14/06/2008
14/06/2008

Durch eine der Lamellen-Öffnungen betritt der Besucher den Österreich-Pavillon und beginnt seine Wanderung über den Hohlweg. Er beinhaltet eine aus 81 Monitoren bestehende Multimedia-Installation, die den Besucher über den leicht ansteigenden Weg in die Arena nach oben begleitet. Gezeigt werden Szenen aus Österreich, die 81 verschiedene Wassergeschichten zum Inhalt haben, Videos und Töne plätschern wie ein kleiner Bachlauf.

Rundgang durch den Österreich-Pavillon: Der Österreich-Pavillon liegt direkt am Haupteingang des EXPO-Geländes. Der Blick des Besuchers fällt zuerst auf ein überdimensionales Bergmassiv, die Fassade, die als bewegliche Lamellenwand den gesamten Pavillon-Komplex umspannt.

Nach Durchschreiten des Hohlwegs empfängt Österreich seine Gäste als Akteure auf einer Bühne. Dabei eröffnet der zur Verfügung stehende halbkreisförmige Raum durch Projektion und raumhohe Verspiegelung einen Rundumblick, in den die Besucher voll integriert sind. Der historische Typus des 360° Riesenrundgemäldes wird damit in die Gegenwart transformiert. Die Szenerie bilden riesige, projizierte Panoramen. Österreichische Natur- und Kulturlandschaften mit starkem Bezug zu Wasser.

Auf der obersten Ebene der Ausstellungsfläche, wird der Besucher eingeladen auf eigens entworfenen Sitzelementen Platz zu nehmen und kulinarische Schmankerln aus allen Regionen Österreichs zu genießen. Von diesem Hochplateau aus eröffnen sich ihm dabei Ausblicke auf die rund um ihn liegende Panoramawelt: Hochalpine Landschaft, tiefblaue Seen, grasgrüne Wiesen, Eishöhlen, Wälder und Auen bilden animierte und vertonte Erlebnis- und Informationsszenarien. Am Hochplateau liegt die Bar, die quasi in die verspiegelte Landschaft eingeschnitten ist

Die BesucherInnen können sich gegenseitig mitten in diesem Panorama fotografieren und werden damit dokumentierter Teil dieser Welt. Über Tablet-PCs wird das Foto mit Gruß, Botschaft, Zeichnung geschmückt und in das virtuelle Gipfelbuch gesendet. Bild und Botschaft oder die Antwort auf die Frage „Wie schmeckt Ihnen Österreich?“ fliegt ergänzt durch einen individuellen, automatisch generierten Jodler auf die Projektionsfläche in der Arena. Über eine eigene Website kann der Besucher sein persönliches Bild und Jodler downloaden und damit ein Stück Österreich mit nach Hause nehmen.

Der Besucher verlässt den Gipfel und gelangt über eine Treppe nach unten in das Erdgeschoss. Dort öffnen sich ihm die Tore zur VIP-Lounge, die nicht nur als in sich geschlossene Veranstaltungsfläche dient, sondern als erweiterte Ausstellungsfläche in den Pavillon integriert ist. Die Besucher haben damit die Möglichkeit, zu Zeiten, an denen keine gesonderten Veranstaltungen in der VIP-Lounge abgehalten werden, diese Ausstellung auf ihrem Pavillonrundgang zu sehen. Präsentiert wird zeitgenössische Kunst, Architektur und Design zum Thema „Wasser“ von österreichischen und internationalen Künstlern.

Heftige Regenfälle haben den Ebro zu einem mächtigen Stom anschwellen lassen, der auch das Expo-Gelände in Zaragoza bedroht. Ausgerechnet - denn die Expo beschäftigt sich mit dem Thema Wasser. Foto: picture-alliance

Am Samstag, den 14.06. öffnete die Weltausstellung 2008 im nordspanischen Zaragoza ihre Pforten. Das Leitthema der Expo ist ‘Wasser und nachhaltige Entwicklung’.

Drei Monate lang präsentieren 105 Länder in Zaragoza innovative Technologien und Entwicklungen rund um die Wasserversorgung. Mehr als 200 regierungsunabhängige Organisationen machen auf der ersten Expo in Europa seit acht Jahren zudem auf die immer knapperen Wasserreserven der Erde aufmerksam. Erwartet werden rund vier Millionen Besucher.

Die Expo 2008 lockt mit Ausstellungen rund um das Wasser, beeindruckenden Bauwerken wie dem Brückenpavillon der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid oder dem größten Süßwasseraquarium Europas. Zudem gibt es fast 5000 Musikveranstaltungen von Pop bis Klassik. Etwa 3,5 Milliarden Euro wurden anlässlich der Expo in Spaniens fünftgrößte Stadt (650 000 Einwohner) investiert.

Österreich-Pavillon "Pure Austria"
Österreich inszeniert sich in Zusammenarbeit mit der heimischen Kreativszene zu den Themen "Wasser" und "nachhaltige Entwicklung". Im Rahmen der Eröffnung des österreichische Pavillons unter dem Titel "Pure Austria" findet die Welturaufführung "Wintersonne" von liquid.loft statt. Die ganztägige Performance liefert einen Vorgeschmack auf das reichhaltige Programm der nächsten Wochen.

In einem 512 m² großen Pavillon können die 400.000 erwarteten BesucherInnen Österreich mit allen Sinnen erleben. Unter Leitung der hiesigen Regierungskommissärin Marès Rossmann und EXPO-Geschäftsführer Robert Punkenhofer präsentiert sich Österreich als verlässlicher Wirtschafts-, Wissenschafts- und Tourismuspartner. Die Wahrnehmung der Fortschrittlichkeit des Landes wird durch Architektur und Kunst, Kultur, Mode und Musik zusätzlich geschärft.

Die Architektur für "Pura Austria" stammt von der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Strauss-Solid-Ritter, deren Projekt die Jury in der offenen Ausschreibung zur EXPO 2008 überzeugen konnte. Ergebnis ist eine interaktive Gesamtlösung im Zusammenspiel von Architektur und Kunst: Der erste Blick des Besuchers fällt auf die lamellenartige Fassade mit einer überdimensionalen Eis- und Schneelandschaft des Künstlers Walter Niedermayr. Ein multimedial inszenierter Hohlweg, der "walk of fame", zeigt Portraits österreichischer Alltagspersönlichkeiten zum Thema Wasser und Nachhaltigkeit. Er führt gleichzeitig in die Arena, das Herzstück des Pavillons.

Dort trifft der Zuschauer auf Wasser- und Naturlandschaften, die den Horizont erweitern und über Spiegelungen ungeahnte Perspektiven ermöglichen. In dieser Umgebung tanzen die DarstellerInnen der Performance von liquid.loft, einem Zusammenschluss verschiedener KünstlerInnen mit dem Choreografen Chris Haring. Die international angesehene Performancegruppe aus Österreich entwickelte eine Rundum-Videoprojektion mit einem speziellen Licht- und Klangkonzept. Im Zentrum steht, in Anlehnung an das begehrte österreichische Wintersouvenir, eine begehbare Schneekugel. Die KünstlerInnen interagieren mit den BesucherInnen außerhalb der Installation. Wer vom Publikum selbst in die Schneekugel möchte, schlüpft in eigens zu diesem Zweck von den angesagten JungdesignerInnen house of the very entwickelte Outfits.

Daneben verbinden Lucy und Jorge Orta in ihrer Arbeit "OrtaWater Zillie Fluvia Unit" eine traditionelle Zille der österreichischen Bergseen mit einer organischen Stahlkonstruktion. Eine Skulptur aus Hunderten von Flaschen aus Österreich und aller Welt, Wassertanks, Schläuchen und Armaturen hinterfragt auf künstlerische Weise den Umgang des Menschen mit Wasser.

In der Lounge laden Möbel von namhaften österreichischen Herstellern wie Bene, Wittmann und Neue Wiener Werkstätte die BesucherInnen zum Verweilen ein. Die Licht- und Toninstallation "SPEED SHIFT" von Erwin Redl sorgt in diesem Raum für Entspannung und stellt gleichzeitig gewohnte, an Ort- und Zeitgefüge gebundene Wahrnehmungskonventionen in Frage.

In Europa hatte es zuletzt im Jahr 2000 in Hannover eine Expo gegeben. 2005 fand eine Weltausstellung in Aichi (Japan) statt, die nächste ist 2010 in Shanghai (China) geplant.
KONTAKT:
EXPO Office Austria
c/o Wirtschaftskammer Österreich
Robert Punkenhofer / Klaus Pichler
Reitschulgasse 2 / 3
1010 Wien
T +43 (0)1/532 18 11 0 office@expoaustria.at

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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