02/12/2016

GREAT AMBER Concert Hall in Liepaja, Lettland, 2015 von Volker Giencke & Company realisiert, ist 2003 als 1. Preis eines weltweit geladenen Wettbewerbs hervorgegangen und wurde mittlerweile mit einer Reihe von internationalen Preisen gewürdigt.

Das Projekt setzt sich zusammen aus Konzertsaal, Kammermusiksaal, Musikschule, Ausstellungs- und Veranstaltungsbereichen, Experimentierbühne, Cafe und Restaurant. 

Great Amber hat der Stadt Liepaja (Libau) an der Ostsee, die während der sowjetischen Besatzungszeit eine “closed city” war, eine neue kulturelle Identität gegeben.

02/12/2016
Architektur: Giencke & Company©: Indrikis Sturmanis

Great Amber

©: Indrikis Sturmanis

Foyer Nord

©: Indrikis Sturmanis

Concert Hall

©: Merks Ltd.
©: Indrikis Sturmanis

Heimat bist du großer Söhne. Eine Erfolgsgeschichte, hierorts ins Leere gesprochen.

Es braucht nicht mehr als die Aufzählung der Fakten:

  • Idea-Tops Nomination Award 2016
    Kategorie "Digital Architecture"
    Preisverleihung 06. Dezember 2016 in Shenzhen/China
  • American Architecture Prize 2016
    Kategorie "Mixed Use Architecture"
    Preisverleihung 25. Oktober 2016 in New York
  • European Concrete Award 2016
    2.Preis
    Preisverleihung 28. Oktober 2016 in Rom
  • 
International Architecture Award 2016 
    Chicago Athenaeum
    Preisverleihung 23. September 2016 in Athen
  • 
Latvian Architecture Award - 2016
    2.Preis
    Preisverleihung 19. Mai 2016 in Riga
  • 
Architizer A+ Award 2016
    Popular-Choice-Winner, Kategorie: Hall/Theatre
    Preisverleihung 12. Mai 201 in New York 

Zusätzlich
12 Printpublikationen in Zeitungen und Zeitschriften von Brasilien über Russland bis China seit der Eröffnung des Great Amber im letzten Winter.
29 Onlinepublikationen in den wichtigsten weltweit oder national publizierenden Onlineforen für Architektur wie ArchDaily.com oder Baunetz.de.

Volker Giencke hat also (mit Petra Friedl) mit der Konzerthalle in Liepaja/Lettland ein Bauwerk geschaffen, das in der 1. Liga der weltweit besten und bedeutendsten neuen Bauten von 2015 mitspielt. 
Der zweite Preis beim European Concrete Award 2016 bedeutete zum Beispiel ein Kopf an Kopf-Rennen mit Ben van Berkel’s  neuem Super-Terminal in Arnheim, das möglicherweise nur deswegen nicht für den Great Amber ausging, weil die Kriterien der Jurierung die Sichtbarkeit und Erscheinung des Betons in den Vordergrund stellen. Der Great Amber hat eine bernsteinfarbene Glashülle und zeigt Beton erst als atemberaubend gestaltetes Innenleben. Dennoch erhielt der Great Amber den Preis in der Auswahl von 21 ausgewählten Projekten, darunter acht Ingenieursbauten, aus elf Ländern.
Die Auszeichnung des renommierten Architizer A+ Award 2016 aus New York war der Publikumspreis in der Kategorie Hall and Theatre. Ein Publikum, das online seine Stimme abgegeben hat, zeigte sich erstaunlich „mündig“ – es erkannte die räumlichen Qualitäten des Great Amber sogar über digitale Abbildungen.  

Und hierorts? Herrscht Schweigen. Und das ist sicher nicht auf die Unfähigkeit zurückzuführen, Qualität und Bedeutung der Architektur des Great Amber auf digitalem Bildmaterial erkennen zu können. Einzig das Haus der Architektur in Graz hat Giencke eingeladen, sein schon bis jetzt vielfach ausgezeichnetes Bauwerk vorzustellen. Allein: im gut besuchten Haus fand sich am Abend des 2. November 2016 meiner Beobachtung nach weder ein offizieller Vertreter der hiesigen Baukulturadministration ein noch ein Vertreter der hiesigen Professorenschaft. Daraus schließe ich: Ignoranz ist das Thema und nicht Uninformiertheit. Bis heute haben sich, hört man aus dem Büro des Architekten, weder Vertreter der Verwaltung/Bauämter noch Vertreter der Politik als Gratulanten zu Wort gemeldet. Wie peinlich. Dabei geht es nicht einmal nur um die Wertschätzung der Arbeit eines Grazer Architekten, der internationale Beachtung und Anerkennung findet (all jene Grazer Architekten, die zu anderen Zeiten international Erfolge für sich verbuchen konnten und hierorts mit Schweigen „belohnt“ wurden, eingeschlossen). Wertschätzung wäre allerdings die Voraussetzung für die Amts- und Landstuben, also Verwaltung, Politik und die Wissenschaft/Technische Universität, sich den internationalen Erfolg des Great Amber und des hier beheimateten Architekten zunutze machen zu dürfen und als Fähnchen auf den Steirerhut zu stecken. Die Baukultur und Baukulturpotenz des Landes könnte damit international beworben werden, zumal Schwarzenegger mega-out ist und unsere Schifahrer auch nicht gerade brillieren. Herrschaftszeiten! Soll Gabalier unser einziger Erfolgsexport bleiben? 

feyferlik

respekt und streitkultur sind eine unabdingbare voraussetzung für einen diskurs und die damit zwingendermassen verbundene wertschätzung. beides, wenn es das je in graz gegeben hat ist einer ignoranten überheblichkeit gewichen.

Mo. 05/12/2016 8:26 Permalink
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