10/01/2012
10/01/2012

Buchdeckel: Totes Leben gibt es nicht. Herbert Eichholzer (1903-1943). Architektur Kunst Politik (2004, Springer Verlag). Ein Buch von Antje Senarclens de Grancy und Heimo Halbrainer. Mit einem Vorwort von Friedrich Achleitner und einem Beitrag von Urs Hirschberg

Der nach dem Grazer Architekten Herbert Eichholzer benannte Förderungspreis wird alle zwei Jahre an begabte ArchitekturstudentInnen vergeben. Die Vergabe erfolgt nach Ausschreibung der Fakultät für Architektur der TU Graz. Das Kulturreferat der Stadt Graz beantragt den Preis in Anerkennung der Bedeutung des Architekten Herbert Eichholzer, der Beschluss erfolgt durch den Stadtsenat.

Im Jahr 2011 wurde der Preis vom Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz konzipiert und organisiert. Das spezifische Thema des aktuellen Wettbewerbs hieß „Architektur des Architekturstudiums …wenn ich es selbst entwerfen könnte…“ Mit diesem Thema wurden die teilnehmenden Studierenden aufgefordert, in Zeiten der laufenden Universitätsreformen und massiven Umstrukturierung der Studienpläne selbst darüber nachzudenken, wie sie Architektur studieren möchten und wie sich ihre Vorstellung vom Studium räumlich denken ließe.

Von vierzehn eingereichten Beiträgen hat die Wettbewerbsjury drei Projekte zur Vergabe des mit insgesamt 6.600 Euro dotierten Förderungspreises empfohlen: der Entwurf von Andreas Draxl teilt sich mit dem Entwurf von Stefan Jos, Christian Buresch und Alexander Gebetsroither ex aequo den zweiten Preis, während der Entwurf von Toni Levak, René Märzendorfer, Christian Repnik und Reinhold Weinberger mit dem dritten Preis ausgezeichnet wird.

Die offizielle Preisverleihung und die Eröffnung der Wettbewerbsausstellung finden am 11. Jänner 2012 um 19.00 Uhr im Haus der Architektur Graz statt. In der zweiwöchigen Ausstellung werden alle in die engere Wahl gekommenen Projekte dem architekturinteressierten Publikum gezeigt.

Herbert Eichholzer wurde 1903 in Graz geboren, erhielt 1935 den Staatspreis der Grazer Sezession mit Viktor Badl und musste am 3.11.1938 vor dem NS-Regime emigrieren. Von 1938 bis 1940 war er als freier Mitarbeiter bei Clemens Holzmeister in der Türkei tätig und baute eine Auslands-Widerstandsgruppe der KPÖ u.a. mit der Architektin Schütte-Lihotzky auf. 1940 kehrte er illegal nach Österreich zurück, er wurde zur Deutschen Wehrmacht einberufen und setzte seine politische Tätigkeit fort. Im Februar 1942 wurde Herbert Eichholzer von den Nazis verhaftet, am 9.9.1942 in Berlin zum Tode verurteilt und am 17.1.1943 in Wien enthauptet.

Der Förderungspreis soll einerseits die Verbundenheit der Stadt Graz und der Technischen Universität Graz mit Herbert Eichholzers symbolisieren sowie die verantwortungsbewusste Auseinandersetzung des Architekten mit den Strömungen seiner Zeit fortführen. Zugleich soll auch dem architektonischen Schaffen Herbert Eichholzers ein bleibendes Denkmal gesetzt werden.

Die Jurymitglieder 2011:
Architektin DI Heidrun Primas
Architektin DI Andrea Redi
Architekt DI Dr. Andreas Rumpfhuber
Univ.- Ass. Mag Dr. Antje Senarclens de Grancy
Univ.- Prof. Mag. Dr. Anselm Wagner

Preisträger 2011:
Andreas Draxl / Stefan Jos, Christian Buresch, Alexander Gebetsroither / Toni Levak, Rene Märzendorfer, Christian Repnik, Reinhold Weinberger

PREISVERLEIHUNG / AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Eröffnung: Mittwoch, 11.01.2012, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11.01.2012 bis 27.01.2012
Geöffnet: DI-SO 10.00-18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
HDA im Palais Thinnfeld
Mariahilferstraße 2, 8020 Graz

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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