04/05/2007
04/05/2007

Der ländliche Raum – Sehnsuchts- und Erholungsraum für den geplagten Städter, Fluchtort der, der Einschicht überdrüssigen Landbewohner, Entwicklungsraum von Orten und Städten, ist gekennzeichnet von der Baukultur des Baumarktes und der Zersiedlung der Landschaft. Zügig schreitet diese voran, obwohl in Österreich das gesamte Bauen gesetzlich geregelt ist.

Gestalt- und Identitätslosigkeit herrschen in den - Speckgürtel genannten - suburbanen Lebensräumen, obwohl sie aus dem Wunsch nach einem besseren Wohnen im Grünen und dem Drang nach Freiheit und Individualität entstanden sind.

Gewerbebauten- und Konsumtempel, fehlende soziale, kulturelle und gesundheitliche Einrichtungen so wie der Mangel an öffentlichen Frei- und Grünräumen sind Zeichen unzureichender Strategien für die Entwicklungsgebiete von Stadt- und Landgemeinden.

Beim Bürger müsste die Betroffenheit und der Protest über den Umgang mit dem Lebensraum gewaltig sein. Jedoch sind Mitsprache und Mitverantwortung dem Österreicher traditionell kein innewohnendes Anliegen. Stadt- und Raumplanung, Ortsbild- und Denkmalschutz werden sogar vielfach als Be- und Verhinderung gesehen.

Initiativen der Länder, wie Orts- und Dorferneuerung, mit öffentlichen Geldern geförderte Planungen bis hin zu Wettbewerben für die Baukultur und den öffentlichen Raum, bleiben in ihren Ansätzen stecken, werden missverständlich interpretiert und verschwinden vielfach in Schubladen, anstatt als Anstoß der Entwicklung und Steigerung der Qualität begriffen zu werden.

Politik und Bürgergesellschaft sind gleichermaßen gefordert umzudenken und zu handeln, wenn die baukulturelle, ortsräumliche und städtebauliche Qualität zukünftig zum Ende von Identitätslosigkeit und Zersiedelung führen soll.

PLATTFORM ZUM THEMA LÄNDLICHER RAUM

www.gat.st bietet ab sofort eine Plattform zum Thema "Ländlicher Raum". In unregelmäßigen Abständen werden internationale und nationale Beiträge veröffentlicht, aktuelle Projekte medial begleitet, die Diskussion und die Auseinandersetzung mit Politik, Kultur, Ausbildungsstätten sowie interessierten BürgerInnen gesucht. Links zu den Beiträgen werden aus diesem Grund an Gemeinden, die zuständigen Landespolitiker, die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten sowie an die Professoren für Städtebau, Architektur und Landschaft der Technischen Universität Graz weitergeleitet.

Textbeiträge zu den Themen „Ressourcenreich(er) Ländlicher Raum. Plädoyer für ein nachhaltiges Landmanagement und eine aktive Bürgergesellschaft“ (Holger Magel, München, Lehrstuhl für Bodenentwicklung und Ländliches Bauwesen, TU München, Präsident des UN-Habitat Professionals Forum), „Identitäten entdecken und stärken“ (Carlo Lejeune, Belgien, Koordinator des Dorfwettbewerbs in der Deutschsprachigen Gemeinschaft), „Ohne Land(wirt)schaft geht gar nix!“( Charles Konnen, Belgien, Präsident des Office National du Remembrement/ Peter Schawerda, Wien, Konsulent der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung/ Theres Friewald-Hofbauer, Wien, Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung) stehen auf dem Programm und werden unter der Rubrik sonnTAG und auch in den täglichen Berichten erscheinen.

Die Redaktion von GAT lädt alle an der Entwicklung des ländlichen Raumes Interessierten ein, Beiträge und Erfahrungsberichte einzubringen.

KONTAKT:
redaktion@gat.st
k.wallmueller@aon.at

Links:
www.raumplanung.steiermark.at
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.....Bebauungsplan.....Ortserneuerung.....Ortsbildschutz
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Verfasser/in:
Karin Wallmüller und Redaktion GAT
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