DI Walter Raiger (KAGes Management; li) und DI Michael Pansinger (Leiter der techn. Abteilung der KAGes; re) bei der Präsentation des Wettbewerbergebnisses am 29.11.2010.

Das siegreiche Team kaufmann.wanas architekten (Mag.arch.Oliver Kaufmann, Mag.arch. Maximilian Wanas). Fotos: red

Siegerprojekt, Schaubild. Planung: kaufmann.wanas architekten, Wien.

Siegerprojekt, Innenansicht mit gläsernem, zweigeschoßigem Atrium. Planung: kaufmann.wanas architekten, Wien

Siegerprojekt, Modell (Draufsicht). Foto: red

Das Team kaufmann.wanas architekten (Wien) ist Sieger des nicht offenen Realisierungswettbewerbs mit EU-weitem Bewerbungsverfahren zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau LKH Wagna (Stmk.) Zubau Ost.

Den zweiten Rang erlangten ex aequo die ARGE Croce-Klug/Ederer-Haghirian und die Architekten DI Ferdinand Certov & DI Dietger Wissounig, alle Graz.

Die weiteren Teilnehmer waren:
Hohensinn Architektur, Graz (4. Rang)
Arch. DI Ernst Maurer, Wien (5. Rang)
ARGE Architektur Consult/Arch. DI Peter Zinganel/Domenig & Wallner ZT GmbH, Graz
ARCHTEAM/Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz
Caramel Architekten ZT GmbH, Wien
SEHW Architektur, WienInsgesamt wurden 33 Projekte zur Beurteilung eingereicht. Vorsitzender der Jury war Arch. DI Peter Lorenz aus Innsbruck.

BAUAUFGABE
Die im LKH Wagna geführten Pflegestationen entsprechen hinsichtlich der vorhandenen Nutzflächen und der Ausstattung nicht mehr dem heutigen Standard. Durch das Fehlen von Nebenräumen ergeben sich betriebsorganisatorische Probleme. Eine dahingehende schrittweise Realisierung der Standardanhebung auf den Pflegestationen im Altbau kann nur durch die Schaffung von Raumkapazitäten, also durch die Auslagerung von dort vorhandenen Funktionsstellen wie Physiotherapie, Labor und Administration (Primariate) in einen Zubau erfolgen. Dadurch können auch den obzitierten Bereichen, die ausgelagert werden, adäquate Nutzflächen im Zubau Ost zur Verfügung gestellt werden. Die laut Regionalem Strukturplan Gesundheit Steiermark (RSG) geplante Bettenreduktion auf den Normalstationen soll u.a. auch der Anhebung des Standards dienen, da sie langfristig eine Entschärfung der beengten räumlichen Situationen erwirkt. Der RSG sieht außerdem für die Versorgungsregion West- und Südsteiermark 10 Dialyseplätze vor, die im Zubau Ost des LKH Wagna eingerichtet werden sollen. Bisher gab es dort lediglich vier provisorische Plätze für Dialysepatienten.

DER ENTWURF
Der siegreiche Entwurf von kaufmann.wanas architekten sieht einen freistehenden Baukörper vor, der Bezüge zu seiner baulichen Umgebung und dem Park herstellt. Die Längsfassaden sind orthogonal bzw. parallel zum Betten- und Verwaltungstrakt geknickt. Dadurch sollen eine pavillonartige, eigenständige Wirkung des Baukörpers erreicht und die Sichtbeziehung der Patientenzimmer zum Park gewährleistet werden. Richtung Park springt das Erdgeschoß gegenüber den Obergeschoßen weit zurück, so entstehen überdeckte Freiräume, die das Gebäude mit dem umgebenden Grünraum verzahnen. In den Obergeschoßen befinden sich parkseitig Terrassen.
Die architektonische Sprache des neuen Bauteils ist schlicht und zurückhaltend. Durchgehende Bandfenster erlauben es, nach Belieben Raumteilungen vorzunehmen. Durch zusätzliche Ober- und Unterlichten werden einzelne Bereiche akzentuiert. Sämtliche Fassaden werden mit einem außen liegenden aktiven Sonneschutz ausgeführt. Die Obergeschoße erhalten eine hinterlüftete Verkleidung aus hell beschichteten Aluminiumtafeln, im Erdgeschoß sind bündige Paneelkonstruktionen vorgesehen.
Ein begrüntes Atrium, sowie Baukörperdurchbrüche gewährleisten die natürliche Belichtung und räumliche Gliederung der Foyer- und Erschließungszonen.

Obwohl auch die KAGes nicht von den Sparmaßnahmen des Landes Steiermark verschont bleiben wird, ist DI Walter Raiger (KAGes-Management, Bereich Bau, Betrieb, Umwelt), der die hohe architektonischen Qualität des Siegerprojektes würdigte, von einer baldigen Umgesetzung des Zubaus überzeugt. Der Kostenrahmen für die Baukosten beträgt 4,49 Mio. EUR exkl. Mwst.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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