11/05/2007
11/05/2007

Unter dem Vorsitz von Arch. Prof. DI Hubert Riess wählte die Jury des steiermarkweit offenen Verfahrens das Projekt des Teams Schwarz.Platzer.Architekten (Christopf Platzer/Werner Schwarz) zum Sieger. Insgesamt wurden 40 Projekte eingereicht.

Gegenstand des von der ÖWGES ausgelobten Gutachterverfahrens war die Planung einer Wohnanlage auf den Grundstücken Nr. 391/3 und 391/1 KG Kalsdorf mit einer Gesamtgrundstücksfläche von 40.000 m² und einem Bebauungsdichtewert von 0,2 - 0,6.

WEITERE PREISTRÄGER SIND:
2. Preis: Malek & Herbst Architekten ZT GmbH
3. Preis: Arch. DI Alfred Graffer

Ankäufe:
1. Ankauf: Arch. DI Martin Strobl
2. Ankauf: Balloon - Wohofsky ZT-KEG
3. Ankauf: Arch. DI Kurt Fandler

Nachrücker:
Univ.Prof. Arch. DI Dr. Hansjörg TschomPreisgelder:
1. Preis = 11.380,- €
2. Preis = 9.140,- €
3. Preis = 6.830,- €
3 Ankäufe je 3.420,-

ZUSAMMENSETZUNG DER JURY
- Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten:
Arch. Prof. DI Hubert Riess
Arch. Prof. DI Ruth Berktold
Arch. DI Michael Gattermeyer (Ersatzjuror ohne Stimmrecht)
Arch. DI Eva Gyüre (Ersatzjuror ohne Stimmrecht)
- Marktgemeinde Kalsdorf
Bgm. Helmuth Adam
GR Werner Grubholz
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung
FA 13B - DI Daniel Kampus
A 15 - OBR DI Johann Tatzl
Büro LR Seitinger - DI Gerhard Bräuer
- ÖWGES Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Bm. Ing. Johann Frank
Arch. DI Dieter Salzmann
Ing. Elfriede Teubenbacher (Zuhörerin)

- Vorprüfung: Arch. DI Elisabeth Heyszl
- Schallgutachter: Dr. Gerhard Tomberger
- Protokollführung: Hildegard Hollerer, ÖWGES

AUSSTELLUNG:
Die Ausstellung der Projekte wird im Marktgemeindeamt Kalsdorf stattfinden. Der Termin ist noch zu vereinbaren und wird ehest möglich auf GAT bekannt gegeben.BEURTEILUNG DER PREISTRÄGER, ANKÄUFE UND DES NACHRÜCKERS:
(Auszug aus dem Juryprotokoll)

SIEGER: Projekt 40 - Leitprojekt
Schwarz.Platzer.Architekten
Christopf Platzer/Werner Schwarz

- Die Siedlungsstruktur wird als wesentlicher Beitrag dieses Projektes bewertet.
- Die daraus resultierenden Freiraumqualitäten sind unübersehbar.
- Allerdings wird die interne Schallproblematik nicht konsequent gelöst.
- Die Qualität der Wohnungsgrundrisse birgt keine Überraschungen.
- Die intensive und engagierte Ausbildung des Freiraumes wird nochmals hervorgehoben.
- Die Qualitäten als städtebauliches Leitprojekt überwiegen.

2. PREIS - Projekt 19
Malek & Herbst Architekten ZT GmbH

- Die bewusst reduzierten Baukörper bilden durch versetzt Stellung wechselnde
Außenräume.
- Durch schlichte Balkone in frei wählbarer Lage an den Fassaden wird eine spielerisch
abwechslungsreiche Gestaltung der Baukörper erreicht.
- Die Abstände der Baukörper untereinander sind teilweise zu gering.
- Die Orientierung der Freiräume nach Osten wird als ungünstig empfunden.
- Als besonders problematisch wird die Öffnung der Bebauung zum nördlichen
Parkierungsbereich betrachtet, wodurch eine Durchlärmung der Freiräume und der
Fassaden entsteht.

3. PREIS – Projekt 10
Arch. DI Alfred Graffer

- Das Projekt ist der überraschendste und frischeste Beitrag des Wettbewerbes.
- Die Qualität der Wohnungen sowie die architektonische Durchbildung sind sehr
überzeugend.
- Die Patio-Höfe werden kontroversiell diskutiert.
- Eine wirtschaftliche Realisierung im Rahmen der Wohnbauförderung wird von den
zuständigen Fachleuten in der Jury als nicht möglich erachtet.
- Als Alternative zum Einfamilienhaus positioniert sich das Projekt gegen die allzu vielen
Beiträge konventionellen Geschossbaues und schafft darüber hinaus eine Einbindung in
die Siedlungsstruktur.
- Der Lärmproblematik (unter anderem von den oberirdischen Parkplätzen und TGEinfahrten
ausgehend) wird nicht allzu große Aufmerksamkeit gewidmet.

1. ANKAUF: Projekt 20
Arch. DI Martin Strobl

- In Teilbereichen werden architektonische Ambitionen sichtbar.
- Das differenzierte Angebot an Haustypen wird trotz gewisser Unstimmigkeiten positiv
bewertet.
- Auf die Erschließungs- und Lärmproblematik wird nicht adäquat reagiert, insbesondere
wird die zusätzliche westliche Erschließung mit Tiefgaragenabfahrten als problematisch
angesehen.
- Die Freiraumqualitäten sind in den Teilbereichen von unterschiedlicher Qualität.
- Diverse Wohnungsgrundrisse und unterschiedliche Gebäudetypologien, die frei auf dem
Grundstück verteilt sind, könnten bei entsprechender Durcharbeitung ein interessantes
Ergebnis erzielen.2. ANKAUF: Projekt 3
Balloon - Wohofsky ZT-KEG

- Die Siedlungsstruktur ergibt Freiräume, die den Dimensionen der Objekte nicht
angemessen sind.
- Die Qualität der Wohnungen wird positiv bewertet.
- Die Reaktion auf die Erschließungsproblematik und den erforderlichen Lärmschutz –
Eigenabschirmung bzw. vorgehängte Fassade – ist gut gelöst.
- Die architektonische Durchbildung ist nur schemenhaft erfolgt.

3. ANKAUF: Projekt 2
Arch. DI Kurt Fandler

- Die Verteilung der Baukörper ergibt Freiraumqualitäten, die als gelungenster Beitrag des
Projektes positiv bewertet werden.
- Die Schallproblematik an der Ost- und Nordseite scheint ohne einen Verlust an Qualitäten
lösbar.
- Kritisiert werden: Zu wenige Bauabschnitte (40 WE je BA), ein zu großer Anteil an 2-
Zimmer-Wohnungen, die zudem noch nur einseitig belichtet und belüftet sind, und zu viele
PKW-Abstellplätze in der Tiefgarage.
- Die unzureichende architektonische Durcharbeitung wird bemängelt.NACHRÜCKER: Projekt 13
Univ.Prof. Arch. DI Dr. Hansjörg Tschom

- Grundsätzlich wird die Siedlungsstruktur positiv bewertet.
- Die Lärmproblematik wird nicht konsequent gelöst.
-6-
- Die Freiraumtrasse in Ost-West-Richtung wird grundsätzlich positiv gesehen.
- Abgesehen von einigen schwierigen Besonnungssituationen werden mangelhafte
Grundrisslösungen kritisiert.
- Fraglich bleibt die architektonische Gestaltung.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur täglich
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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