23/07/2007
23/07/2007

Bruce Nauman, Squaredepression

Bruce Nauman: Square Depression (Arendt Mensing/sp07)

Bruce Nauman Squaredepression, 1977, realisiert 2007

switch+ von modulorbeat

switch+ von modulorbeat in Münster

Thomas Schütte´s "Kirschsäule" in der "Erlebnis Ausstellung" Dominique Gonzales-Foerster´s

Claes Oldenburg´s berühmte "Giant Pool Balls", 1977

Dominique Gonzalez-Foerster: Roman de Münster (Foto: Roman Mensing/sp07)

Dominique Gonzalez-Foerster: Roman de Münster (Foto: Roman Mensing/sp07)

In Münster wurden am 16. Juni 2007 die vierten "Skulptur Projekte" eröffnet, kuratiert von Kaspar König, Brigitte Franzen und Carina Plath.

Nach 1977, 1987 und 1997 ist der Stadtraum in Münster bis 30. Septmber 2007 erneut Ort der Präsentation von zeitgenössischer Kunst. 36 internationale Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, sich mit den gewandelten Vorstellungen und aktuellen Perspektiven von Kunst, öffentlichem Raum und urbanen Umfeld auseinander zu setzen. Erstmals wurden auch die Medien Film und Video stärker mit einbezogen, performative Arbeiten spielen eine Rolle und das Internet als erweiterte öffentliche Plattform transportiert künstlerische Ideen über den städtischen Kontext hinaus. Das Kuratorenteam nennt die Ausstellung "eine Langzeitstudie", die zeigt, wie sich auch die Öffentlichkeit und die Stadt durch die künstlerische Auseinandersetzung ändern.

Münster ist nach der dreißigjährigen Geschichte der Skulptur Projekte nicht mehr nur eine typische mittelgroße deutsche Stadt. 39 Werke haben im städtischen Raum einen dauerhaften Ort gefunden und prägen wesentlich das Stadtbild. Carina Plath meint dazu: "Wir können nicht so tun, als wäre Münster ein Ort ohne Skulptur Projekte. Die Stadt ist ohne Kunst nicht mehr zu denken (...)."Der Stadt-Kunst-Raum lädt zur Entdeckungsreise:
Am Eröffnungstag liefen oder radelten die Besucher und Besucherinnen im Gewitterregen durch die Gartenstadt und fanden Kunst von großen Namen. Bruce Nauman versenkt eine Pyramide vor dem Naturwissenschaftlichen Institut der Universität und schafft Platz. Schon 1977 entwarf der amerikanische Künstler die Skulptur "Square depression", die damals nicht realisiert werden konnte. Bei der Skulptur handelt es sich um ein platzähnliches Gebilde mit einem Durchmesser von 25 Metern, eine quadratische Vertiefung, deren Kanten sich zum Mittelpunkt hin senken. Betritt man den Mittelpunkt, so sieht man die Außenkanten in Augenhöhe: Der Besucher steht auf einer „negativen Bühne“, er wird im Inneren der Skulptur zur Schau gestellt.

Dominique Gonzalez-Foerster baut einen höchst ironischen Miniaturen - Skulpturenpark: Sie erzählt eine Geschichte der Skulptur Projekte, in dem sie eine Auswahl von Arbeiten vergangener Ausstellungen im Maßstab 1:4 rekonstruiert, wie Ilya Kabakovs "Sendemast" von 1997 oder die "Kirschensäule" von Thomas Schütte (1987). „Ich interessiere mich mehr für die Artikulation von Differenzen“ sagt die französische Künstlerin zu ihrer Zitateschau.

Als Besucherzentrum für die Skulptur Projekte 07 entstand die temporäre Architektur "switch+", ein goldener Pavillon von modulorbeat, darin auch eine Dependance der Buchhandlung Walther König, deren Besuch ebenso lohnend ist wie ein Blick auf das Vermittlungsprogramm und ein Besuch der Archiv-Ausstellung im Hof des LWL- Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte, eine umfangreiche Dokumentation der wechselhaften Geschichte der Skulpturen-Schau, kuratiert von Brigitte Franzen. Münster präsentiert sich mit den Arbeiten der diesjährigen und vergangenen Skulptur Projekte als "wertvoller" Kunst- und Kulturraum, nicht nur für BesucherInnen sondern auch für die BewohnerInnen - und das nachhaltig. Als Idee für die Entwicklung einer stereotypen Kleinstadt zu einem überregional wahrgenommenen Begriff für die gelungene Verknüpfung der Stadt mit einem zeitgenössischen Kulturangebot sind die Skulptur Projekte 07 auch für (Grazer) Stadt- und KulturpolitikerInnen interessant, die sich ernsthaft Gedanken über die Zukunft ihrer Stadt machen und auf die Karte der Kultur setzen wollen - am Beispiel Münster sieht man:
1. es geht
und
2. es geht gut.
Mehr zu Skulptur Projekte Münster 07 erfahren Sie über den unten angeführten LINK)

Fotos: Margareth Otti, Johann PuntigamKONTAKT:
skulptur projekte münster 07
LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Domplatz 10, D-48143 Münster
mail@skulptur-projekte.de

Verfasser/in:
Margareth Otti, Empfehlung
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