02/02/2012
02/02/2012

Neubau des Ambulanz-Kopf-Zentrums (AKS); Schaubild. Planung: Atelier Thomas Pucher, Graz.

Neubau des Ambulanz-Kopf-Zentrums (AKS), Schaubild

Das Atelier Thomas Pucher aus Graz ging beim offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für den Neubau des Ambulanz-Kopf-Schwerpunkt (AKS) des LKH Salzburg als Bestbieter hervor. Insgesamt haben 22 Architekturbüros aus Österreich, Deutschland und Spanien an dem Wettbewerb teilgenommen.

Die Planungsaufgabe des AKS umfasst in drei Bauetappen ein Laborgebäude mit einer Blutspendezentrale und Forschungsflächen sowie ein Ambulanzzentrum mit Behandlungs-, Pflege- und Diagnoseeinrichtungen sowie OP-Einheiten. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr wird durch ein Garagenprojekt ergänzt, das in drei Bauetappen den Gesamtbedarf im Ausmaß von ca. 1400 Stellplätzen abdecken wird. Alles zusammen ergibt eine Bruttogeschoßfläche von 89.000 m².

Anfang Dezember 2010 tagte das Preisgericht unter dem Vorsitz von Architekt Hermann Eisenköck und wählte aus den 8 Projekten der 2. Wettbewerbsstufe drei zur Weiterbearbeitung aus und zwar jene von der Plov Ziviltechniker GmbH; Leitzner/Gruber (Wien), Atelier Thomas Pucher (Graz) und Laudon & Habeler (Wien). In Folge lud die SALK die Architekturbüros zur Teilnahme an einem Verhandlungsverfahren über die Generalplanerleistungen der ersten Bauetappe ein. In dieser Phase waren die Projekte vertiefend zu bearbeiten und wurden von einer Bewertungskommission, der auch Vertreter der Stadt Salzburg und der Architektinnenkammer angehörten, beurteilt. Dabei kamen die Zuschlagskriterien "Architektur und Städtebau", "medizinische Funktionalität" und "Wirtschaftlichkeit der Baulösung" zum Tragen. Schließlich erhielt das Atelier Thomas Pucher mit seinem Planungsvorschlag den Zuschlag.

Das Projekt vom Atelier Thomas Pucher verbindet eine “Doppelkammstruktur”, welche die Behandlungs- und Untersuchungsräume beherbergt, mit dem kreuzförmig angelegten Bettentrakt darüber. Der Gebäudekomplex wird zur Bahnlinie an der Rudolf-Biebl-Straße durch die scheibenförmigen Baukörper des Labors und des Parkhauses abgeschlossen. Zusammen bilden diese Elemente ein funktionelles und stimmiges Ensemble.
Einer der wichtigsten Gestaltungsgrundsätze war die Integration von Grünräumen in das Gebäude. Die individuelle Gestaltung dieser „Pocket Parks“ bringt Natur und natürliches Licht ins Innere des Gebäudes und bietet Besuchern sowie Angestellten Orte der Ruhe und Erholung. Durch die therapeutische Wirkung von diesen Grünräumen können das Wohlbefinden und die Genesung der Patienten gefördert werden.
Die Planung des AKS Salzburg hat bereits begonnen, die Fertigstellung der ersten Bauphase ist mit 1. Quartal 2015 geplant.

Ursprünglich hatte die SALK Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH im Dezember 2009 für die Bauaufgabe einen Wettbewerb als Vorstufe für eine nachfolgende Generalübernehmervergabe ausgeschrieben. Es gab u.a. keine Zusage für eine weitere Beauftragung des Wettbewerbsgewinners. Die ArchitektInnenkammer hat die Ablehnung dieser Art des Verfahrens in einem österreichweiten Rundbrief (Vizepräsident Arch. Seidl und Arch. Michael Zaic) zum Ausdruck gebracht. Daraufhin hat die Ausloberin eine Berichtigung der seinerzeitigen Auslobungsbedingungen vorgenommen. Das Verfahren wurde mit einem neuen Terminplan als offener mehrstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren zur Vergabe der Generalplanerleistungen weitergeführt. Dieser Wettbewerb fand in Kooperation mit der ArchitektInnenkammer statt.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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