13/11/2003
13/11/2003

Im Vorjahr wurde der Verein für zeitgenössische Kunst von Staatssekretär Franz Morak noch mit dem mit € 10.901 dotierten Würdigungspreis für grenzüberschreitende Kulturarbeit ausgezeichnet. Heuer revanchierte sich der Bund mit einer Kürzung um 30 Prozent,liess aber dann doch noch € 20.000 nachfolgen.

Das Fass zum Überlaufen brachte schliesslich die vom Land Steiermark vorgelegte 3-Jahres-Vereinbarung von lächerlichen € 7.267 Euro und die Haltung der Stadt Graz, die keinerlei Anstalten machte, ihre 2002 vorgenommene Kürzung um 22 Prozent aufzuheben.

Die Konsequenz: rotor schliesst nach vier Jahren erfolgreicher Tätigkeit seinen Ausstellungsraum in der Belgiergasse 8. „Nicht nur,dass uns nach und nach die (finanzielle) Basis entzogen wurde. Wir mussten auch feststellen, dass für den Kunstverein mit Fokus Südosteuropa derzeit in Graz kein guter Boden ist. Schlimmer noch: keinen Kulturpolitiker und keine Kulturpolitikerin scheint dies wirklich zu interessieren“, so die rotor-Gründer Margarethe Makovec und Anton Lederer, seit Mai Vorsitzender des Forum Stadtpark, enttäuscht.
So ganz aufgeben will das Duo, das auf starke Medienresonanz ebenso verweisen kann wie auf internationale Reputation,aber – zum Glück – nicht. Weitergeführt wird das Artists-in-residence Austauschprogramm, auch projektorientierte Ausstellungen und Präsentationen wird es weiterhin geben. Nur werden diese in „befreundeten“ Räumen stattfinden.
Stark präsent ist der Kunstverein in den nächsten zwei Jahren im Ausland: Ausstellungen von Nijmegen,Leipzig, Prag, Vilnius bis München Bratislava und Tel Aviv sind bereits fixiert.
Und: rotor bleibt als Büro und Anlaufstelle mit seinem Archiv für südosteuropäische Kunst erhalten.
Die neue Adresse ist übrigens die alte: in der Peinlichgasse 14 nahm rotor einst seinen Anfang. Telefon-Nr. und Internetadresse sind unverändert.
(0316) 688 306. http://rotor.mur.at/rotor@mur.at

Verfasser/in:
Denise Leising
"freie Meinung"
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