08/05/2007
08/05/2007

Foto: Archiv Stadt Graz

Am 19.10.2006 wurde im Grazer Gemeinderat das Gemeinderatsstück „Grazer Modell - Instrumente zur nachhaltigen Stadtentwicklung und Sicherung der Baukultur“ einstimmig angenommen. Beim Grazer Modell handelt es sich um vier aufeinander abgestimmte Instrumente: Stadtforum, Bebauungsleitlinien, Wettbewerbswesen und Projekttisch.

Seit März 2007 steht der Projekttisch Planern und Investoren ein Mal pro Monat zur Verfügung. Er versammelt Vertreter der Baudirektion, der Stadtplanung, sowie der Bau- und Anlagenbehörde, projektspezifisch auch Vertreter der Verkehrsplanung, Grünraumplanung, der ASVK oder des Denkmalamtes an einem Tisch. Investoren und Planer können in einem sehr frühen Planungsstadium Problemstellungen und offene Fragen mit allen relevanten Behörden gleichzeitig abklären.

Im September 2007 soll ein weiteres Instrument des Grazer Modells, das Stadtforum, seine Arbeit aufnehmen, nachdem der Nominierungsvorschlag für die künftigen Mitglieder vom zuständigen Gemeinderatsausschuss am 14.03. angenommen wurde. Beim Stadtforum handelt es sich um ein interdisziplinär besetztes Gremium, das sich mit Fragen zur nachhaltigen Stadtentwicklung auseinandersetzt. Es besteht aus 12 Mitgliedern verschiedenster Fachgebiete (Städtebau/Architektur, Ökologie, Soziologie, Psychologie, Presse, Literatur…), die kein Auftragsverhältnis zur Stadt Graz haben, keine aktiven politischen Funktionäre, keine aktiven Interessensvertreter sind und als nicht befangen gelten. Sie werden jedes Jahr neu ausgewählt. Auf die entsprechende Geschlechterverteilung soll dabei besonders geachtet werden.

Mit der konstituierenden Sitzung am 03.05.2007 in der Needle des Grazer Kunsthauses erfolgte ein wichtiger Schritt für die Umsetzung des Stadtforums. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Siegfried Nagl, präsentierte Stadtrat Rüsch die Organisationsstruktur des Stadtforums und stellte die 12 Mitglieder für 2007/08 vor: Anna Badora, Günter Eichberger, Regina Friedrich, Klaus Gartler, Johannes Gepp, Elisabeth Katschnig-Fasch, Gottfried Kirchengast, Elisabeth List, Marion Wicher-Scherübel, Ernst Scholdan, Gerfried Sperl und Helmut Strobl. Zu Wort kamen neben Rüsch auch drei weitere Mitglieder des Leitungsgremium für das Stadtforum: Stadtplanungschef Michael Redik erläuterte die Bevölkerungsentwicklung in Graz und wies dabei auf die wieder steigende Einwohnerzahl der steirischen Hauptstadt hin, der Architekt Christian Andexer referierte zum Thema „Identitäten“, das beim 1. Stadtforum im September im Fokus stehen wird, der Raumplaner Günther Tischler präsentierte eine Checkliste, die im Zuge einer Regionalentwicklung relevant ist.

Jede der jährlich vier Sitzungen des Stadtforums befasst sich mit einem vorgegebenen Leitthema, das von der Stadtbaudirektion in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt vorgeschlagen wird. Das oben genannte Leitungsgremium verfasst ein Expose zum jeweiligen Thema. Dieses wird 14 Tage vor dem festgesetzten Stadtforum an die Mitglieder verteilt. Nach den Sitzungen werden die Leitthemen in Ergebnisberichte mit entsprechenden Handlungsempfehlungen übergeführt. Die Berichte werden im zuständigen Ausschuss präsentiert und in Folge der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Tätigkeit im Stadtforum ist ehrenamtlich, die Vorbereitung der Leitthemen sowie die Überführung in Ergebnisberichte werden abgegolten.
Das detaillierte Protokoll der konstituierenden Sitzung wird demnächst auf www.gat.st veröffentlicht.

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