28/04/2008
28/04/2008

Domenig & Wallner ZT GmbH konnte den Realisierungswettbewerb Erweiterung des Krankenhauses Zell am See für sich entscheiden, Hohensinn Architektur in Arbeitsgemeinschaft mit Neumann + Partner den Wettbewerb Justizzentrum Wien, Baumgasse.

> > ERWEITERUNG KRANKENHAUS ZELL AM SEE
Domenig & Wallner ZT GmbH zeichnen für das Siegerprojekt des EU-weiten Realisierungswettbewerbs mit anschließendem Verhandlungsverfahren verantwortlich. Insgesamt haben sich 27 Architekturbüros aus Österreich und Deutschland zur Teilnahme am Verfahren beworben, davon wurden 10 Teams zur Ausarbeitung eines Entwurfvorschlags eingeladen.

Das Krankenhaus Zell am See ist seit 1976 in Betrieb, 1998 erfolgte der Neubau Süd. In dem der Eingangsbereich, die Interne Ambulanz und Dialyse sowie der Kreißsaal untergebracht sind. Der H-förmig angelegte Gesamtkomplex besteht im Wesentlichen aus einem Bettentrakt, dem Verbindungsgang und dem Behandlungstrakt mit Ambulanzen und Operationseinheiten. Die wichtigsten Neuerungen betreffen den Neubau des Bettentraktes auf dem Gelände des jetzigen Besucherparkplatzes und den anschließenden Abriss des alten Gebäudes. Die anderen Gebäudeteile werden saniert und teilweise umgebaut. Weitere Neuerungen sind die Einrichtung einer Tagesklinik und eines Bereiches für Kurzaufenthalte. Damit reagiert das Krankenhaus auf die geänderten Anforderungen, denn der tagesklinische Aufenthalt ist zu einem enorm wachsenden Sektor geworden.

Projektbeschreibung:
Der Entwurf von Domenig & Wallner nützt den Niveauunterschied von einem Vollgeschoss von der Eingangsebene bis zur Anbindung zum Schwesternwohnheim und ist charakterisiert durch eine großflächige, begrünte Überplattung des Sockelgeschosses, in die in mäandrierender Form Atrien eingeschnitten sind, die – ebenfalls begrünt – der Belichtung der in diesem Sockelgeschoss untergebrachten Nutzflächen dienen.Darüber sind, gestaffelt, drei 2-hüftige, ostwestorientierte, dreigeschossige Baukörper angeordnet, der südlichste, im Bereich des Haupteingangs, ist aufgeständert über dem Parkplatz, der nördlichste bildet mit seiner Auskragung die überdachte Anbindung an Schwesternwohnheim und Ausbildungszentrum.
Die Gliederung der Erweiterungsbauten berücksichtigt im Erscheinungsbild die Dimensionen der umgebenden Baustruktur, schafft eine räumliche Neuordnung der straßenseitigen Hauptansicht und einen adäquaten Eingangsbereich.
Die Orientierung der Krankenzimmer (großteils nach Süden) gewährleistet eine ausreichende Belichtung und Besonnung und bietet den Patienten den so wichtigen, heilsamen Ausblick in die Natur – auf den Zellersee und das Bergpanorama der Hohen Tauern.
Das Krankenhaus soll von einem Park umschlossen werden, die Bäume im Süden und entlang der Straße im Osten können erhalten werden und stellen für diesen Bereich (Abschirmung des Parkplatzes zu den Nachbargrundstücken) einen besonderen Wert dar. Entlang der Straße könnten vor dem Schwesternwohnheim und dem Ausbildungszentrum noch zusätzliche zu den im Raumprogramm geforderten und im Lageplan ausgewiesenen Stellplätzen errichtet werden. (Text der Architekten)

Anfang Mai 2008 wird über den Auftrag für das prämierte Architekturbüro entschieden, im Sommer 2009 soll mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2012, spätestens aber Mitte 2013 vorgesehen. Die Errichtungskosten sind mit € 48,5 Mio veranschlagt, den Hauptteil tragen die SAGES und das Land Salzburg, € 5,1 Mio entfallen auf die Stadtgemeinde Zell am See.

PROJEKTDATEN:
Bauherr : Allgemein öffentliches KH Zell am See
Standort: Zell am See
Planung: Domenig & Wallner ZT GmbH
Mitarbeit: Arch. DI Johannes Dullnigg
BGF: 19000 m2
NNF: 16000m2
BRI: 73300m3
Baubeginn: 2009
Fertigstellung: 2012/2013

> > NEUBAU JUSTIZZENTRUM WIEN, BAUMGASSE

Die ARGE Hohensinn-Neumann ging aus dem von der BIG Bundesimmobiliengesellschaft ausgelobten EU-weiten, offenen, einstufigen Realisierungswettbewerbs mit anschließendem Verhandlungsverfahren als Bestbieter hervor. Gegenstand des Wettbewerbes war die Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau Justizzentrum Wien Baumgasse. Mit der ARGE Hohensinn-Neumann hat die Jury unter dem Vorsitz von Arch. Mag. Arch Karl Baumschlager ein erfahrenes Team ausgewählt: Hohensinn Architektur zeichnet bekanntlich für das im Jahr 2004 fertig gestellte und mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnete Justizzentrum Leoben verantwortlich.

Die Anforderungen an das neue Justizzentrum Wien Baumgasse sind laut Ausschreibung u. a. die städtebauliche Eingliederung und Gestaltung des Gebäudekomplexes unter Berücksichtigung der umgebenden Bebauung, die Ausbildung der Baukörper unter Bedachtnahme auf die bauliche Trennung zwischen Gerichtsgebäude und Justizanstalt, ein gestalterisch anspruchsvolles Architekturkonzept unter Bedachtnahme auf Erfüllung der Raum- und Funktionsprogramme und der funktionalen Anforderungen, die Flexibilität in der internen räumlichen Disposition, die äußere und innere Erschließung, insbesondere die getrennte äußere Erschließung von Gerichts- und Justizanstaltsgebäude und die Ausbildung der erforderlichen Schnittstellen im Inneren mit kurzen Wegen zwischen Gerichtsgebäude und Justizanstalt, die Barrierefreiheit im Sinne des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes – BGStG (BGBl I 82/2005), die Berücksichtigung des heutige Selbstverständnis der Justiz als bürgerfreundliche und bürgernahe Serviceeinrichtung bei der inneren und äußeren Gestaltung des Gebäudes und die Gestaltung der Außenanlagen gemäß den sicherheitstechnischen Erfordernissen.
Der Kostenrahmen für den Bau sind mit € 77,000.000,-- (exkl. Mwst.) veranschlagt.

BESCHREIBUNG DES SIEGERPROJEKTES
Entwurfsansatz und Idee des Projektes sind einerseits die Abgrenzung des neuen Justizzentrums Baumgasse zur A23, anderseits die gleichzeitige Öffnung der Bebauung nach Süden - hin zu Licht und Luft. Ein umfassendes, umschließendes Gebäude mit einer hochgezogenen lebendigen Fassade in U-Form grenzt den Komplex zur Südosttangente hin ab. In diesem Bauteil sind die Arbeitsbetriebe, Werkstätten sowie Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht. Nach Süden hin geöffnet mit innen liegenden begrünten Höfen sind jene Gebäudeteile situiert, in denen sich vorwiegend die im Justizvollzug sensiblen Wohnräume bzw. Hafttrakte, sowie die Sport- und Bewegungsflächen befinden. Ruhige und sonnige Höfe entstehen und durch die abgetreppten Baukörper werden großzügige Bewegungs- und Freibereiche auf den Dachflächen geschaffen. An der Baumgasse werden die Nutzungen der Büros, Verwaltung, Ausbildungszentrum und im beruhigten Südwestbereich des Grundstückes das neue Jugendgericht situiert. Alle öffentlich zugänglichen Bauteile, wie Gerichtsgebäude, Ausbildungszentrum und Verwaltungsbereiche werden direkt von der Baumgasse erschlossen.
Südseitig des Gebäudekomplexes wird ein öffentlicher Fuß- und Radweg als begrünte Querverbindung zur U-Bahnhaltestelle der U3 geschaffen und mündet in einem öffentlichen Park an der Baumgasse.
In der Architektursprache dieses Projektes werden die funktionalen Besonderheiten und Verflechtungen innerhalb des Gebäudekomplexes zum Thema gemacht. Die Schaffung von Entspannungs- und Freiraumzonen, und Zwischenbereichen für ein angenehmes Arbeitsumfeld auf der einen Seite, genauso wie das Bekenntnis die Rahmenbedingungen für einen humanen Strafvollzug zu schaffen auf der anderen Seite, bieten einen Mehrwert und werden bis an die Fassaden des Gebäudes sichtbar gemacht. Ein- und Ausblicke, die Transparenz in den Verwaltungs- und Gerichtsbauteile, sowie beruhigte Haftraumumfelder mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bewegungs- und Freiraumzonen prägen den vorliegenden Entwurf. (Text der Architekten)

Wettbewerb / Mitarbeit: ARGE Hohensinn-Neumann: Hohensinn Architektur ZT GmbH / Neumann + Partner - Architekt Heinz Neumann ZT GmbH / Mitarbeit Architektur: DI Hermann Straub, Karlheinz Boiger, Ing. Wilfried Zugarm, DI Irini Milona, Magdalena Neubauer, Stefanie Lindmayr, Michael Golda, Isabelle Pulides / Statik: Werner Consult ZT GmbH / Sicherheit: PI-Planungs GesmbH / Brandschutz: BM DI Alexander Kunz / Haustechnik: Altherm Engineering GmbH / Bauphysik & Akustik: Dr. Pfeiler GmbH / Küchenplanung: Fritsch GmbH & Co KEG / Visualisierung: DI Martin Frühwirth / Modellbau: Patrick Klammer Architekturmodellbau

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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