02/05/2007
02/05/2007

Bevk Perovic Arhitekti: Vasa J. Perovic, Matija Bevk. Gegründet 1997 in Ljubljana, realisierte das Büro in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens eine beachtliche Anzahl an Projekten, wovon nicht wenige aus gewonnenen Wettbewerben hervorgegangen sind. Vasa J. Perovic, Matija Bevk zählen zu jenen Architekten, die bereits unter den geänderten politischen Umständen in Slowenien ausgebildet wurde.

Die Architekten Matija Bevk und Vasa J. Perovic (Bevk Perovic Arhitekti, Ljubljana) wurden für das jüngst fertig gestellte Projekt "Student Housing" in Ljubljana (2006) mit dem diesjährigen Josef Plecnik-Preis ausgezeichnet.

Der slowenische Architekturpreis wird seit 1973 jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Architektur vergeben. Er ist nach dem international bekannten Architekten Josef Plecnik (1872-1957) benannt, der, nach seiner Ausbildung in Graz und Wien, vorerst in Wien arbeitete und von 1920 bis zu seinem Tod im Jahr 1957 als Stadtarchitekt in seiner Heimatstadt Ljubljana sowie als Lehrender an der Architekturfakultät der Universität Ljubljana tätig war. (*)

In der Jury für den diesjährigen Preis waren neben Architekt Jurij Kobe (Vorsitz), Professor Alojz Drasler (Institut für Landschaftsarchitektur, Architekturfakultät der Uni Ljubljana), die Architektin Maja Ivanic, der Architekt Dean Lah (Architekturbüro enota) und der niederländische Architekturtheoretiker Roemer van Toorn vetreten.

Zwei Mal erhielten Matija Bevk und Vasa J. Perovic, die seit 1997 zusammenarbeiten und zur jüngeren Generation der slowenischen Architekten zählen, bereits den bedeutenden Architekturpreis: Im Jahr 2002 für die Wohnanlage Siska in Ljubljana, 2003 für die Grundschule in Kocevje. Bevk Perovic Arhitekti realisierte in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens eine beachtliche Anzahl an Projekten: neben den drei mit dem Plecnik-Preis ausgezeichneten Bauwerken errichteten sie u. a. den sozialen Wohnbau in Polje (2004), die Fakultät für Mathematik der Universität Ljubljana (2005), die dem Team eine besondere Erwähnung beim Mies van der Rohe-Preis 2007 einbrachte, das Einfamilienhaus SB in Crnuce bei Ljubljana (2004) und die Residenz des Niederländischen Botschafters in Ljubljana (2003). Das Werk der Architekten erlangte durch internationale Ausstellungen wie "Sixpack" oder "Baustelle Slowenien" weltweite Bekanntheit.

STUDENT HOUSING IN LJUBLJANA
"Das Studentenheim in der Laibacher Potočnikova 52 liegt an einer vielbefahrenen Straße hinter einem baumbestandenen schattigen Park, der es gut abschirmt. Es ist großzügig und mit Esprit gestaltet; gut durchdacht ist die große Halle als Gemeinschaftsraum, der mit einer Art Kojen bestückt ist, die als Notbett oder zu zweit zusammen geschoben als Kabinett verwendet werden können und einen Innenhof hat, in dem Lochblechbänke gleichzeitig als Tische dienen. Natürlich kommt es nicht ohne den charakteristischen allslowenischen genoppten Plastikboden in grellen Farben aus, das helle Giftgrün in der Waschküche ist einfach umwerfend. Die 56 Wohneinheiten in zwei Scheiben im rechten Winkel dazu sind solide ausgestattet, an aufwändigen Details wurde nicht gespart. Die Balkone wurden mit extra angefertigten Schiebelementen aus Alulochblechen versehen, wodurch ein zusätzlicher Raum und Platz an der Sonne geschaffen wurde". (Kommentar von Maria Nievoll, Y´plus)

PLECNIK-MEDAILLEN 2007:
Neben dem Hauptpreis vergab die Jury fünf Medaillen, davon je eine an die Architekten Lena und Tomaz Krusec für die Realisation des Berghauses Celjska koca, die Architekten Dr. Matej Blenkus und Prof. Milos Florijancic für die Bibliothek in Grosuplje und die Architekten Majda Kregar, Miha Kerin und Edo Ravnikar jr. für die Bergbahn, die auf den Schlossberg in Ljubljana führt. Jeweils eine Plecnik-Medaille erhielten außerdem der Architekt Andrej Mercina für die Monographie »Ilija Arnautovic – der Sozialismus in der slowenischen Architektur« und die Architektin Anja Planiscek für die gleichnamige Ausstellung in der Modernen Galerie in Ljubljana.
Auch Studierende der Architektur werden im Rahmen des Plecnik-Preises für herausragende Arbeiten geehrt. In diesem Jahr durfte sich Ursa Pogacnik über eine Auszeichnung für ihre Diplomarbeit zum Thema »Virtuelle Architektur« freuen.
(*) Eine umfassende Dokumentation von Leben und Werk Josef Plecniks bietet der Katalog "Joze Plecnik und Ljubljana. Der Architekt und seine Stadt", der im Jahr 2003, anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Stadtmuseum Graz, erschienen ist.
Die Entwicklung der slowenischen Architktur von Plecnik bis heute zeichnet die Publikation "Baustelle Slowenien", (Dessa, 2004) nach.
Die ZV Steiermark stellte im Jahr 2006 mit dem Projekt SLO } die jüngere Generation slowenischer Architekturschaffender in den Mittelpunkt und veranstaltete als Abschluss ihres Schwerpunktes erst kürzlich eine zweitägige Architekturexkursion nach Slowenien (GAT wird demnächst berichten). Das gesamte Projekt SLO } ist, umfassend dokumentiert, auf GAT zu finden, darunter auch ein Gespräch, das Fabian Wallmüller mit Bevk Perovic Arhitekti geführt hat (zum Archiv gelangen Sie über den LINK am Ende dieser Seite).

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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