10/11/2010
10/11/2010

Foto: red

Nein, ich werde keine Namen nennen, ich stehe ja nicht unter dem Schutz der Anonymität, aber mir als Unbeteiligtem ist die ganze Sache etwa so durchschaubar wie die Welt, nämlich nicht wirklich.
Vielleicht sollten wir die Märchenform wählen. Es war einmal eine Rampe. Diese Rampe war Teil eines Bauwerks. Nun ist es ja so, dass ein Teil fürs Ganze stehen kann. Zumindest in der Rhetorik. Demnach wäre die Rampe auch schon Verweis auf jenes nun ramponierte Bauwerk, dessen Namen ich nicht nennen werde. Aus rechtlichen Gründen. Der einzige Name, der hier fallen wird, ist: Lessing.
Sagen wir, dass die Rampe dem neuen Hausherrn nicht eben gefallen hat, es gibt auch einen pragmatischen Grund: Sie war nicht behindertengerecht.
Das war Wolfgang Temmels Rampe vor dem Künstlerhaus sehr wohl, was aber ihren Abbau auch nicht verhindern konnte. Auch ist es mit Abbruchgenehmigungen in Graz so eine Sache, wenn wir uns etwa ans Kommodhaus erinnern. Zumindest seltsam berührt, wenn eine Abbruchgenehmigung rückwirkend erteilt wird, das hat ein Element des Utopischen. Ich schaffe eine Gegebenheit, die nicht rechtens ist, aber ich erteile mir hinterher gewissermaßen die Absolution. Das ist unsittlich? Nein, das ist katholisch. Ich breche Recht, indem ich etwas tue, aber stelle mir einen rückdatierten Persilschein aus.
Übrigens hat es eine Schildbürgerstadt gegeben, deren Namen ich nicht nennen werde, die aber mit G beginnt, deren Baubehörde ihren Sitz in einem illegalen Bau hatte. Das klingt unglaublich, ist aber wahr. Und einmal dürfen Sie raten, wie dieses Unrecht behoben wurde. Ja, genau so.
Was nicht sein darf, das kann nicht sein. Die Rampe ist fort. Wohin ist sie gegangen? Kommt sie wieder? Die einen wollen sie, die anderen nicht. Die einen haben recht, die anderen Macht. Und Macht fordert Missbrauch geradezu heraus. Das ist ein altes Lied. Wir hören es wieder und wieder. Und jede Rampe hat ihre Rampensau. Aber das haben wir jetzt nicht gesagt. Denn wir wollen eigentlich nichts sagen. Wir sind schon still. Und denken uns unsern Teil.

Verfasser/in:
Günter Eichberger, Glosse
Werner Swoboda

und nicht Teil eines Bauwerkes - möglicherweise des einzigen Baukunstwerkes in Graz das von Rampe bis Attersee konsequent durchgezogen war und nicht ein missglückter Architekturversuch wie die "transluzente Blase" (lt.Wettbewerb) Kunsthaus & co...
PS: wer hat eigendlich den Provinzbetonbatzen (Zubau) an der Kasemattenbühne verbrochen und wer zu verantworten?

Sa. 20/11/2010 10:59 Permalink
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