22/11/2019

Augenhöhe

Der Posterbob promeniert in Wahlzeiten durch die Stadt und schaut ...

Emil Gruber absolviert im November 2019 eine Wahlfahrt.

Am Sonntag, 24. November 2019, wird der Steiermärkische Landtag neu gewählt.

22/11/2019

Der Kampf geht weiter. Die Partei wird neu eröffnet. Einzelfälle bleiben am Radar

©: Emil Gruber

Michelangelo, Da Vinci und da Kogler – diese Wiedergeburt ist klassisch

©: Emil Gruber

Aufs Land aufpassen kann nie schaden. Ein Rollentausch auch nicht.

©: Emil Gruber

Auch wenn es Zeit ist, für immer ist nix.

©: Emil Gruber

Einmal ziemlich beste Freunde (Größenverhältnisse entsprechen nicht ganz der Realität)

©: Emil Gruber

Blaupause für einen Kämpfer. Unschuld schmeckt immer.

©: Emil Gruber

Komfortzone ist gut. Da muss Mann sich nicht mit jedem ins Bett legen.

©: Emil Gruber

Als Krönung gemeinsame Kontrolle – da zackt nichts mehr in Zukunft.

©: Emil Gruber

Am Ende sind wir alle weiter.

©: Emil Gruber

Im Umbau oder Spuren von Rot.

©: Emil Gruber

Hinter meiner, vorder meiner, links, rechts güts nix
(Arik Brauer)

Wieder einmal haben wir das Kreuz (ein) zu tragen. Jede(r) zählt. Erst zahlreiche Einzahl ergibt eine zählbare Mehrzahl. Dann ist wieder Frieden im Land und wir sind für die nächsten Jahre politisch ausgezählt. Angezählt ist so mancher schon jetzt. Für andere wird sich Vorzeitiges ausbezahlen. Ein bestechender politischer Auftritt jetzt ist unbezahlbar. Die Stimmenanzahl wird sich für die rechnen, die sich nicht verkalkuliert haben.

Von einem an Wahlzuckerln Lutschenden eine Frageübergabe in die Elefantenrunde – ich möchte ja nicht ihre köstlichen Versprechen später brechen müssen: Wie wird das mit der Erinnerung in den kommenden Jahren werden? Ein Elefant vergisst nie, schon gar nicht auf sich, erzählen mir manche Krokodile unter Tränen, wenn sie nur zweite Reihe an der Machttränke buchen konnten. 

Das ist gemein, ihr alle liebt das Volk. Das sind übrigens wir …mmh… na ja, vielleicht außer dem, der und dir. Dieser Gefühlszustand wirkt wirklich wirr jetzt. Was es eher braucht, ist Verstand und Anstand. Und keinen Stillstand! Dann wird aus dem bösen Ist-Zustand gleich allerbester Ideal-Zustand. Beistand für alles!, sagen uns die da oben auf den Plakaten in gesundem Geisteszustand. Die verbessern den Klimanotstand, die bringen Wohlstand, die stabilisieren den Mittelstand und die sorgen für genügend Abstand (zum Mittelmeer). Machen wir uns keinen Umstand, Sachverstand nicht Widerstand rettet den Badest(r)and.

Ein ganzes Bundesland wird also zu den Urnen gerufen. Klingt nach Massenbegräbnis. Bei Wahlen wird aber längst niemand mehr verheizt. Asche aus Haupt geht politisch heutzutage gar nicht mehr. Modisch ist das Lätzchen geworden. Weil alle sich gegenseitig so oft anpatzen, wenn sie sich was husten. Nein, sie nehmen nicht den Mund zu voll, sie haben nur an zu vielem zu kauen. Alles darf niemand runterschlucken.

Zum Glück: Demokratie geht dem Volk aus. Dass mir jetzt niemand vorwirft, da fehlt ein Verhältniswort! Jeder anständige Politiker hat ohnehin mit irgendwem ein gutes Verhältnis. Das nennt sich bei uns Verhältniswahlrecht und ohne richtiges Verhältnis geht in ganz Österreich gar nix. (Schreibt schon der Herr Karl in seiner Kurzgeschichte Der Satz im Silberstein.)

Aber das führt jetzt zu weit. Wir wollen niemand beleidigen. F-Wörter haben in einem Wahlkampf nichts verloren. Manches F kann ein ganzes Liederbuch davon singen. Böse Menschen kennen keine Lider, heißt es. Drücken wir daher ein bis zwei Augen zu (die eigenen, bitte!).

Waun da Wind wahd in de Gossn
Waun da Wind wahd am Land
Waun da wind wahd, do steckt da
Sein Köpferl in Sand

Singt der Brauer, aber der ist kein echter Steirer wie wir. Meiner, der Posterbob, der schaut weiterhin. Zumindest bei Plakaten befinden sich die Politiker mit uns Wählern auf Augenhöhe.

PS: Der Posterbob promeniert in Wahlzeiten durch die Stadt und schaut so auf Plakate, die Plakate daneben und auf die Landschaft noch danebener.
Bei dieser Wahlfahrt zu Fuß verschiebt sich der Blick auf diese schönen Menschen im Cinemascope Format immer ein wenig. Manche behaupten, der Posterbob rechnet mit der Politik ab. Entgegnung: Der Posterbob rechnet hoch.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+