22/07/2008

Die baulichen Ränder entlang der Waltendorfer Hauptstraße stellen keine Augenweide dar.

22/07/2008

Gelungenes Beispiel für einen architektonischen Rand für das dichter bebaute Stadtgebiet von Graz: Wohnbebauung Butterfly, Am Blumenhang, Auftraggeber: Baugenossenschaft ÖWG, 1974-79. Planung: Kapfhammer Wegan, Graz

Gelungenes Beispiel für einen architektonischen Rand für das dichter bebaute Stadtgebiet von Graz: Wohnbebauung Butterfly, Am Blumenhang, Auftraggeber: Baugenossenschaft ÖWG, 1974-79. Planung: Kapfhammer Wegan, Graz

Butterflysiedlung von Kapfhammer Wegan

Luftbild der Gesamtanlage mit dem vielversprechenden Namen "Patio Waltendorf" am Blumenhang in Graz

Das der neuen Wohnanlage vorgelagerte Handels- und Dienstleistungszentrum ohne Strauchwerk zur Straße hin. Dahinter die Butterflysiedlung, die zeigt, wie es geht: eine Hecke zur stark befahrenen Waltendorfer Hauptstraße schützt vor Schall und Straßenstaub.

Die verkehrsbelastete Waltendorfer Straße in Graz gilt als Lärmsanierungsgebiet. Um die Straßengrundstücke zu möglichst hohen Preisen verkaufen zu können, sind, wie im Fall der Wohnanlage "Patio Waltendorf" Lärmschutzmaßnahmen nötig. Die übliche Lösung dafür sind Lärmschutzwände. Sie sind meist unschön und verstellen zudem den Blick auf die Architektur und die Umgebung.

der nicht wirklich attraktive Blick von der Wohnanlage auf die Lärmschutzwand

Auf dem Werbeplakat für die Wohnanlage "Patio Waltendorf" verschweigt der Verkäufer deren Lärmschutzwand - die jedoch als Werbtafelträger dient - und manch anderes Detail.

Wohnanlage "Patio Waltendorf" vor der Fertigstellung im Juni 2008

Minipatio einer Wohnung der Anlage mit Blick zur Lärmschutzwand

Minipatio einer Wohnung der Anlage mit Blick zur Lärmschutzwand

Die baulichen Ränder entlang der Waltendorfer Hauptstraße stellen keine Augenweide dar. Vielmehr herrscht hier schon lange ein unschöner Mix aus Restbeständen alter Bauernstrukturen und Landgasthäuser, Villen, protzigen und bescheideneren Einfamilienhäuser und einigen, wenigen Wohnanlagen aus den 1960er und 1970er Jahren.

In den letzten Jahren hat sich dieses Bild aus architektonischer Sicht zunehmend verschlechtert. Die Ursachen sind fehlende Rahmenplanung und das planlos erscheinende stückchenweise Auffüllen von Baulücken. Es scheinen dort die Mottos zu gelten „Jeder für sich“, „my home is my castle“, oder „Nur die Höchstdichte zählt“, damit sich die Grundstücksverwertung für den Investor auch rentiert. Weil viele vom ruhigen Wohnen im Grünen träumen und sich so manche diesen Traum auch leisten können, schießen Wohnanlagen und Eigenheime aus dem Boden, die nötige Infrastrukturplanung fehlt aber. So bedarf es dann pro Familie mindestens zweier Autos für Einkauf, Beruf, Schule, Freizeit. Die Folge: Im Grünen ist es ganz und gar nicht so ruhig wie erträumt.

Patio Waltendorf- „exklusives Wohnen am Ruckerlberg“
Mit diesem Slogan wirbt ein Investor für eine neue Wohnanlage mit angegliedertem Handels- und Dienstleistungszentrum, die am Blumenhang, direkt an der Waltendorfer Hauptstraße, stadtauswärts nach der s. g. Butterflysiedlung des Architektenteams Kapfhammer Wegan, errichtet wurde. Sie liegt auf einer großen Wiese, die einst einen wunderbaren Blick von der Waltendorfer Hauptstraße über das Grazer Hügelland bis zum Schöckel eröffnete. Kapfhammer Wegan reagierten in angemessener Weise auf diese Situation. Sie staffelten ihre Siedlung mit 179 Wohnungen ähnlich einer Stadtmauer quer zur Straße, der Lärmquelle abgewandt, dem Hangverlauf folgend. Zusätzlich zitiert die Farbwahl mit naturnahen Farbtönen angrenzende Wiesenraine aus Stauden und Bäumen - eine Gestaltung, die eine Synthese mit der Landschaft einzugehen versucht. Kapfhammer Wegan definierten damit einen architektonischen Rand für das dichter bebaute Stadtgebiet. Friedrich Achleitner kritisiert zwar im österreichischen Architekturführer die hohe Dichte, indem er meint, dass die Architektur entsprechend dem Geist der 1960er Jahre mehr mime, als durch die isolierte Lage tatsächlich stattfinden könne, aber diese Kritik trifft heute auf fast alle im Grazer Speckgürtel liegenden Siedlungen zu.

Die neue Wohnanlage zeigt leider die allgemein übliche Praxis der ausfransenden Ränder. Zuerst trifft der Blick auf eine in Grellgrün gehaltene Dienstleistungs-„Schachtel“ (Apotheke, Nah &Frisch Markt Sauer, Cafe) mit angrenzender Parkplatzwüste, dann auf eine Wohnsiedlung, die sich hinter einer rund drei Meter hohen Schallschutzmauer verbirgt und den Blick auf das Freiland versperrt. Ohne Lärmschutz geht es hier nicht mehr. Die Waltendorfer Hauptstraße wurde zum Lärmsanierungsgebiet erklärt. Denn, seit sich viele ihren Wohntraum im Grünern erfüllt haben – die Wohnbebauungen ziehen sich bandwurmartig bis ins Hönigtal - ist es sehr laut geworden. Will man solche Lagen, die immer noch als exklusiv gelten, an „Wohntraumsuchende“ verkaufen, sind Kunstgriffe nötig, um den Lärm wegzaubern. Der Investor der Wohnanlage "Patio Waltendorf" verschweigt in den Prospekten die Lärmschutzmauer und lockt den Käufer mit Begriffen wie „Patio“ und „exklusiv“.

Tatsächlich stellt „Patio Waltendorf“ einen exklusiven (=ausschließenden) Wohn(alp)traum hinter Mauern dar. Den versprochenen Ausblick können nur wenige genießen. Manche Bewohner müssen mit einem Blick auf die Lärmschutzwand leben. Dafür lächelt Mr. Nah & Frisch übergroß in so manche Wohnung. Im noch leer stehenden Teil für ein Cafe ist der Mieter abgesprungen. Von den Sträuchern und Bäumen an der Straße, die erhalten hätten werden sollen, ist auch nichts mehr zu sehen. Dennoch verheißt das Verkaufsplakat an der Mauer ein kleines Paradies, das mit dem Gebauten nichts zu tun hat.

Was die Realisierung nicht vermuten lässt, ist, dass es auch hier ein Bebauungsplanverfahren gab. Die Stadtplanung verweist auf das räumliche Leitbild, Straßenrandbebauung am Stadtrand an historischen Einfallstraßen. Diverse Gutachten (u. a. Lärmgutachten) und ein Konzept für die Wohnbebauung von Purpur Architektur wurden als Vorleistung des Bauwerbers erbracht. Das architektonische Konzept wurde mit geringfügigen Änderungen in den Bebauungsplan übernommen. Ziel eines Bebauungsplanes wäre „für das Planungsgebiet eine geordnete bauliche, verkehrstechnische und infrastrukturelle Entwicklung sicher zu stellen“. Dass es im Fall der Anlage „Patio Waltendorf“ nicht erreicht wurde, zeigen die nebenstehenden Fotos. Man fragt sich unweigerlich, wozu ein Bebauungsplan und ein räumliches Leitbild gut sind, wenn sich die Realisierung schlussendlich hinter einer Mauer verschanzt.

Tanja Maschutznig

heute in der Gratiszeitung Woche, großes Inserat unter Traumhaft Wohnen
Übergabe Patio Waltendorf: ich zitiere den anpreisenden Text, den offensichtlich gibt es noch freie Wohnungen- "diese repräsentativen Wohnungen bieten Stadtblick,modernes Design", ....weiter im Anpreisen: "bequeme Infrastruktur: durch öffentliche Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten."
ich wohne selbst in der Nähe und weiß Bescheid über die tolle Infrastruktur hier oben: die Busse fahren zu selten und nur bis ca. 20 uhr und Einkaufen beim Sauer ist teuer, dann bleibt nur mehr der Einkauf mit dem Auto zum Billa ganz unten in der Waltendorfer Hauptsraße( nur verrückte Idealisten fahren mit dem Fahrrad)solche Lügen sollten eigentlich verboten werden.

Mi. 23/07/2008 5:50 Permalink
Michaela wambacher_www

Eine Möglichkeit zur Reduktion des privaten Autoverkehrs und des Straßenlärms wären der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Fahrtkosten, die verschwindend gering sind, besser noch: die kostenfreie Nutzung von Bus und Bim (in Anbetracht der Folgekosten, die der private Verkehr verursacht, bestimmt finanzierbar). Die Grazer Öffis sollten ihren Radius endlich bis in die Gemeinden rund um Graz erweitern und den Fahrtakt erhöhen. Dieländlichen Busunternehmen sollten endlich mit den Grazer Verkehrsbetrieben kooperieren, damit nicht Busse vom Land nur ihre DorfbewohnerInnen in die Stadt befördern ohne dabei auf der Strecke liegende Haltestellen anzufahren und Wartende zusteigen zu lassen (leider eine übliche Praxis). Auch die Fahrfrequenz der Busse vom Land gehört dringend erhöht und die Fahrtzeiten bis in die Nacht hinein verlängert, auch am Sonntag! Dass sich die Erhöhung der Fahrfrequenz auf die Auslastung der Öffis positiv auswirkt, zeigt das Beispiel S-Bahn-Verdichtung der ÖBB von den steirischen Bezirksstädten nach Graz. Es ist zu hinterfragen, ob es nicht sinnvoll wäre, kleinere Busse zu verwenden, die im Viertelstundentakt in die Stadt und retour fahren und auf der Strecke bei Bedarf Leute einsteigen lassen. Derzeit sind, ganz egal ob gerade Stoßzeit herrscht oder nicht, ausschließlich große Busse, oftmals nur mit 3-4 Passagieren besetzt, unterwegs. Es sollte außerdem die Möglichkeit geschaffen werden, sich Einkäufe, die man bei einem Besuch in der Stadt erledigt hat, mittels Sammel-Botendienst kostengünstig nach Hause bringen zu lassen.

Mi. 23/07/2008 11:22 Permalink
Matthias Kahlert

Wie kann man gleichzeitig das Streben nach Dichteausnutzung des Investors und eine angeblich flächenintensive Stadtentwicklung kritisieren? Ödlandschneisen im Stadtgebiet führen geradezu zum Flächenverbrauch weiter draussen und damit zu weiterer Zersiedelung. Der Lärm ist da, er verschwindet nicht, wenn der Architekt mit dem Fahrrad fährt. Bauen in so einem Gebiet (mit entsprechenden Maßnahmen) ist an sich ja eine positive Maßnahme, die ein Projekt weiter draußen (= mehr lärmerregend) ersetzt. Ich verstehe daher die Grundsatzkritik nicht. Dieses Projekt ist sicher nicht an der Zersiedlung schuld. Und was ist am Lärmschutz egoistisch? Die altruistisch lärmspendenden Vorbeifahrer werden gemein um die schöne Aussicht gebracht, während sie auf dem Weg in ihre Ruhelage vorbeidonnern? Und wer ist mit "wir" gemeint und was können wir uns bald nicht mehr leisten und warum?

Do. 24/07/2008 12:38 Permalink
Matthias Kahlert

hat aber halt einen Eigentümer und eine Widmung als Bauland WA 0,2-0,6. Soll man da enteignen? Die Wiese dahinter ist ohnehin Grünland, da hat der Ersteller des Flächenwidmungsplanes eigentlich eh schön mitgedacht, oder? Und der Lärm, liebe Elisabeth, hat natürlich seine Ursachen, die bestreitet ja niemand, aber nun ist er nun einmal da und wird sich durch Philosophieren und Wehklagen nicht mehr vermindern, sondern nur durch entsprechende Maßnahmen ertragen lassen. Ein Blick auf den Flächenwidmungsplan zeigt übrigens auch, dass wir uns hier noch bei weitem nicht am Stadtrand befinden. Wo soll man denn sonst bauen? Etwa gar nicht mehr?

Fr. 25/07/2008 9:28 Permalink
Matthias Kahlert

Grundsätzlich empfinde ich die kritische Auseinandersetzung mit gebauter Architektur ja als wohltuenden Kontrast zur üblichen Lobhudelei der Hochglanzmagazine. Die Kritik an bestimmten gestalterischen Aspekten des Projektes mag auch durchaus zutreffend sein, nur in einer Frage sehe ich hier ein Problem: was soll denn nun wirklich mit dem Lärm geschehen? Klar, vermeiden wäre das Beste, aber es liegt wohl leider nicht in der Macht der Planer alle Straßenbenutzer aufs Fahrrad oder in den Bus zu zwingen. Auch kann man wohl kaum verlangen, lärmbelastete Gebiete grundsätzlich nicht zu bebauen, denn das würde gewaltige Schneisen an Ödland nach sich ziehen, die wiederum zur Verdünnung und damit zum Flächenwachstum der Stadt führen würden, mit der Konsequenz: noch mehr Verkehr. Daher wird der leider vorhandene Lärm irgendwie bewältigt werden müssen. Die Verlegung des Verkehrs unter die Erde wird aus wirtschaftlichen Gründen die Ausnahme bleiben müssen, daher stellt sich ganz konkret die Frage, wie der Lärmschutz am besten umzusetzen ist. Lärmschutzfenster funktioniere leider nur im geschlossenen Zustand, was im Sommer ein gewaltiger Nachteil ist. Bleibt eben die Lärmschutzwand. Ihre Gestaltung ist wiederum Geschmackssache, aber ob der Ausblick auf eine stark befahrene Straße (und der Einblick von dieser) die Mehrkosten einer transparenten Ausführung aufwiegen, halte ich für fraglich. Aber vielleicht gibt es ja andere Ideen? Nur her damit! Für den Bauherrn scheint es jedenfalls klar zu sein, dass "behind the wall" allemal ein besseres Verkaufsargument ist, als "in the noise".

Di. 22/07/2008 9:51 Permalink
martin Riedel

mir sind Ödlandschneisen lieber als eine Totalzersiedelung. und der Lärm ist nicht einfach so vorhanden, der wurde nicht an einem schöpfungstag von Gott erschaffen, den machen die Zersiedeler, alle die im grünen wohnen und in der stadt arbeiten, einkaufen, kino gehen......

Mi. 23/07/2008 4:42 Permalink
Josef Schiffer

Wenn man sich die in den vergangenen Jahren in den Grazer Peripheriebezirken stattfindende Bautätigkeit vor Augen führt, muss man den Eindruck gewinnen, dass sich die Grazer Wohnbevölkerung gleichzeitig um mindestens ein Viertel gesteigert hat. Eher liegt aber die Vermutung nahe, dass diese Entwicklung aufgrund des Immoblinenbooms zu einer lukrativen Anlageform von Kapital mit ganz ansehnlichen Renditen geworden ist.
All dies ist freilich legetim, braucht aber trotzdem eine gewisse steuernde Planung von Seiten der Stadt. Graz kann sich nicht noch immer stolz als "Gartenstadt" positionieren, wenn gleichzeitig rund um alte Vorstadtobjekte oder Villen fast jede Grünfläche und jeder Park zubetoniert werden (Beispiele in Geidorf: Mozartgasse 6, Klöcher Perle, demnächst Hartenauvilla)
Die ehemaligen Ausfahrtstraßen wie die Waltendorfer Hauptstraße und die Mariatroster Straße sind längst von der Siedlungswucherung überfordert, da durch sie nicht mehr der Verkehr aus der bzw. in die Stadt rollt, sondern sich mit dem durch die zahlreichen Siedlungen begünstigten lokalen Verkehr vermischt; mangelnde Abbiegespuren führen nicht nur in den Stoßzeiten zu regelrechten Staus, die das Lärm- und Feinstaubproblem eben nur noch mehr verstärken. Dass nun die letzen "Ödlandlücken" auf den besagten Straßen mit mehrgeschoßigen Bauten aufgefüllt werden, wird daher nur zu einer Verschärfung der genannten Probleme beitragen.
Apropos Raumplanung, was den Rastbühl betrifft: Vor knapp zwanzig Jahren war dieser noch als Landschaftsschutzgebiet ausgeschildert, irgendwann sind diese Schilder sang- und klanglos verschwunden. Inzwischen zieren jede Menge mehr oder minder origineller bzw. optisch aufdringlicher Wohngebäude die Straßenränder, die zumindest mitunter ganz "bemerkenswerte" Ensembles ergeben - selbstverständlich nebst den obligatorischen zwei bis drei Pkw unter den angeschlossenen Carboards.

Mo. 28/07/2008 1:59 Permalink
Elisabeth lechner

ist die richtige Frage und nicht wohin mit dem Lärm.
Eine derartig flächenintensive Stadtenwicklung, wie sie Graz betreibt, ist alles andere als nachhaltig. Diese Entwicklung belastet nicht nur die neu bebauten Gebiete mit Lärm, sondern auch alle Bauten, die vor der großen Lärmwelle entstanden sind und entwertet damit auch stadtnahe Wohngebiete. Die Katze beißt sich elegant in den Schwanz. Wegen mehr Ruhe weiter hinaus, aber der Lärm geht mit, wie ein gemeiner Lärmschatten. Einzelne Mauern sind nur die egoistische Reaktion eines auf Gewinn orientierten Investors. Natürlich können nicht die Planer den Lärm wegzaubern und alle aufs Fahrrad verbannen, aber sie können sich andere, intelligentere Reaktionen als Mauern überlegen. Siehe Gerngross Richter Wohnbau in der Brunnerstraße in Wien, oder Bykerwall von Erskine. Und die Stadtplanung muss sich fragen, wieviel Grndstücke sie noch an einen nattraktiven Speckgürtel verfuttert.
Die Logik der Haltung von Kahlert dem angeblich unvermeidbaren Lärm gegenüber, hieße auf die Stadt übertragen, in der es ja auch nicht gerade an Lärm mangelt, endlose straßenbegleitende Lämschutzmauern, z.b. in der Elisabethstraße, am Glacis, in der Plüddemanggasse, in der Bergmanngasse, in der Münzgrabenstraße, usw.zu errichten, was ja abgesehen davon, dass das gar nicht machbar ist, ein planerischer Wahnsinn wäre. Also wir müssen andere Antworten finden und sei es, dass wir die Stadt nicht so endlos ausdehnen.
Architekt Ernst Hubeli spricht von der in Deutschlnd bereits beginnenden Entleerung von Einfamliienhausquartieren, weil sich die Menschen die 2 Autos nicht mehr leisten können. Diese Entwicklung wird, wenn man sich die Preisentwicklungen ansieht, auch vor dem Grazer Speckgürtel nicht Halt machen.

Mi. 23/07/2008 2:54 Permalink
Elisabeth lechner

Es geht hier nicht nur um Kritk am Auffüllen einer Baulücke an der Peripherie- siehe Vorspann des Kommentares. Und auch nicht das Festzementieren von Ödlandschneisen. Die Wiese, die es hier vorher gab war eine Bereicherung, schaffte Luft und war alles andere als Ödland. Meiner Meinung nach schafft eben gerade das planlose, unzusammenhängende Lückenauffüllen eine Art von Stadtödland, halt nur bebaut.
Es geht viel mehr darum, wie man mit Staträndern umgeht und mit dem logischerweise nachziehenden Problemen wie mehr Lärm. Da gibt es auch andere Lösungen als Lärmschutzwände.Und auch nicht jede Lücke dürfte bebaut werden. Denn wo bleibt dann die Qualität des Wohnens am Stadtrand, wo das vielgepriesene Naherholungsgebiet, wenn alles verbaut wird? Dieses Naherholungsgebiet dient ja auch den BewohnerInnen des Stadtzentrums zur Erholung. Das Ausdehnen der Stadt an die Peripherie ohne gleichzeitig mitgeplante Infrastruktur, wie funktionierendes ÖV- Angebot und ausreichende Einkaufsmöglichkeiten, Sicherung von öffentlich zugänglichem Freiraum (Spiel- Sport- Erholungsflächen), verursacht den bis zur Unterträglichkeit zunehmenden Lärm. Der Lärm ist nicht einfach so da, wie Kahlert glaubt, er wird durch Siedlungsentwicklung gemacht. Denn alles, was in der grünen Idylle fehlt, wird in der Stadt nachgetankt und dazu wird nun mal hauptsächlich das Auto verwendet.(Arbeit, Einkauf, Kultur, Freizeit, Schule, Sport....)
Weiters: selbverständlichnicht ist nicht das einzelne Projekt an der Zersiedelung schuld, sondern eben mehrere solcher Projekte, die den Wunsch nach Ruhe mit immer weiter vom Stadtkern entfernten Projekten bedienen.
Diese Bautätigkeit geht ja endlos weiter bis nach Hönigtal. Bzw. auf der anderen Stadtseite am Steinberg ist Ähnliches Chaos bis nach Hitzing zu bemerken.
Zu Schenn: Es wird nicht an der Notwendigkeit des Nahversorgers gezweifelt, es wird kritisiert, wie dessen Gebäude und der Parkplatz architektonisch gelöst sind. Auch nicht purpur Architekten wurden kritisiert, denn angeblich haben sie das Objekt gar nicht bis zum Ende betreut. Es wurde kein Vergleich mit der Butterfysiedlung angstellt, es wurde als positiv gesehen, wie hier mit dem Stadtrand umgegangen wurde, in der entsprechenden Situation. Egal wie ein Grundstück beschafften ist, es gibt immer mehrere Möglichkeiten der urbanistischen Reaktion.
Warum, wenn in der Nasszelle großformatige Fliesen verlegt werden, alles passt, muss man mir genauer erklären.

Do. 24/07/2008 3:57 Permalink
DI. Schenn

Habe gestern, 24.7.2008 diesen Bereich der Waltendorfer Haupstraße besucht -hier mein Kurzbericht/Kommentar:
vor und hinter der Lärmschutzwand u im Parkplatzbereich sind Bäume gepflanzt worden, eine Parkplatzwüste habe ich nicht gesehen - der Nahversorger ist von zentraler Bedeutung! Die Wohn/Außenanlagen sind noch nicht fertig, der Entwurf = von Architekt Boric/purpur, die liefern doch gute Arbeit ab oder nicht? nehme an, die Lärmschutzwand wird beidseitig begrünt werden-lt. Landschaftsplaner für das Projekt, super, dass dort neue Bewohner hinziehen werden, vielleicht sehen die neuen Bewohner die Lärmschutzwand und ihren südlichen Garten anders als im Beitrag #3262 geschildert, eine begrünte Lärmschutzwand u Grünstreifen neben dem Gehweg -werden im Straßenraum wirksam werden, SPÄTER wenn angewachsen,der Vergleich mit der Wohnsiedlung hinkt schwerstens, dort schmales, sehr langes Gstk im rechten Winkel zur Straße, hier nicht sehr tiefes Gstk.-längs der Straße,
übrigens das Cafe war gestern in Betrieb und in der Nasszelle sind großformatige Fliesen verlegt - es paßt eigentlich alles!

Do. 24/07/2008 9:17 Permalink
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