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Sind wir zu Beginn der alljährlich wiederkehrenden Hundstage von Temperaturen weit über 30 Grad Celsius und dem strahlend blauen Himmel begeistert, beginnen wir spätestens dann über die sommerliche Hitze zu klagen, wenn sie uns den Schlaf raubt. Raubt sie uns auch noch den Arbeitseifer, ziehen wir es vor mehr oder weniger untätig, auch den Tag in abgeschlossenen, verdunkelten Räumen zu verbringen. Der Weg zur nächsten öffentlichen Bademöglichkeit ist ohnedies zu weit, egal wie nah sie ist. Und wir sind der Meinung, es müssten bezahlte Hitzeferien her.
Wer denkt ob des eigenen Leids schon an jene, die aus beruflichen Gründen dazu verdammt sind, unter der sengenden Sonne zu arbeiten, die sich nicht mittels Verschattung Erleichterung verschaffen und wegen des andauernden Zeitdrucks kaum eine Pause einlegen können? Gemeint sind die Bauarbeiter, ohne die kein Stein auf dem anderen wäre, keine ausfahrbaren Rollos zu Verfügung stünden, kein kühlendes Nass aus den Wasserhähnen flösse und wir kein Dach über dem Kopf hätten. Dennoch erhalten diese fleißigen, durch nichts zu erschütternden Wesen zu wenig Anerkennung, ist doch der Brauch der Gleichenfeier, als Würdigung der Arbeit der Handwerker, als Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung zwischen Bauherren und Ausführenden, im Verschwinden begriffen.