"Das Bauen im ländlichen Raum geht nie ganz nach Plan"
Althofen im Katschbachtal feierte am 10. Mai 2007 "Tausend Jahre Althofen" und die Eröffnung seines neuen Dorfplatzes.
Der neue Dorfplatz ist ein Holzplatz. Das Material steht für Identität mit der Region. Natursteinpflasterbänder strukturieren die Fläche.
Gegenüber dem Gasthaus sind Parkplätze asphaltiert. Ein mit Latten gedeckter Sitzplatz für Bewohner und Radfahrer wird bis zur tatsächlichen Fertigstellung des Platzes noch errichtet werden.
Der Fuß- und Radweg führt über den Platz und über den neuen Steg auf die westliche Seite des Katschbaches.
Der Steg ist als Kastenbrücke aus KLH-Platten konstruiert und mit einer roten Lattenfassade überzogen, die am linken und rechten Ufer über die Brücke hinaus verlängert wird und zur Raumdefinition am Platz beiträgt.
Noch sind weder die Brücke noch der Platz ganz fertig. Aber der Bürgermeister und die Bevölkerung wollen die 1000 Jahre Althofen unbedingt zum Anlass für eine Feier nehmen. Und so wurde eingeladen, vorbereitet und mit Petrus gutes Wetter ausgehandelt, was dieser auch tat und dem obersteirischen Ort einen milden Nachmittag und Abend bescherte. Für einen 10. Mai ungewöhnlich lau.
Der Steg markiert die Sichtachse zur Kirche. Das Baugeländer auf dieser Seite wird noch durch die vorgezogene Lattenfassade ersetzt und auf dem Schotter wird ein Lärchenbretterweg verlegt werden. Das flache Satteldach und andere Details gehen nicht auf die Planung der Architektin zurück. Zimmerer können ihre Standpunkte offenbar besser vertreten als ArchitektInnen.
Trotz Detailplan wurden die Öffnungen uminterpretiert und noch dazu verglast, wodurch sich die Lattenfassade außen auch wieder erübrigt hätte....Ganz abgesehen von der Beleuchtung, die deckenbündig integriert geplant war. Die jetzige wird nicht lange halten.
Die Schirme kommen wieder weg, wenn das Fest vorbei ist.....und die Unterkonstruktion für die Holzlatten werden hoffentlich noch rot lasiert werden
Unangenehm und nicht abgesprochen: der Übergang von der Lattenfassade zum viel zu hohen Geländer an der Bachböschung.
Als Baumscheiben waren eigentlich Pflastersteine mit Rasenfugen gedacht, und statt des Asphalts am Bach sollte eine Rasenfläche kommen.....
Und im Zentrum sollte eine flache Pflastermulde mit Wasser zum Plantschen sein. Aber alle sind glücklich, einen heimischen Künstler für die Verwirklichung dieses Brunnenwerks gewonnen zu haben.
Darf man da als Planerin beleidigt sein? Nein. Das demokratische Prinzip geht vor. Alle sind glücklich und gratulieren der Planerin .........
Jetzt wird es ernst - das Fest beginnt: Burgfräulein, Ritter und Knappen aus Friesach in Kärnten sind geladen, denn vor 1000 Jahren gehörte Althofen zu Kärnten.
....bis nach Einbruch der Dunkelheit, Auslöschung sämtlicher elektrischer Lampen und Entzündung der Fackeln und Tischkerzen, die Zeremonie mit Verlesung der kaiserlichen Schenkungsurkunde vom Jahre 1007 durch den Ausrufer (aus Friesach) und nicht enden wollenden Hochrufen für jeden einzelnen am Entstehen des Dorfplatzes Beteiligten ihren Höhepunkt erreichte.