Architekt Dietmat Feichtinger (Feichtinger Architectes, Paris/Wien) und Bauingenieur Wolfgang Strobl erhielten in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken für die Dreiländerbrücke bei Weil am Rhein den Deutschen Brückenbaupreis 2008.
Eine von den Auslobern bestellte Jury wählte aus den 21 Einsendungen je Kategorie drei Nominierte aus, die im Dezember 2007 vorgestellt wurden. Im März 2008 wurden in einer weiteren Sitzung zwei Preisträger augewählt. Die Preise wurden am 10. März 2008 im Hörsaalzentrum der TU Dresden verliehen.
Begründung für die Auswahl der Dreiländerbrücke
Zum Preisträger der Kategorie Fußgänger- und Radwegbrücken wurde von der Jury mit einstimmigem Votum die Dreiländerbrücke über den Rhein zwischen Weil am Rhein (D) und Hunigue (F) gewählt, da bei diesem Bauwerk mit herausragenden innovativen Ideen der Gleichklang von Gestaltung, Funktion und Konstruktion perfekt gelungen ist.
Bei dieser weitgespannten Rheinbrücke wurde das alte Prinzip des Bogens in neuer Weise eingesetzt. Im Grundriss unsymmetrisch und überraschend flach schwingt sich der Stabbogen über den Fluss; an die Stelle der bei Bögen sonst üblichen massiven Widerlager treten aufgelöste Stahlkonstruktionen, die den Kräfteverlauf ablesbar machen und einen fließenden Übergang zum Uferbereich ermöglichen. Der mit seinem geringen Stich von nur 24 m extrem flache Bogen verleiht dem Tragwerk dabei eine besondere Spannung und Eleganz. Sämtliche Details wie Geländer, Beleuchtung, Aufgangstreppen und –rampen sind durchdacht und vorbildlich gestaltet.
Die Dreiländerbrücke wurde von der Jury als herausragendes Beispiel moderner Ingenieurbaukunst ausgezeichnet. Sie begeistert nicht nur durch die beachtliche Spannweite von 230 m, sondern insbesondere durch die dabei noch mögliche Leichtigkeit der Konstuktion.
Die maßgeblich Beteiligten beim Projekt Dreiländerbrücke bei Weil am Rhein waren:
Die Stadt Weil am Rhein, für den Bauherrn
Communauté des Trois Frontières und die Stadt Weil am Rhein
Planung:
Architekt Feichtinger Architectes, Arch. DI Dietmar Feichtinger
Tragwerksplanung: LAP, Berlin, Stuttgart
Generalunternehmer: Max Bögl
Eckdaten:
Stahl: 1.021 t
Beton: 1.798 m3
Seile: 805 m
Stärke der Seile: 30 – 60 mm
Schifffahrtsprofil: 155 m
Lichte Höhe f. Schifffahrt: 7,8 m
Gesamthöhe über dem Wasser: 24,75 m
Gesamtkosten: 8,995 Mio.€
aufgeteilt in:
Europäische Union: 1,689 Mio. € 19 %
Frankreich: 3,725 Mio. € 41 %
Land Baden-Württemberg: 2,592 Mio. € 29 %
Stadt Weil/Rhein: 0,998 Mio. € 11 %
KONTAKT:
Feichtinger Architectes
11, Rue des Vignoles
F - 75020 Paris
T +33 (0)1/43 71 15 22
F +33 (0)1/43 70 67 20
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- Verfasser/in:
- Redaktion GAT Graz Architektur Täglich