Datum: Freitag, 30.01.2004
Beginn: 09:25 Uhr
ANWESENDE:
(F) Fachpreisrichter, (S) Sachpreisrichter
A.8.1. PREISGERICHT :
Für die STADTPLANUNG: (F) DI Klemens Klinar
Für die BIG: (F) DI Gerhard Kratochwil
Für die BMBWK:(S) MinR Dr Gertraude Kaufmann
Für die AIK: (F) DI Georg Pendl
Für die TUG:(S) Vizerektor HR DI Dr Johann Theurl
Für die BIG: (F) DI (FH) BM Michael Dobrovits
Für die BIG: (F) DI Karl Dürhammer
Beratung der Jury : (Teilnahme ohne Stimmrecht)
Vertreter des BDA: DI Alois Murnig
Vertreter der Nutzer: DI Dr Stephan Koller
Vertreter des ASVK: Dr Getrude Celedin, DI Christian Andexer
ERSATZ:
Für die AIK: (F) DI Wolfgang Pittino
Für die TUG: (S) Ao.Univ.-Prof DI Dr Helmut Hönig (verlässt die Sitzung um 11:00 Uhr)
Organisation, Verfahrensabwicklung und Vorprüfung:
Arch DI Werner Kampits
DI Johannes Plank
Teilnehmer am Verfahren ohne Stimmrecht
(Vertreter der Nutzer, Eigentümer etc):
DI Heinrich Schober
Der Vorsitzende stellt die Frage, ob von den am 29.01. ausgeschiedenen Projekten welche zurückgeholt werden: keine Rückholungen werden beantragt.
In einer neuen Informationsrunde werden die im Bewerb verbliebenen Projekte besichtigt
und diskutiert (stichwortartige Notizen nachfolgend).
Projekt 1007
Modell entspricht nicht der Grundrissdarstellung. Eine Weiterentwicklung bis zum Bau des Modells kann aufgrund fehlender Stimmigkeit mit den Planunterlagen nicht nachvollzogen werden.
Der Anschluss Stremayrgasse ist schematisch.
Es bestehen massive bauordnungsmäßige Abstandsprobleme
Projekt 1035
Stimmige Höhenentwicklung zur Straßenbildung
gute Hofentwicklung. Öffnungen in Brockmanngasse sind problematisch, sehr lange Wegstrecken in der Erschließung – Nutzbarkeit. 4-hüftige Anordnung bringt Nachteile in Übersichtlichkeit und Wegführung.
Projekt 1014
Die Fassadensprache Brockmanngasse erscheint in ihrer Gestaltung unangebracht
(industriebauartig. Erschließungszone im EG durchgängig mit Charakter einer Einkaufspassage
Daraus ergibt sich eine Umdrehung des Projekts im Inneren gegenüber dem äußeren
Erscheinungsbild. Die offene unbesonnte Passage verursacht klimatische
Schwierigkeiten und kann nicht überzeugen.
Städtebauliche Wirkung in der Brockmanngasse nicht stimmig. Erscheint insgesamt als unruhiger Baukörper
Projekt 1015
Elegantes, feines Gebäude, architektonisch stimmig. Das Modell zeigt ein filigranes leichtes Projekt, die Darstellung in den Plänen eher das Gegenteil. Die hier gezeigten Fassaden geben einen vollständig anderen architektonischen Eindruck.
Funktional problematisch durch 2-Hüftigkeit. Dadurch können die in den
Anforderungen formulierten Nutzerwünsche nicht erfüllt werden.
Projekt 1023
Teilweise 2-hüftige Anlage, lange Verkehrswege, gut inszenierte Erschließung
Das Stiegenhaus ist gut situiert. Der räumlich-gestalterische Ansatz im Bereich der Erschließung wird begrüßt, dies
relativiert sich jedoch, weil aufgrund der, bei der Benutzung der Stiegenanlage
entstehenden langen Wege, diese wohl kaum benutüzt würde (Lift!).
Verhältnis Bruttogeschossfläche zu Verkehrsfläche ungünstig. Der städtebauliche Abschluss an der Münzgrabenstraße ergibt ungüstige spitze
Räume.
Projekt 1010
Das Projekt weist ein massiges Volumen auf.
Der Split-Level Versatz zwischen Bürobereich und Laborbereich schränkt die
Flexibilität ein und führt zu Nutzungsproblemen und geringerer Flexibilität bei späterem Umbau.
Projekt 1042
Bauwerk reagiert gut auf die Umgebung.
Durchblicke in der Dachlandschaft werden durch 3 pavillonartige Baukörper auf der 2.
OG Ebene erreicht. Diese städtebauliche Durchlässigkeit wird positiv bewertet.
Problematisch ist die Erschließung dieser turmartigen Baukörper. Es entstehen zwischen den Türmen extrem lange Verkehrswege, dies entspricht nicht dem Nutzerwunsch. Der flache Baukörper entlang der Stremayrgasse konterkariert die kompakte und städtebaulich leichte Konzeption und führt hier zu einer starken Gassenbildung. Die Situierung der Lüftungsanlage auf dem Dach der drei turmartigen Baukörper ist in ihrem Flächenbedarf zu prüfen.
Projekt 1020
Die Zusammenfassung in einem Bürogeschoss und Ergänzung durch diverse unsystematisch verteilte Büroteile in verschiedenen Geschossen führt zu bedeutenden funktionellen Schwierigkeiten.
Projekt 1044
3-ftiger Baukörper. Der Mittelteil in der Nähe der Brockmanngasse ist optisch schwebend dargestellt. Im EG Bereich überzogene Anlieferungszone.
Die Differenzierung des Baukörpers in 4 Teile, die funktional zusammenhängen, ist
positiv. Städtebaulich wirkt der Straßenraum in der Stremayrgasse durch die sehr lange Verbauung derselben zu eng.
Die baukörpermäige Differenzierung im Haupttrakt wird hier nicht erreicht, obwohl
sie hier nötiger wäre. In der Brockmanngasse gelungener Anschluss.
Projekt 1046
Überzogene Zufahrtsgestaltung in der Brockmanngasse. Plakative Fassade ohne Zusatznutzen. Teuer in Errichtung und Instandhaltung. Die hinter dem eher aggressiv interpretierten Fassadenspitz angeordnete Treppe hat eine unangemessene Bedeutung. Erschließung durch Mittelgang mit nischenartigen Stichgängen zu den Labors möglich. Objekt ist im EG schwebend, daher höhere Kosten.
Projekt 1026
Das Objekt reagiert durch die geknickte Form auf das Hofgebäude. Der Anschluss in der Brockmanngasse ist nicht stimmig.
Nicht nachvollziehbare Eingangssituation im Bereich der Stremayrgasse führt in
einen räumlich diffusen Bereich.
Eine große Freitreppe führt in eine Hinterhofsituation. Das Gebäude wird dadurch
gleichsam umgedreht, der Baukörper erscheint durch seine große Tiefe und die
Abknickung sehr massiv.
Projekt 1028
Der Pavillonansatz, der die Struktur der benachbarten Campusuniversität mit der
Blockbebauung verwebt, wird positiv beurteilt. Es ergeben sich jedoch ungüstige
Weglängen. Die schrägen Grundrissformen der Nutzerräume wären sanierbar durch schräge
Erschließungsflächen. Die Baumassenverteilung, insbesondere der niedere Bauteil an der Brockmanngasse
und der südliche Zusatzbauteil, der auch das Prinzip der 3 Einzelkörper untergräbt,
sind ungüstig. Vollständig unverständlich ist das Einrücken der unteren Geschosse, welches zu massiven Belichtungsproblemen führt, zu unnotwendig engen Erschließungszonen und zu einer Auflösung der „Campus-Baukörper. Die damit entstehenden Auskragungen sind teuer und konstruktiv schlecht lesbar.
Projekt 1029
Schöne Anbindung in der Brockmanngasse entspricht dem Altbestand. Wirkt als futuristischer Baukörper in Form einer Knitterfassade. Hinter der polygonalen Fassadenführung findet sich jedoch keine Korrespondenz. Es findet sich eine einfache Stützen- und Plattenstruktur. Somit verspricht die Fassade mehr als das Innere halten kann. Zu gering dimensionierte Lichthöfe mit ungüstigem Zuschnitt.
Problematische Eingangssituation. Lange Verkehrswege beeinträchtigen die Nutzung.
Ungünstige Anordnung der Schreibräume.
Projekt 1032
Städtebauliche Verteilung der Baumassen positiv. Entwurf hat noch Potential, wirkt sehr kompakt. 3-ftiger Grundriss mit Abtreppungen im Bereich der offenen Bebauung
Giebelflächen der Neuen Technik, welche eine Anbaufassade darstellen, sollen laut
Verfasser entfernt werden - interessanter Ansatz. Die hotelartige Abtreppung der Fassade ist nicht stimmig und hat wenig mit dem Grundkonzept zu tun.
Projekt 1043
Die Typologie des gelenkartig ausgeschwenkten Bürobaukörpers ergibt
problematische Belichtung und hat brandtechnische Konsequenzen zusätzlich zu den überhöhten Weglängen. In der Brockmanngasse entsteht durch die offene Bebauung eine Lücke zum angrenzenden s+üdlichen Objekt.
Der aufgeständerte Baukörper im südlichen Bereich bringt keine Attraktivität im EG
der y-Grundriss bringt keine Vorteile, sondern längere Wege. Typologisch erscheint der südliche Flügel als Implantat.
Projekt 1009
Schwierige architektonische Lösung
große Aussenflächen. Die Eingangssituation in der Brockmanngasse ist nicht gelöst.
Projekt 1048
Die beiden Sockelgeschosse in Glas erscheinen in einem Gründerzeitviertel als zu großzügig und nicht zeitgemäß. In der Stremayrgasse wird das Gebäude auf Stützen geführt. Die Stremayrgasse wird im Vergleich zum übrigen Baukörper als zu zart empfunden.
Projekt 1051
Die Typologie des gelenkartig ausgeschwenkten Bürobaukörpers ergibt
problematische Belichtung und hat brandtechnische Konsequenzen zusätzlich zu den überhöhten Weglängen. Unbeholfen erscheinender Umgang mit den Höhen im Bereich der Brockmanngasse, ungüstiges Verkehrsflächenverhältnis. Es werden nach eingehender weiterer Diskussion folgende 6 Projekte für die nächste Runde mit einfacher Mehrheit ausgewählt:
1016, 1017, 1013, 1011, 1041, 1038,
13:00 Uhr – Mittagspause
Beginn: 14:00 Uhr
Der Vorsitzende Arch. Pendl stellt die Frage, ob außer den bisher ausgewählten, noch Projekte in der nächsten Runde diskutiert werden sollten. Es wird beschlossen folgende Projekte zu diskutieren: 1045, 1040
Nach eingehender Diskussion und nochmaligem Vergleich mit verschiedenen in der
Vorrunde nicht weitergerückten Projekten wird folgender Beschluss gefasst:
Für die zweite Stufe werden 6 Projekte ohne Reihung ausgewählt:
1016, 1017, 1013, 1011, 1041, 1038
Das Projekt 1045 wird als erster Nachrücker und das Projekt 1040 wird als zweiter
Nachrücker für die 2. Stufe ausgewählt.
Die Projektsbeschreibungen der 6 Teilnehmer der 2. Stufe und der Nachrücker liegen
handschriftlich vor und werden noch schriftlich ausformuliert und dem Juryvorsitzenden und den Juryteilnehmern zur Kenntnisnahme und Korrektur übermittelt.
Diese dann korrigierten Ausformulierungen werden diesem Protokoll als Beilage beigefügt
.
Die Jury beschließt, die Rückfragefrist bis zum 27.02.2004 zu verlängern.
Die Jury beschließt die nicht in die 2. Stufe gelangenden Teilnehmer über den Notar davon schriftlich in Kenntnis setzen zu lassen, dass sie von der Jury nicht für die Teilnahme an der 2. Stufe vorgesehen sind.
Der Juryvorsitzende überprüft nochmals die ausgewählten Teilnehmer und die Nachrücker
für die 2. Stufe.
Ende der Jurysitzung: 16:30 Uhr
Der Juryvorsitzende bedankt sich im Namen des Auslobers und der Jury bei allen
Teilnehmern und bei der Vorprüfung für die konstruktive Zusammenarbeit