16/04/2007
16/04/2007

Das Team DDI Dieter Depisch und DI Silvia Kerschbaumer-Depisch aus Fürstenfeld gewann den geladenen Wettbewerb für die 1. Realisierungsetappe des Sportzentrums neu der Marktgemeinde Unterpremstätten.

Zum Nachrücker wurde das Projekt von Arch. DI Reinhold Tinchon aus Graz gewählt.

Weitere Teilnehmer waren:
Arch. DI Christian Andexer, Graz
ARGE Baumgartner-Morawetz, Graz
Arch. DI Michael Gattermeyer
Arch. DI Josef Nograsek und Architekt DI Oswin Stossier
Arch. DI Hein Wondra, Graz

AUSLOBERIN:
Marktgemeinde Unterpremstätten
Bezirk Graz –Umgebung/Stmk.
8141 Hauptstraße 151
T 03136/52405
F 03136/52405-20
gde@unterpremstaetten.steiermark.at www.unterpremstaetten.at

Die Marktgemeinde Unterpremstätten plant die Erneuerung bzw. Neuerrichtung der Sportgebäude im bestehenden Sportzentrum. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen erfolgt in Etappen. In der ersten Realisierungsetappe (gegenständliches Projekt) ist, anstelle des bestehenden Sporthauses, die Errichtung eines neuen Vereinsgebäudes für den „TUC- Tennissportclub Unterpremstätten“ und dem „Sportclub Scherbinek Unterpremstätten“ einschließlich Kegelbahn und Gastrobereich, sowie die Erneuerung der Freianlagen und die Neuerrichtung einer Zuschauertribüne geplant.
Für die 1. Realisierungsetappe ist eine Bausummen in der Höhe von 1,855.000,00 Euro (ohne Mehrwertsteuer) vorgesehen.

AUSSTELLUNG:
Das Siegerprojekt und alle eingereichten Beiträge können von 16. bis 25. April 2007 während des Parteienverkehrs im Marktgemeindeamt von Unterpremstätten besichtigt werden.
JURYPROTOKOLL
über die am Mittwoch, dem 4. April 2007 im Sitzungssaal des Marktgemeindeamtes stattgefundene Jurysitzung des Realisierungswettbewerbes für die 1. Realisierungsetappe „Marktgemeinde Unterpremstätten Sportzentrum
neu“

Beginn: 9.20 Uhr Ende: 16.10 Uhr

Anwesend waren:

Juryvorsitzender und Fachpreisrichter 1: Architekt Dipl.-Ing. Josef Hohensinn
Schriftführer und Fachpreisrichter 2: Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger
Sachpreisrichter 1: Bürgermeister Anton Scherbinek
Sachpreisrichter 2: Vizebürgermeister Ekkhard Neuser
Sachpreisrichter 3: Gemeindekassier Dr. Siegfried Marchel

Ing. Manfred Kundigraber / Ingenieurbüro Fruhmann & Partner GmbH
Ing. Markus Retter / Ingenieurbüro Fruhmann & Partner GmbH

Architekt Dipl.-Ing. Hohensinn stellt fest, dass keine der anwesenden Jurymitglieder im Sinne der Ausschreibung befangen ist.

Vorstellung der Projektvorprüfung durch die Mitarbeiter des Büros Fruhmann & Partner GmbH.

Von den 8 geladenen Architekten wurden 7 Projekte zeitgerecht und vollständig abgegeben. Im Anschluss findet eine freie Diskussion über die vorgestellten Projekte statt.

12.29 Uhr: 1. Wertungsdurchgang

Anhand der Kriterien werden folgende Projekte einstimmig ausgeschieden:
Projekt 3 und Projekt 5

Projekt 3:
Insbesondere durch schwere funktionelle Mängel im Erdgeschoßbereich/Erschließung der Umkleidebereiche, Schmutzbereich

Projekt 5:
Trotz intensiver Auseinandersetzung mit den städtebaulichen Problemen einer Weiterentwicklung der Sportanlage kann die vorgeschlagene Form (Grundrissstruktur der Anlage) nicht positiv beurteilt werden. Durch die extreme Längenausdehnung des Tribünengebäudes wird dies als unwirtschaftlich - sowohl in der Errichtung, als auch in der Erhaltung, bewertet.

12.40 Uhr: 2. Wertungsdurchgang

Es werden die Projekte 2 und 6 einstimmig ausgeschieden.

Projekt 2:
Das Projekt ist optisch ansprechend und trifft in der formalen Sprache das Thema Sportanlage gut. Städtebaulich bringt das ausgestellte Kegelbahngebäude eine Einschränkung in der städtebaulichen Weiterentwicklungsmöglichkeit. Außerdem sind in der Anordnung der Umkleidebereiche funktionelle Mängel. Im öffentlichen Bereich kommt es durch das Absenken des Tribünenniveaus im Verhältnis zum Ausschank- und Aufenthaltsbereich zu funktionellen Mängel.

Projekt 6:
Negativ zu bewerten ist der formale Grundansatz des in sich geschlossenen Gebäudetypus mit dem Nachteil der ungeschützten Tennisterrasse sowie des innenliegenden Kegelbahnbereiches inklusive Aufenthaltsbereich. Zusätzliche Verbesserungen und Adaptierungen dieser Bereiche würden dem formalen Grundansatz entgegenstehen.

Somit verbleiben die Projekte 1, 4 und 7 für die weitere Bewertung.

Es schließt eine intensive Diskussion über diese Projekte anhand des Kriterienkataloges an, bei der entschieden wird, dass die Jurysitzung bis zum 13.4.2007, 8.30 Uhr unterbrochen wird.

Die Sachpreisrichter der Gemeinde ersuchen um ein erweitertes, beratendes Gremium. Es wird festgelegt, diesen Termin am Dienstag, dem 10. April 2007 um 19.00 Uhr festzusetzen, wobei Herr Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger den Anwesenden die gesamten Projekte vorstellen und anhand der erstellten Kriterienliste die Projekte durchbesprechen wird. Es wird darauf hingewiesen, dass auch sämtliche Anwesende den gleichen Geheimhaltungs- sowie Befangenheitskriterien wie die Fach- und Sachpreisrichter unterliegen.
Anwesenheitsliste ist beiliegend.

Die Projekte werden jeweils am Ende der Sitzung abgenommen und verwahrt.

JURYSITZUNG, am 13.4.2007:
Fortsetzung der Jurysitzung
Beginn: 8.30 Uhr.

Bgm. Scherbinek berichtet von der Diskussion vom Dienstag, dem 10.4.2007. Es fand eine ausführliche Diskussion anhand der von Architekt Mitterberger erklärten Kriterien statt.

Um 9.00 Uhr stellt Bgm. Anton Scherbinek den Antrag, das Projekt Nr. 1 als Realisierungsprojekt unter Berücksichtigung der noch festzulegenden Auflagen zu nominieren. Der Antrag wird mit 3 Pro- und 2 Gegenstimmen angenommen.
Architekt Dip.-Ing. Hohensinn stellt den Antrag, das Projekt Nr. 7 als Nachrücker zu nominieren. Der Antrag wird mit 4 Pro- und 1 Gegenstimme angenommen.

Vizebgm. Neuser stellt den Antrag, das Projekt Nr. 4 als Nachrücker zu nominieren. Der Antrag wird einer Pro- und 4 Gegenstimmen abgelehnt.

Beschreibung zu Projekt 4:
Das Projekt 4 ist in seiner funktionellen Ausführung gut gelungen. Die Formensprache ist Richtung Hauptspielfeld dem Zweck entsprechend. Die Rückseite und die Fassadengestaltung erscheinen nachvollziehbar.

Projekt 7:
Das Projekt ist in seiner architektonischen Haltung und im städtebaulichen Ansatz überzeugend. Durch die sehr kompakte Form sind auch die funktionellen Ausführungen, speziell im Erdgeschoß, gut gelungen. Die Ausgestaltung der Tribünenebene mit der gesamten Überdachung lässt einen sehr hohen Nutzwert erwarten. Als nachteilig wird die Windanfälligkeit durch die Düsenwirkung im Obergeschoß empfunden. Verbesserungsvorschlage wären, mit einer Glastrennung zwischen Zugangsbereich und Tribünenbereich den „Durchzug“ zu verhindern. Durch ein Spiegeln der Funktionen im Tribünenbereich (Sanitäranlage nach Süden, Klubraum und Buffet nach Norden) könnte eine Verbesserung erreicht werden.

Projekt 1:
Das Projekt Nr. 1 erscheint in seiner architektonischen Ausformung gefällig und nimmt landläufige Symbole vom Fußballsport auf. Der städtebauliche Ansatz mit der Orientierung des Gebäudes ist grundsätzlich positiv. Die funktionelle Ausformung speziell im Erdgeschoß scheint positiv gelungen. Allerdings ist die Wegeführung, sowohl im Zugangsbereich für Besucher vom Süden und die Durchmischung im Zugangsbereich Norden sowie die Grundrissgestaltung im Obergeschoß nicht befriedigend.

Auflagen und Verbesserungsvorschläge:
Der Hauptzugang zur Tribüne soll geradlinig erfolgen. Die Überschneidung der Wegeführung WC-Anlage von Tribüne, Zugang Kegelbahn, internes Stiegenhaus muss entflochten werden. Eine Versorgung der Tennisterrasse vom Klubraumbereich soll angedacht werden.

Um 10.00 Uhr findet die Öffnung der Verfasserkuverts statt.

Projekt Nr. 5: Architekt DI Heinz Wondra
Projekt Nr. 3: ARGE Baumgartner-Morawetz
Projekt Nr. 2: Architekt DI Christian Andexer
Projekt Nr. 6: Architekt DI Michael Gattermeyer
Projekt Nr. 4: Architekt DI Josef Nograsek und Architekt DI Oswin Stossier
Projekt Nr. 7: Architekt DI Reinhold Tinchon
Projekt Nr. 1: Architekt DI Dieter Depisch und DI Silvia Kerschbaumer-Depisch

Die Honorarangebote werden geöffnet und zur Kenntnis genommen.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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