28/08/2007
28/08/2007

Seit einigen Monaten hat das Schrumpfen auch die virtuelle Welt erreicht. Der Wachstumsboom der seit 2003 bestehenden und im letzten Jahr enorm gehypten virtuellen Welt „Second Life“ ist vorbei. Die Presse berichtete in den letzten Wochen: „Die virtuelle Welt von Second Life entvölkert sich.“ (FAZ vom 9.8.2007). Im Juni sind die aktiven Nutzerzahlen in Second Life um 2,5 Prozent zurückgegangen. Unternehmen schließen ihre Läden. „Verlassene Unternehmens-Inseln, leere Programmtafeln und Auslagen prägten das Bild, wie die Los Angeles Times berichtet. Der Computerhersteller Dell gab seine Insel auf, ebenso die Hotelkette Starwood.“ (Berliner Morgenpost 30.7.2007)

Aus diesem Anlass und in Ergänzung zum Wettbewerb „Reinventing Urbanism – Die Stadt neu denken“ lobt das Projekt Schrumpfende Städte in Kooperation mit archplus den Wettbewerb „Reinventing the Virtual City – Die virtuelle Stadt neu denken“ aus. Der Wandel von Second Life bietet die Chance, neue urbane Strategien, künstlerische Konzepte und räumliche Netzwerke zu verwirklichen: Kann Datenmüll wiederverwertet werden? Können aufgegebene Grundstücke in Second Life gelöscht werden? Oder mit digitaler Landwirtschaft ein "third life" erleben? Sollte die virtuelle Welt neuformatiert werden? Oder die verbliebenen Avatare geklont werden? Was passiert, wenn Linden Lab Konkurs anmeldet? Wohin migrieren die ehemaligen User von Second Life?
Projektvorschläge können auf räumliche, kulturelle, mediale, kommunikative, soziale und ökonomische Fragen der Transformation eingehen. Das Projekt ist als eine reale Intervention in Second Life zu konzipieren.

ABGABE:
Digitale Abgabe der Arbeiten bis zum 16. November 2007 an: virtual@shrinkingcities.com
AUSSCHREIBUNG:
www.shrinkingcities.com

Die ausgewählten Arbeiten erhalten Buchprämien und werden im Zeitungsteil der darauffolgenden archplus, auf der Website von Schrumpfende Städte sowie evtl. anderweitig publiziert.

Schrumpfende Städte ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Projektbüro Philipp Oswalt, der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift archplus.

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