aufenthalt

©: ARGE AAU Maurer – balloon

Der EU-weit nicht offene Realisierungswettbewerb der BIG (Bundesimmobilien-GmbH) mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und anschließendem Verhandlungsverfahren ist entschieden. Wettbewerbsgegenstand war die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für die Sanierung von Teilbereichen der Alpen Adria Universität Klagenfurt.
Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Leiler hat sich am 17.12.2014 aus den acht anonymisiert eingereichten Entwürfen einstimmig für ein Gewinnerprojekt entschieden: Die Sanierung wird von der ARGE der Architekturbüros Maurer (Hollabrunn/Wien) – balloon (Graz) realisiert werden.

Die Generalsanierung wird im Zentraltrakt und im Nordtrakt – den ältesten 1974 erbauten Gebäudeteilen der Universität stattfinden. Die Maßnahmen, die das Siegerprojekt vorsieht, werden zahlreiche positive Veränderungen mit sich bringen – mehr Licht, Luft und Transparenz sowie ein zeitgemäßes Raumgefühl. Zentraler Punkt dabei wird eine offene Aula mit großzügigen Lern-, Arbeits- und Kommunikationsflächen sein. Auch die Hörsäle werden einer umfassenden Sanierung unterzogen. Der Baubeginn ist für Sommer 2016 geplant.

Wettbewerbsergebnis

  • Platz 1: ARGE AAU Maurer – balloon
  • Platz 2: Architekten ARGE Uni Klagenfurt Egger – Wetschko
  • Platz 3: frediani-gasser architettura ZT-GmbH
  • Platz 4: Bewerbergemeinschaft ARCHTEAM (1) Zinterl Architekten ZT GmbH mit (2) ZT Arquitectos Lda

Weitere Teilnehmer
_ Arch. DI Ferdinand Certov
_ ARGE Hertl.Architekten, Hirm und Skrabl
_ Holodeck architects ZT-GmbH
_ TREUSCH architecture ZT-GmbH

Beurteilungen der Jury:

Platz 1: ARGE AAU Maurer – balloon
Das Projekt überzeugt durch die offene Gestaltung der Magistrale, beginnend mit dem Foyer, dessen Bezug zum Vorplatz, zu den angrenzenden Bürobereichen und zum Omansaal. Herausragend gelungen ist die deutliche Aufwertung des zentralen Bereichs vor den Hörsälen durch den Tageslichtbezug und die Öffnung zum südlichen Freibereich mit Blick auf den Südtrakt. Dazu gehört das Schaffen eines offenen Bereichs, der multifunktional nutzbar ist. Die Transparenz zu den Hörsälen erzeugt eine Durchlässigkeit der gesamten Mittelzone und stellt eine wesentliche Verbesserung der räumlichen Qualität dar. Die vorgeschlagene Verlagerung der Nutzflächen kann akzeptiert werden.

Platz 2: Architekten ARGE Uni Klagenfurt Egger – Wetschko
Im Projekt wird durch das Angebot des weit ausgreifenden Vordachs und die vorgeschlagene Intervention im Westtrakt die vorhandene Magistrale als Hauptachse noch stärker betont. Diese architektonische Entscheidung ist nachvollziehbar und wird als ein möglicher Lösungsansatz bewertet, wenngleich die Idee der Achse mit der Funktion der im Verlauf der Magistrale vorhandenen Aufenthaltsbereiche konkuriert. Die Betonung und Verlängerung der Achse ist aber aus dem stadträumlichen Umfeld her nicht argumentierbar. Die Verlängerung der Achse Richtung Osten findet auch in der Anbindung zum Verkehrswegenetz keine Fortführung.
Die vorgeschlagenen Glasprismen sind ein interessanter Gestaltungsansatz, werden in der dargestellten Form insbesondere im Bereich des Vordachs als gestalterisch überzogene Geste angesehen; zudem wäre die Kostenfrage hier gesondert zu beurteilen.
 Positiv bewertet wird die optische Öffnung der Hörsäle zur Magistrale durch die vorgeschlagenen verglasten Wände. Auch die Pfostenriegelkonstruktion mit den vorgesetzten Jalousien ist ein technisch und energetisch positiv bewerteter Vorschlag.
 Die Erneuerung der Stiegenhauskonstruktionen im Nordtrakt wird grundsätzlich positiv gesehen; die Ausführbarkeit in Leichtbauweise erscheint aus brandschutztechnischer Sicht aber fragwürdig. Die aufgesetzten Glasprismen werden in diesem Bereich konstruktiv und aus Kostengründen in Frage gestellt.

Platz 3: frediani-gasser architettura ZT-GmbH
Der großzügig seitlich aufgeweitete Eingangsbereich wird positiv bewertet, wenngleich im Bereich der Inskription ein Funktionskonflikt mit der Eingangssituation ungelöst erscheint. Der über die gesamte Baubreite erstreckte Windfang ist funktional nicht gelöst.
 Die Großzügigkeit der Aula wird durch die Gestaltung des Windfangs und der Portierloge eingeschränkt.
 Die Verlagerung der Studienabteilung an die Engstelle der Magistrale wird wegen der Besucherfrequenz in Frage gestellt.
Durch die fehlende Transparenz der Magistrale zu den Hörsälen und Bürobereichen wird die derzeitige Situation nicht zufriedenstellend verbessert. Gewürdigt wird die einheitliche Gestaltung der Hörsäle und die vorgeschlagene natürliche Belichtung.

Platz 4: Bewerbergemeinschaft ARCHTEAM (1) Zinterl Architekten ZT GmbH mit (2) ZT Arquitectos Lda
Der Bereich der Magistrale ist funktional im Bereich der Hörsäle gegenüber dem Bestand kaum verändert. Der Vorbereich der Hörsäle wurde daher nicht verbessert. Dadurch wird die beengte Situation beibehalten.
 Durch die angebotene einheitliche Materialität und Farbigkeit im Bereich des Foyers wird die im Bereich des Foyers und der übrigen Verkehrsflächen (Brücken) im Bestand vorhandene Monotonie eher verstärkt als gemildert. Der vom Auslober gewünschten Transparenz der Hörsäle zur Magistrale wurde in konventioneller Art entsprochen. Das Angebot an Schränken und Regalen in der Magistrale wird in seiner Funktionalität in Frage gestellt.
 Der Omansaal ist nach Osten verschoben und neu formuliert. Dieser öffnet sich Richtung Norden zum Außenraum und schafft das Angebot einer Terrasse. Die vorgeschlagene Terrasse wird positiv bewertet. Weiters positiv ist die flexible Öffnung des Saals zum Foyer und die damit mögliche gemeinsame Nutzbarkeit der beiden Bereiche. Die vorgeschlagene Vordachlösung ergibt nicht wie im Bericht behauptet eine offene Wirkung, sondern es entsteht durch die seitlichen Wände eine Portalsituation, welche negativ beurteilt wird. 
Schließlich wird die gleichartige Ausgestaltung von Haupteingang und Terrasse des Omansaals kritisiert.

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