01/08/2003
01/08/2003

Gleichenfeier Kindermuseum, Graz am 10.07.2003
Der Gleichenspruch

Gleichenfeier Kindermuseum, Graz 10.07.2003

Baustelle Gemeinde- und Postamt St. Nikolai im Sausal, (03/05), Architektur: Gerhard Mitterberger, Foto: (c)Zita Oberwalder
Gleichenfeier: 31.07.2003
Fotos der Gleichenfeier demnächst

Baustelle Gemeinde- und Postamt St. Nikolai im Sausal, (03/05), Architektur: Gerhard Mitterberger, Foto: (c)Zita Oberwalder
Gleichenfeier: 31.07.2003
Fotos der Gleichenfeier demnächst

Entstanden aus der Tradition der Handwerkszünfte als Würdigung der Arbeit der Handwerker als Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung zwischen Bauherren und Ausführenden.

Die Tradition der Handwerkszünfte reicht bis ins Mittelalter zurück, als Handwerker "zünftig" für drei Jahre und einen Tag auf Wanderschaft gingen und ihren Heimatort im Umkreis von 50 km nicht betreten durften - außer in schwierigen Ausnahmesituationen - eine Tradition übrigens, die sich im Bauhandwerk bei Maurer- und Zimmergesellen bis heute fortsetzt, eine lebensnahe Praxis, die nicht nur zur Aneignung und Verbesserung beruflicher Qualifikation dient, sondern gleichzeitig Schule für´s Leben ist.

Die Gesellen erhielten bei ihren Bauherren Unterkunft und Verköstigung und mit Erreichen der Dachgleiche gab und gibt es ein Fest, das die Werkleute und ihre Handwerkskunst in den Mittelpunkt stellt, gleichsam eine Bestandsaufnahme des bisherigen Bauablaufs: Der Gleichenbaum stand damals als Symbol dafür, wie sich das Verhältnis zwischen Bauherrn und Werkleuten gestaltete, je schmuckvoller ein Gleichenbaum, desto besser das Verhältnis - bei großer Unzufriedenheit wurde ein Besen gesetzt. Ein sichtbares Zeichen also für gegenseitige Wertschätzung und Achtung der erbrachten Leistungen. Damit verknüpft waren und sind auch Bräuche unterschiedlicher Ausprägungen, etwa der Kopfstand des Zimmerers am First als Ausdruck besonderer Zufriedenheit und natürlich der Gleichenspruch.
Auf unterschiedliche meist humorvolle Art wird der bisherige Bauablauf in Reimform zum Besten gegeben, auch Ausdruck gegenseitigen Verstehens und schließlich sind Feste immer auch, abgesehen von der Lust am Feiern, Gelegenheiten, Probleme und Schwierigkeiten in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.
Im modernen Sprachgebrauch also könnte man sagen ist die Geichenfeier eine gute Möglichkeit der Kommunikationsförderung mit allen am Bau Beteigten oder ganz einfach: Beim Reden kommen die Leut zusammen.www.gat.st nimmt unter anderem diese bisweilen vernachlässigte Form des Feierns als Anlass, um in gelockerter Atmosphäre Architektur zu kommunizieren - der analoge Austausch in Ergänzung zum Internet.

10. Juli 2003 Gleichenfeier Kindermuseum Graz
31. Juli 2003 Gleichenfeier Gemeinde- und Postamt St. Nikolai im Sausal

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