10/04/2008
10/04/2008

Nach dem Entwurf einer Sommer-Bar für das neu gestaltete Ortszentrum von Schwadorf an der Fischa unter Anwendung der Betonschalen-Technologie im Hochbau 2006 und der Gestaltung eines Vorprojekts einer Brücke für Rad- und Fußgänger über den Wienfluss 2007 sollen im Rahmen der Ausschreibung 2008 Lösungen für eine vielschichtige Aufgabe mit großer öffentlicher Sichtbarkeit gefunden werden: die Errichtung einer Raststation, die die Autobahn überspannt, in interdisziplinärer Kooperation zwischen Technik und Architektur.

Einreichschluss ist der 10.Oktober 2008.

Konkret geht es um den „Vorentwurf einer innovativen Tragstruktur, in der Beton eine entscheidende Funktion übernimmt, um einen hochrangigen Verkehrsweg zu überbrücken. Die Raststation soll die verschiedenen Servicefunktionen, wie Tankstelle, Gastronomie und Parken aufnehmen und die Infrastruktur auf absolut notwendige Erschließungsflächen konzentrieren.

Die Concrete Student Trophy wird für herausragende Seminararbeiten, Projektarbeiten und Entwürfe vergeben, bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Beton eine wesentliche Rolle zukommt. Mit der Concrete Student Trophy 2008 werden innovative und kreative Ingenieur- und Architekturleistungen prämiert, die die vielfältigen technischen Einsatzmöglichkeiten des Betons in Ortbeton oder Betonfertigteilbauweise und die individuellen konstruktiven und gestalterischen Lösungsansätze zum Ausdruck bringen. Eine hochrangig besetzte Expertenjury beurteilt die eingereichten Projekte hinsichtlich architektonischer Idee, Gestaltungsqualität, technischer Innovation und Konstruktion, Gesamtenergiekonzept mit der Nutzung der Betonspeichermasse zur Klimatisierung des Gebäudes, bauphysikalischer Konzeption, Funktionalität und Barrierefreiheit, Durchführbarkeit, Anwendung des Werkstoffes Beton, nach Umweltaspekten sowie einer Kosten-Nutzen-Relation.

Getragen wird der Wettbewerb durch ein Konsortium bestehend aus der Alpine Mayreder Bau GmbH, der PORR GesmbH und der Strabag AG, der Stadt Wien, MA 29 – Brückenbau und Grundbau, dem Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI), dem Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) und der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), unter der fachlichen Begleitung der TU Wien und der TU Graz. Die Concrete Student Trophy 2008 ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert.

Landmark des dritten Jahrtausends
Als Landmarks des dritten Jahrtausends prägen Autobahnraststätten in ihrem Konnex zur hochrangigen Straßeninfrastruktur die Wahrnehmung der Menschen. Der Mensch in Bewegung erfasst intuitiv die jeweilige Situation, muss sich jedoch an optischen Signalen nicht nur orientieren, sondern diese auch konkret in einen Sinnzusammenhang bringen können. „Eine Raststätte ist eine Raststätte und hat daher auch die entsprechenden Signale zu übermitteln“. Pseudo-Nostalgie oder die Verwendung regionaler Bauformen in grotesker Überdehnung sind hier nicht angebracht“, erklärte Professor Achammer. Vielmehr gelte es eine Formensprache zu finden, die dem Nutzerverhalten und dem aktuellen Lebensgefühl angemessen ist – sozusagen eine Landmark des dritten Jahrtausends zu kreieren.

Komplexe interdisziplinäre Aufgabe
Das Projekt der Concrete Student Trophy 2008 ist für den Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, DI Felix Friembichler, ein Paradebeispiel für eine komplexe technische und architektonische Problemstellung, die sich als optimale Herausforderung auf Basis des Grundkonzepts der Concrete Student Trophy eignet: „Hier geht es nicht nur um architektonische Gestaltung und technische Konstruktion, sondern auch um eine umfassende und klar strukturierte Planung von Verkehrsabläufen, technischen Einrichtungen und menschengerechter Infrastruktur. Das erfordert nicht nur Fachkenntnis in vielen Spezialgebieten, sondern auch eine fein dosierte Abstimmung zwischen einzelnen Disziplinen.“ Friembichler sieht die Aufgabe daher als ein hervorragendes Instrument, die Leistungen einer neuen Generation von Architekten und Ingenieuren zu demonstrieren: „Solche Vorhaben löst man am besten, wenn es gelingt, vorhandenes Wissen in einem interdisziplinären Diskurs neu zu kombinieren.“

Baustoff Beton optimal nutzen
Ein wichtiges Kriterium für Friembichler ist zudem die optimale Nutzung der vielfältigen Eigenschaften des Baustoffs Beton bei diesem Projekt: Einerseits gilt es die bei Weitem nicht einfachen statischen Herausforderungen zu meistern, wobei Kostengünstigkeit und einfache Baudurchführung zusätzliche Kriterien sein werden. Zweites großes Thema ist die Nutzung der Betonspeichermasse zur Klimatisierung des Bauvorhabens. Friembichler: „Auch in modernen Büro- und Gewerbebauten ist es inzwischen möglich, Energiekennzahlen zu erreichen, die den Vorgaben für Passivhäuser entsprechen. Energiefassaden und die Nutzung von Umweltenergie ermöglichen sogar Häuser, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen.“

Neue architektonische Lösungen für hochbelastete Infrastruktur gesucht
Autobahnraststätten gehören zu jenen Bauten, die im Verlauf ihres Lebenszyklus höchsten Belastungen ausgesetzt sind: Erschütterungen, der Betrieb rund um die Uhr, hohe Besucherfrequenz und die Unachtsamkeit von Menschen gegenüber einem Ort, an dem sie sich nicht auf Dauer aufhalten, erfordern aus technischer und architektonischer Sicht spezielle Maßnahmen und Überlegungen beginnend bei der Barrierefreiheit der gesamten Anlage bis hin zu einem praktisch selbsterklärenden funktionalen Design aller Bauteile, erklärt Univ. Prof. Christoph Achammer von der TU Wien. Achammer unterstützt die Durchführung des Projektes nunmehr zum dritten Mal, weil er von der absoluten Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit überzeugt ist.

Wettbewerbsbedingungen
Der Wettbewerb ist zweistufig angelegt. Eingereicht werden können 2008 ausschließlich in Teamarbeit ausgeführte interdisziplinäre Seminararbeiten, Projektarbeiten bzw. Entwürfe, die der Themenstellung entsprechen. Die Arbeiten müssen im Rahmen einer Lehrveranstaltung abgegeben, für das Studium positiv bewertet bzw. benotet worden sein. Die prominent besetzte Jury tritt am 28. Oktober 2008 zusammen und bestimmt aus den eingereichten Arbeiten die besten Projekte (maximal 10) gemäß den Beurteilungskriterien. Deren EinreicherInnen werden ihre Arbeiten am 11. November 2008 vor der Jury präsentieren. Daraus bestimmt die Jury die GewinnerInnen. Der Preis wird am 18. November 2008 im Rahmen eines Festaktes verliehen.

Jury
Arch. DI MArch. Marlies Breuss, Holodeck architects
Bmst. Ing. Eduard Dušek, Strabag AG, Mitglied des Vorstandes
DI Felix Friembichler Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ)
DI Dr. Wilhelm Andreas Reismann iC consulenten ZT GesmbH, Präsident des Verbandes der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI)
O.Univ.-Prof. DI Dr. Lutz Sparowitz TU-Graz, Institut für Betonbau
Senatsrat DI Eduard Winter, MA 29 – Brückenbau und Grundbau
DI Dr. Bernd Wolschner SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Präsident des Verbandes der europäischen Betonfertigteilindustrie (BIBM).

Ausschreibungsunterlagen
Die Ausschreibungsunterlagen können per E-Mail unter dem Stichwort: „Concrete Student Trophy 2008” angefordert werden: von Zement + Beton Handels- und Werbeges.m.b.H. Reisnerstraße 53, A-1030 Wien, Tel.: +43 1 714 66 85-33, Fax: +43 1 714 66 85-26, E-Mail: concretestudenttrophy@zement-beton.co.at, Download unter: www.zement.at/concretestudenttrophy

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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