08/02/2023

Wettbewerb zur Revitalisierung der Grazer Burg: Alle Wettbewerbsbeiträge werden im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Ausstellung vom 10. bis zum 16. Februar 2023 präsentiert.

Ort: 8010 Graz - Burg, Hofgasse 15, Erdgeschoß Registraturtrakt (Zugang über 3. Burghof)
Öffnungszeiten: täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr

08/02/2023

Der zweite Burghof der Grazer Burg, hier 2023, soll ab 2028 ein Stadtwald sein.

©: Redaktion GAT

Visualisierung des Registraturtrakts und des zweiten Burghofes im Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs. 
© Expedit - Studio für Architektur

Keine sechs Stunden nach der Vorstellung des Siegerprojekts des Architekturwettbewerbs zur Revitalisierung der Grazer Burg, – viele steirische wie österreichische Medien hatten berichtet. Liest man die Artikel, ergibt sich das ein oder andere Missverständnis in den Informationen. Manchmal gibt es z. B. die Parkplätze im dritten Hof in Zukunft noch, ein anderes Mal gibt es diese nicht mehr. Klar ist aber, dass es keine Tiefgarage unter der Grazer Burg geben wird und dass man mit der Revitalisierung den drei Schlagworten Offenheit, Stadtwald und Nachhaltigkeit folgen will.

Auch GAT wird sich natürlich mit dem Ergebnis des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs und mit der Revitalisierung noch eingehender beschäftigen. So viel sei verraten: Der Wettbewerb war herausfordernd, – auch weil es eher um ein Nichtbauen, um ein Freilegen ging und weil es die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen galt. Die architektonische Antwort des Siegerprojekts ist sensibel genug, um dem Ort zu einem neuen, zugänglicheren und offeneren Charakter zu verhelfen. Historischen wie räumlichen Schätzen und Eigenarten des Ortes wird mit der Umsetzung mehr Sichtbarkeit gegeben, während die Außenräume – wohl auch mit Blick auf eine autofreie Innenstadt – die Aufenthaltsqualität für Menschen neu gestalten.

Der ausgezeichnete Entwurf der Architekt:innen Valentin Spiegel-Scheinost, Tobias Brown, Bernhard König und Lisa Enzenhofer überformt nicht, er macht sichtbar und schafft neue räumliche Durchgänge. So wird z.B. der Zaun in Richtung Schauspielhaus verschwinden und mehrere historisch wertvolle Räume – die Einsäulenhalle wie die Dreisäulenhallen und die Burgkapelle – sollen durch eine Rampe miteinander verbunden werden. Zudem macht die Idee eines recycelten und geschliffenen Terrazzobodens aus den Abrissmaterialien der Sanierung neugierig auf das bis voraussichtlich 2028 realisierte Ergebnis. Geschichtlich soll sowohl die Zeit als Residenzstadt als auch die Veränderungen und Ereignisse im 20. Jhd. in einem offen zugänglichen Museums- bzw. Erlebnispfad erfassbar werden.

Vorerst soll aber auf die öffentlich und bei freiem Eintritt zugängliche Ausstellung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge hingewiesen werden, die ab Freitag, dem 10.2., für Besucherinnen geöffnet ist.
Jeweils zwischen 9 und 19 Uhr sind die Werke aller am Wettbewerb beteiligten Architektinnen und Architekten ausgestellt. Es wird die einzige Möglichkeit sein, vor Ort und in dieser Fülle die verschiedenen Konzepte und Lösungsansätze nebeneinander betrachten zu können.

Architekturwettbewerb „Revitalisierung Grazer Burg“: Sechs der 20 eingereichten Entwürfe wurden in einer zweiten Wettbewerbsphase zur Überarbeitung und weiteren Ausarbeitung eingeladen.

Preisträger:
    •    1. Preis: Valentin Spiegel-Scheinost, Tobias Brown, Bernhard König, Lisa Enzenhofer, Wien und Graz
    •    2. Preis: Riepl Kaufmann Bammer Architektur, Wien
    •    3. Preis: epps Architekten, Graz

Mit Anerkennungen bedacht wurden die Projekte folgender Büros:
    •    Architekt Michael Stoß, Berlin
    •    Studio WG3 mit Studio Boden, Graz
    •    Christian Dengler, Berlin, mit Walter Kletzl, Graz

Wettbewerbsausstellung: öffentlich zugängliche Ausstellung vom 10. bis zum 16. Februar 2023
Ort: 8010 Graz - Burg, Hofgasse 15, Erdgeschoß Registraturtrakt (Zugang über 3. Burghof)
Öffnungszeiten: täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr

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