02/07/2003
02/07/2003

Graz als große Wohngemeinschaft
Ein Projekt Grazer ArchitekturstudentInnen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2003

Der Ausgangspunkt der Idee ist - wie so oft - ganz trivial: Die Tatsache, dass die Küche Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in ihren Wohngemeinschaften ist, dass in der Küche Kommunikation stattfindet, Freundschaften geschlossen und vertieft werden, dass man sich beim gemeinsamen Kochen näher kennen lernt, und die regionalen, kulturellen Besonderheiten der Mitbewohner bzw. Besucher sinnlich erlebbar werden, wird auf die gesamte Stadt Graz übertragen.
Die Idee ist also, Gastfreundschaft durch respektvolles Mit- und Nebeneinander verschiedener Kulturen im Zelebrieren der speziellen Koch- und Essrituale zum Ausdruck zu bringen.
Der Maßstabsprung von der Küche der Wohngemeinschaft zur Stadt wird insofern gemeistert, als der Augarten für drei Tage zur Küche umgewandelt wird. Die besonders angesprochenen WG- respektive Stadtbewohner sind verschiedene Kulturgruppen, die in Graz beheimatet sind.

Das Konzept wurde anlässlich eines Workshops der Abteilung Wohnbau am Institut für Städtebau (Prof. Tschom) von den Studierenden Wolfgang Löschnig, Catherine Pötzl, Alexander Postl und Gregor Thiel näher ausgearbeitet. Von "Graz 2003" ins Hauptprogramm aufgenommen, übernahm ihr Kollege Andreas Edelbauer die Projektleitung.

Jede Kulturgruppe erhält anlässlich der "grazer küche" einen Bereich im Augarten, in dem sie für die drei Tage eine Kochstelle nach eigener Tradition und Vorstellung gestaltet und errichtet, und sodann gemeinsam mit Besuchern ihre Speisen zubereitet. Dabei wird vom Kochen auf Herdplatten über asiatischen Wok bis hin zu Lehmöfen oder Spanferkelgrillen an der zentralen Feuerstelle alles möglich sein. Die Besucher sollen sich aktiv an der Zubereitung beteiligen. Durch diesen Austausch werden neue interessante Speisen entstehen, welche die "Wohngemeinschaft Stadt Graz" in kulinarischer Weise widerspiegeln.
Ausdrücklich steht nicht das Essen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Zubereiten der Speisen. Besucher und Beteiligte erleben durch das mit- und nebeneinander Kochen und Essen der speziellen Speisen die verschiedenen "Graz Kulturen" mit ihren Sitten, Bräuchen und Darbietungen.

Zusätzlich zum Kulinarischen wird auch ein Rahmenprogramm angeboten: Kulturelle Darbietungen wie Musik, Tanz, Theater verschiedener Kulturgruppen. Durch die Dynamik des gemeinsamen Kochens und Musizierens wird der Mullatschag entfacht. Zum Abend hin entwickelt sich die "grazer küche" dann zu einem Fest, einem "jamen" der Künstler diverser Kulturen mit Musik und Tanz für Beteiligte und Besucher.

"grazer küche" : 04. bis 06. Juli im Augarten

Veranstalter: Wohnbau am Institut für Städtebau der TU Graz - Prof. Tschom
Projektleitung: Andreas Edelbauer
Konzeptionierung und Durchführung: Andreas Edelbauer, Wolfgang Löschnig, Alexander Postl, Gregor Thiel

Projektpartner: Ausländerbeirat, Omega, Südwind

Verfasser/in:
GK
Architekturfakutät TUG
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16. + 17.11.2023
 
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