15/09/2007
15/09/2007

„Nahe genug“ heißt in diesem Jahr das Leitmotiv des Steirischen Herbst und Intendantin Veronica Kaup-Hasler beschreibt dieses „Zuviel und Zuwenig“ im Vorwort zum Programmheft als Paradoxon der Annäherung an Inhalte und Themen: Es wird „nie richtig sein“, aber gleichzeitig ist Zuviel und Zuwenig die „Triebfeder zwischenmenschlicher, politischer, künstlerischer und performativer Kraft und Motivation“.

Im seinem 40. Jahr erstreckt sich das Vielspartenfestival über 25 Tage mit etwa 100 Veranstaltungen an 29 Spielstädten in Graz und der Steiermark. Zur Eröffnung treten am 20. September um 19.30 Uhr Staalplaat Soundsystem mit ihrer Produktion „Closed Enough“ an. Die Helmut-List-Halle wird in dieser „Komposition für Architektur mit Architektur“ selbst zum Instrument. „Wir spielen nicht in der Helmut-List-Halle“, sagt der niederländische Komponist Geert-Jan Hobijn, „wir spielen die Helmut-List-Halle“.

Neben Produktionen mit Schwerpunkten in Musik, Tanz und Performance von Tim Etchells & Victoria, Deufert + Plischke, Baktruppen am Eröffnungswochenende errichtet Robert Jelinek „SoS – State of Sabotage“, ein territoriales Phantom, einen wirklichen Staat ohne definiertes Gebiet. Immerhin besteht eine Botschaft am Karmeliterplatz, nah dem Festivalzentrum The Theatre. Neben den inhaltlich auf das Herbst-Motiv ausgerichteten Ausstellungen der Galerien zur bildenden Kunst eröffnet am 22. September im Stadtmuseum die von Reinhard Braun konzipierte Schau „Reading Back And Forth“. Internationale KünstlerInnen wurden eingeladen, die nun vierzigjährige Geschichte in Arbeiten zu diskutieren. Neben anderen hat plan b das Projekt „Fortysomething“ entwickelt, eine GPS Audio-Tour durch 40 Jahre Kunst auf den Straßen von Graz.

Nur am 30. September findet im Orpheum der „Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nichtwissen Nr. 8“ statt. Hannah Hurtzig von der Mobilen Akademie versammelt zum Thema „Die Gabe und andere Verletzungen des Tauschprinzips“ etwa 100 wirkliche ExpertInnen, mit denen man, wenn es gelingt, für jeweils einen Euro in ein persönliches Gespräch kommen kann (GAT wird berichten).

Das gesamte Programm des Steirischen Herbst, Themen, Tagebücher und Termine finden Sie unter www.steirischerherbst.at, Karten und Informationen auch unter T 0316 / 81 60 70

Verfasser/in:
Wenzel Mracek, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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