24/01/2017

Graz
Naturschutzgebiet Weinzödl

Ein 73 Hektar großes Gebiet an der Mur in den Bezirken Andritz und Gösting im Grazer Norden wurden am 19. Jänner 2017 zum Naturschutzgebiet Weinzödl erklärt.

NutzerInnen werden ersucht, die Verbote auf dem Areal zu beachten. Spazierengehen auf bestehenden Wegen ist erlaubt.
Ein Informationssystem ist in Planung, eventuell kommt auch ein Beobachtungsturm.

24/01/2017

Naturschutzgebiet Weinzödl: bestehende Spazierwege

©: Stadt Graz / Windisch

Naturschutzgebiet Weinzödl: Rechtes Murufer

©: Stadt Graz / Windisch

Naturschutzgebiet Weinzödl: Rechtes Murufer

©: Stadt Graz / Windisch

Ein 73 Hektar großes Gebiet an der Mur in den Bezirken Andritz und Gösting im Grazer Norden wurden am 19. Jänner 2017 zum Naturschutzgebiet Weinzödl erklärt. Mit dieser Maßnahme verfügt Graz nun über 78,5 Hektar Naturschutzgebiet und 94 Hektar geschützte Landschaftsteile, wozu der 22 Hektar große Stadtpark und der 19 Hektar große Schloßberg zählen.

Das Naturschutzgebiet Weinzödl erstreckt sich entlang einer zwei Kilometer langen Fließstrecke der Mur zwischen dem Kraftwerk Weinzödl und dem Pongratz-Moore-Steg. Der Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen, vor allem bedrohter Vogelarten, werden dabei nachhaltig geschützt. Entsprechend erfreut zeigten sich die Initiatoren bei der Urkundenunterzeichnung: Der Grazer Naturschutzbeauftragte Wolfgang Windisch verglich die Installierung des Schutzgebiets mit dem Freikauf des Stadtparks durch die Grazer BürgerInnen vor 150 Jahren und Ornithologe Ernst Albegger verwies auf die vielfältigen Vorteile des Schutzgebiets für die Vogelwelt.

Die Initialzündung zur Einrichtung eines Vogelschutzgebiets Graz-Nord, so der damalige Arbeitstitel, stammt vom Grazer Ornithologen Emanuel Lederer, der bereits seit rund drei Jahrzehnten die Vogelvorkommen links und rechts der Mur beobachtet. Im Jahr 2007 wurde die Idee im Rahmen der BürgerInnenbeteiligungs-Initiative Zeit für Graz erstmals formuliert.
Besonderen Wert hat das neue Naturschutzgebiet Weinzödl für die Winterrast von Vögeln. Dass hier so viele Arten vertreten sind, liegt vor allem an der naturnahen und vielfältigen Strukturierung des Areals. Wasser und Uferbereiche sind gleichfalls vorhanden wie Wälder und offene Wiesen. All das macht die Zone zum Biotop, in dem Platz zur Rast ebenso geboten wird wie zur Fortpflanzung – und ein reichhaltiges und vielfältiges Nahrungsangebot. Das Wasserband der Mur dient zudem als wichtige Orientierungslinie für den Vogelzug auf dem Weg in Richtung Sommer- oder Winterquartier.

Verbote
Menschliche Aktivitäten bleiben bei schonendem Umgang mit der Natur erlaubt. Für manche Nutzungen sind künftig jedoch Bewilligungen nötig, anderes wird tabu. Für Vorhaben wie Brunnenbauten oder andere Nutzungen besteht künftig eine Bewilligungspflicht, auch der Wassersport ist nur noch mit Genehmigung erlaubt.
Außer den vorhandenen Wegen, die auch von SpaziergängerInnen gerne benutzt werden, dürfen keine neuen Pfade mehr angelegt werden, und die Schotterinseln sind künftig zum Schutz der bodenbrütenden Vogelarten für die Fischer tabu: Sie dürfen nicht mehr betreten werden.
Um die Menschen auf die Naturschätze und deren Schutzwürdigkeit hinzuweisen, ist die Installierung eines Informationsleitsystems vorgesehen. Auch die Errichtung eines Beobachtungsturms auf der Andritzer Mur-Seite wird geprüft.

Anonymous

Im Süden von Graz wird ein bestehendes Ökosystem mit Steuergeld vernichtet. Im Norden, zwischen Einfallsstraßen, Autobahnen, Steinbrüchen und Industrie wird ein Natuschutzgebiet ausgerufen. Danke Graz.

Mi. 25/01/2017 6:39 Permalink
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