11/02/2008
11/02/2008

Vision6: GRAZ HAT EIN KINDER- UND JUGENDGERECHTES WEGENETZ!

Vision 3: GRAZ – DIE BESPIELBARE STADT. Foto: Living Rooms

Vision 5: GRAZ BAUT EINE WOHNSIEDLUNG, DIE DEN BEDÜRFNISSEN DER MÄDCHEN UND BUBEN UND IHREN FAMILIEN GERECHT WIRD! Foto: Anke Strittmatter

...Tür auf, raus und spielen.

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Bewerbung zur Kinderhauptstadt Europas in sieben Jahren - was müsste Graz tun, um diesem Titel gerecht zu werden? Das Kinderbüro Steiermark formulierte 10 Visionen für ein kinder- und jugendfreundliches Graz. Ein Denkansatz für die Politik anlässlich geschlagener Wahlen, in deren Vorfeld Kinder häufig Thema waren.

Neben Forderungen nach qualitätsvoller Betreuung am Nachmittag für Kinder aller Altersstufen als Rechtsanspruch, besserer Versorgung für verhaltenskreative Kinder und einer Installierung von Jugendcoaches in allen Stadtteilen von Graz - alles übersichtlich abrufbar über das cool gestaltete Grazer Kinder- und Jugendinfoportal, betreffen ein Teil der Visionen natürlich auch die Um-, Neu- und Mitgestaltung von Räumen – Außen-, Innen-, Frei-, Wohn-, und Verkehrsräumen:

"Tür auf, raus und spielen"

GRAZ – DIE BESPIELBARE STADT lautet eine der Visionen, die zum Teil bei gegebenem Interesse und Willen ohne großen finanziellen Aufwand umgesetzt werden könnten. "Einen unkonventionellen Lösungsansatz, um die Raumnot zu mindern, kann die Stadt Graz beschreiten, indem sie Voraussetzungen schafft, vorhandene Räume intensiver zu nutzen und einer breiteren Öffentlichkeit, insbesondere Kindern und Jugendlichen, aber auch älteren Menschen, zugänglich zu machen. Brachliegende Wiesen, die nicht betreten werden dürfen oder Schulhöfe, die toll ausgestattet sind, aber während der Nachmittage, Wochenenden oder Ferien nicht benutzt werden, sind nur einige Flächen, die genutzt werden könnten."

Vision 5 richtet sich, politischen Willen vorausgesetzt, an die Architekten:
GRAZ BAUT EINE WOHNSIEDLUNG, DIE DEN BEDÜRFNISSEN DER MÄDCHEN UND BUBEN UND IHREN FAMILIEN GERECHT WIRD!

"Besonders im urbanen Raum wird das Leben von Kindern und Jugendlichen maßgeblich von der baulichen Umwelt geprägt. Dort wo Grundbedürfnisse von Mädchen und Buben nach Bewegung, Naturerfahrung, Spiel und Erholung, bei der Planung von Wohnbauten mit bedacht werden, kommt es unweigerlich zu einer größeren Wohnzufriedenheit aller BewohnerInnen.

Um von einem kindgerechten Wohnbau sprechen zu können, sollte eine Auseinandersetzung mit den nachstehenden vier Fragen passieren. Diese werden in der Broschüre „Kindergerechter Wohnbau. Ein Leitfaden für die Planung.“ (Hrsg. Kinderbüro Steiermark 2007) näher erläutert.
Haben Kinder Raum sich zu entfalten?
Können Kinder Spuren hinterlassen?
Werden Kinder in ihrer Selbständigkeit unterstützt?
Wird Familien das tägliche Leben erleichtert?
Die Vision:
Eine kindergerechte Mustersiedlung in Graz, bei deren Planung und Ausführung die Bedürfnisse von Mädchen und Buben und ihren Familien im Mittelpunkt stehen."

Ein kinder- und jugendgerechtes Wegenetz, Partizipation - das Recht auf Anhörung, Mitsprache und Mitbestimmung, das Recht, gesund aufzuwachsen, Kontinuität in der offenen Jugendarbeit sowie die Umsetzung bereits beschlossener Projekte und Sachprogramme sind weitere Anliegen, die im Rahmen eines Presse-Brunches vorgestellt wurden. Nein, keine Angst, es gibt keine Kinderhauptstadt Europas 2015, aber vielleicht, nachdem Graz bereits viele Titel hinter dem Namen trägt, zuletzt den der Stadt der Menschenrechte, wäre es auch eine Herausforderung, sich um Kinder- und Jugendfreundlichkeit zu bemühen.
(Alle Visionen im Detail siehe untenstehender Link)
Das Kinderbüro versteht sich als eine Interessenvertretung für junge Menschen von 0-14 Jahren und ist Plattform von 40 Mitgliedsorganisationen.

KONTAKT:
Kinderbüro Steiermark
Nikolaiplatz 4a, 8020 Graz
T: 0316/83 36 66-21
E: bernhard.seidler@kinderbuero.at

Verfasser/in:
Ute Angeringer-Mmadu, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+