30/06/2004
30/06/2004

Eingereichte Objekte: 97

Beurteilungskommission:
HR Dipl.-Ing. Karl GLAWISCHNIG, Vorsitz
Dipl.-Ing. Georg KANHÄUSER
Dipl.-Ing. Gerhard KREUTZER, Architekt
Dipl.-Ing. Georg MOOSBRUGGER, Architekt
Dipl.-Ing. Irmfried WINDBICHLER, Architekt

Ausgezeichnete Projekte

Benediktinerstift Admont, Generalsanierung und Revitalisierung

Bauherr: Benediktinerstift Admont
Planung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Manfred Wehdorn, Wien
Fertigstellung: 2002

Hier wurde eine beeindruckende und nachhaltige Investition getätigt, die als ein positiver Beitrag zur Baukultur zu werten ist. Sowohl das Stiftsgebäude selbst mit den unterschiedlichen Neugestaltungen als auch die großzügig geformten Freiflächen innerhalb und außerhalb des Stiftes erstrahlen in neuem Glanz. Durch die große Anstrengung des Bauherrn in den letzten Jahren wurde ein beispielhaftes Gesamtwerk geschaffen, wobei auch die präzisen Detailarbeiten beeindrucken und die Kombination von Alt und Neu gelungen ist. Der Qualitätsanspruch trotz eines hohen Budgets ist hervorzuheben.

Einfamilienwohnhaus in Kumberg bei Graz

Planung: ko a la, Graz
Fertigstellung: 2002

Das Haus weist einen guten landschaftsräumlichen Bezug auf und ist unauffällig in die Landschaft integriert ohne seine Eigenständigkeit zu verlieren. Es fügt sich in seiner Einfachheit, in seiner Farbgebung und in seiner Geländeausnutzung auch harmonisch als heutiges Wohnhaus in ein traditionelles Dorf ein. Der klare Grundriss bringt eine zurückhaltende Gestaltung mit einfachen Details. Durch die großzügigen Fensterflächen wird der Naturraum im Haus erlebbar und tritt in Wechselwirkung mit Innenraum und Bewohner.

Reithalle Jochum, Köflach

Bauherr: Franz Florian Jochum
Planung: Architekt Dipl.-Ing. Udo Mössler, Graz
Fertigstellung: 2002

Die großvolumige und großflächige Halle wurde hervorragend in die bewegte und sehr kleinteilige Topographie eingefügt. Dabei wurden keine großen Geländeveränderungen vorgenommen, sondern der ehemalige Hügel findet sich im gewählten Tonnendach wieder, weil der Bau eingegraben wurde. Im feinen Stahltragwerk, in den einfachen Fassaden sowie in anderen Bauteilen finden sich überzeugende Details mit richtigem Einsatz der Materialien und konstruktiven, entspannten Möglichkeiten. Das Bauwerk zeigt gesamt einen gekonnten Umgang mit dem Thema auf.

Sozialzentrum Passail

Bauherr: Marktgemeinde Passail
Planung: Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Mitterberger, Graz
Fertigstellung: 2002

Das Projekt ist sowohl in seiner städtebaulichen Einbindung in die sensible Randzone des Ortes durch Stimmigkeit in Maßstäblichkeit, Form und Material als auch in seiner Funktionalität hervorzuheben. Beim zweigeschossigen Gebäude dominiert der Baustoff Holz ohne Anbiederung an eine traditionelle Holzbauweise. Nicht nur in den Fassaden, sondern auch im Inneren beeindruckt die hohe räumliche Qualität sowohl architektonisch als auch in der wohnlichen Atmosphäre. Bei der gediegenen Ausführung finden sich intelligente und doch unaufwendige Gestaltungsdetails. So ermöglicht z.B. das Atrium im Obergeschoss die Erlebbarkeit des Wetters im Inneren sowie die Kommunikation im windgeschützten Freibereich. Die Detailarbeit zeigt darüber hinaus eine große Erfahrung bei der Ausstattung eines lebens- und erlebenswerten Gebäudes für betagte Menschen.

Kindermuseum Frieda und Fred, Graz

Bauherr: Stadt Graz
Planung: Architektur Fasch & Fuchs ZTGmbH, Wien
Fertigstellung: 2003

Der für Graz bedeutende Bau assoziiert den Schädel eines freundlichen Sauriers. Es weist einen guten naturräumlichen Bezug zur umgebenden Parklandschaft auf und weckt Interesse zum Besuch. Die Innenraumstruktur lebt durch ihre Vielfältigkeit, ist flexibel bespielbar und lädt zu Aktivität ein. Sie vermittelt unter Ansehung der Installation den Eindruck einer Abenteuerwerkstatt, was durch den Einblick in die Haustechnik noch gesteigert wird. Der Bauherr leistet sich durch sein baukulturelles Engagement quasi eine Spielmaschine für Kinder in Low Cost – Bauweise als zusätzliche Qualität auch in architektonischer Sicht.

Volkskundemuseum, Graz

Bauherr: Landesmuseum Joanneum GmbH
Planung: BEHF, Wien
Fertigstellung: 2003

Neben der sehr sauberen Restaurierung der historischen Bauten wird die Ensemblewirkung aus alten und neuen Elementen zu einer harmonischen Einheit geführt und ist in sehr unaufgeregter Weise gut gelungen. Die gläserne Verbindungsröhre im Obergeschoss ist sowohl eine attraktive Verbindung und Spange zwischen den Trakten, als auch ein Blickfang in einer modernen architektonischen Geste. Der behindertengerechte Bau besticht durch schöne Vitrinen und weist eine klare Orientierung in den Raumfolgen auf. Die Beleuchtung und die Farbgebung sind konsequent durch alle Museumsbereiche gezogen und untermalen gekonnt die Wirkung und Bedeutung der Schaustücke.

Schwarzer Laubfrosch, Bad Waltersdorf

Bauherr: Gertrude und Franz Brugner
Planung: Splitterwerk Graz
Fertigstellung: 2004

Hier wurde der Gestaltungswille des Bauherrn, der nicht von Konventionen belastet ist und von der Norm abweicht, konsequent umgesetzt. Ein traditionelles Satteldachhaus innerhalb eines altbestehenden Ortsgefüges wurde mit einem feinen Pflanzgitter aus schwarz gebeiztem Holz und Draht überzogen. Dies schafft mit dem bereits gepflanzten wilden Wein in den verschiedenen Jahreszeiten auch verschiedene gefärbte Eindrücke, z.B. von Schwarz ins Grün, von Gelb ins Rot und Braun. Ein Experiment wurde gewagt! Es entstand eine sich verändernde Skulptur – ein Kunstwerk?

Druckgusswerk Fink, Halle 11, Kaindorf an der Sulm

Bauherr: Karl Fink GmbH
Planung: Architekt Dipl.-Ing. Max Stoisser, Leibnitz
Fertigstellung: 2002

Mit üblichen Baukosten wurde ein unaufgeregter aber beispielhafter Baukulturbeitrag im Industriebau mit Ambition geleistet. Das Werk ist klar und im Raumangebot großzügig gestaltet und fügt sich trotz seiner großen Baumasse zurückhaltend in das naturnahe Landschaftsbild ein. Die heute noch nicht selbstverständlichen Elemente im Industriebau und die Details sind einfach und nachvollziehbar. Die funktionsbezogene Formgebung der Stahlhalle mit üblichen Materialien fein gestaltet in Gliederung, Konstruktion und im Farbkonzept wird zur Architektur.

Wohnhaus Schlick, Pössnitz

Bauherr: Christoph Schlick
Planung: Architekt Univ.Prof. Dipl.-Ing. Volker Giencke, Graz
Fertigstellung: 2002

Der beispielhafte unkonventionelle Umbau eines ehemaligen Presshauses behält die Proportionalität des Altbaues mit den Blockaußenwänden und dem Steinkeller sowie dem Dachkörper bewusst im Gegensatz zu ländlichen Vorstellungen. Das Ensemble bleibt durch den Einsatz von zeitgemäßen Materialien und Detailausbildungen bestehen. Die beabsichtigte Wohnqualität ist sowohl im Innenraum als auch bei der Außengestaltung deutlich spürbar. Große, elegant anmutende Glasflächen erlauben eine Hausdurchlichtung in Richtung der beiden Hausachsen. Das doch schlicht wirkende Objekt erhält durch den Metallbalkon ein nobles Detail und der Kontrast von Alt und Neu wirkt durch seine Ehrlichkeit sympathisch.

Tiefgarage Kastner & Öhler, Graz

Bauherr: Kastner & Öhler WAG
Planung: Architekturbüro Szyszkowitz-Kowalski, Graz
Fertigstellung: 2003

Das Objekt ist nicht nur für Kastner & Öhler, sondern auch für einen großen Bereich der Innenstadt als Entree zu werten. Die großzügige Tiefgarage verdeutlicht einen ernsten Versuch, einer problematischen Stadtentwicklung entgegenzusteuern. Der wirtliche Platz ist bezüglich seiner Nachhaltigkeit, Konstruktion, Funktionalität und architektonischen Gestaltung bedeutend. Er besticht durch die bautechnische Lösung der Untergrabung eines historischen Baubestandes – des Admonter Hofes, sowie durch die gelungene Durchbildung des Bauwerkes in den Einzelheiten. Die Übersichtlichkeit des Raumes, die eleganten Stützen, die Farbgestaltung der verschiedenen Flächen und das Lichtkonzept vermitteln nicht das negative Gefühl herkömmlicher Tiefgaragen als bloß unterirdische Autoabstellzonen, sondern zeigen sich als einladende Eingangsbereiche von Gebäuden.Fotos: Dr. Andreas Scheucher, Zita Oberwalder (Kumberg)

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