01/12/2004
01/12/2004

Goodwill (besagter Baum) .....

nicht nur beschnitten ....

sondern brutal geköpft. Fotos: Tschavgova

Was unterstellt man nicht alles den Architekten. Seelenlose Formalisten! Hemmungslose Betonierer! Baummörder und Blumenbeetverweigerer! Argumentiert wird, dass Architekten Plätze mit Vorliebe zu einer kahlen, schattenlosen Wüste umgestalten, jegliches Grün daraus verbannen, kaum einmal Bäume dulden und wenn, dann streng in Reih und Glied als rein gestalterisches Element (macht sich gut am Plan). Niemals als atmosphärischen Lebensqualitäts- und Schattenspender und schon gar nicht mit heimeliger Sitzgelegenheit oder gar „Stamm“tisch mit Parkbank – igitt!!
Solcherart Unterstellungen und Pauschalverurteilungen kann man natürlich nur aufs Schärfste zurückweisen. Und sollte darin vielleicht doch ein klitzekleines Quantum Wahrheit sein, so lässt sich für die Verweigerung leicht eine Erklärung finden. Architekten scheinen weder einen grünen Daumen noch eine glückliche Hand für Bäume zu haben. Zeigen sie einmal Goodwill und pflanzen/spenden einen Baum, dann geht’s ihm – dem Baum – an den Kragen. So gesehen mitten am Jakominiplatz. Dort kostete Baumliebe den Architekten Werner Hollomey Kopf und Kragen – pardon! – Krone und Stamm.

Verfasser/in:
Karin Tschavgova
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