20/11/2006
20/11/2006

Luftbild mit dem bestehenden, sanierungsbedürftigen Museumskomplex des Landesmuseums Joanneum in Graz

Die LIG Landesimobiliengesellschaft hat im August 2006 in einem Verhandlungsverfahren die baulichen Maßnahmen für das Landesmuseum Joanneum in Graz ausgeschrieben und beabsichtigt nun, der Bietergemeinschaft Nieto Sobejano Arquitectos/eep architekten, Madrid/Graz.

Die Entscheidung fiel aufgrund der Empfehlung eines Beratergremiums, das am 16. und 17.11.2006 getagt hatte. Mitglieder des Gremiums waren die Architekten András Pallfy (Vorsitzender) und Walter Chramosta, die Architektin Christine Binswanger sowie Vertreter der Grazer Altstadtsachverständigenkommission, des Bundesdenkmalamt, des Landesmuseums Joanneum und der Landesbibliothek. Die Wahl des spanischen Beitrags erfolgte einstimmig.

Beim Verfahren "Landesmuseum Joanneum Museumsquadrant" handelt es sich um ein zweistufiges Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung im Oberschwellenbereich: Die erste Verfahrensstufe war eine EU-weite Bewerberkreisermittlung mit Auswahl von 10 Bewerbern. Die zweite Stufe ist ein Verhandlungsverfahren im Oberschwellenbereich, das am 5.12.2006, nach Ende der Stillhaltefrist, endgültig abgeschlossen sein wird.

"Der gesamte Joanneumskomplex zwischen Neutorgasse - Landhausgasse - Raubergasse und Kalchberggasse ist renovierungsbedürftig. Besonders drastisch zeigt sich die Situation bei der Landesbibliothek", begründet der steirische Kulturreferent LH-Stv. Dr. Kurt Flecker die Entscheidung zur Sanierung und Erweiterung des Museumsquadranten. Durch jahrelange Sparmaßnahmen fehlen heute ein entsprechender Brandschutz und Speicherplatz. Der bestehende Museumskomplex soll im Zuge der Bauarbeiten einen Tiefspeicher erhalten und durch entsprechende bauliche Maßnahmen akzentuiert werden, um im Stadtbild stärker in Erscheinung zu treten sowie in Zukunft Kunstschätze darbieten, anstatt wegzuschließen. Flecker ist überzeugt, dass dies die Kommunikation zwischen Kunst, Stadt und Gesellschaft anregen und fördern wird - ganz im Sinne des Gründerstifters des Landesmuseums, Erzherzog Johann. Die Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen sollten bis 2011 abgeschlossen sein, denn dann feiert das Joanneum seinen 200. Geburtstag. Die Finanzierung der für die Bauarbeiten veranschlagten 48,5 Mio. Euro erfolgt auf 25 Jahre, die Mittel kommen vom Land.

Die erfolgreichen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano aus Madrid - die in Graz mit dem Architekturbüro EEP als Partner agieren - wurden, nach zähen Verhandlungen mit der UNESCO, erst kürzlich mit der Umsetzung ihres Entwurfes für den Dachausbau und den Umbau des Warenhauses Kastner & Öhler in Graz, beauftragt.

AUSSTELLUNG
Die für die zweite Verfahrensstufe eingereichten Beiträge werden voraussichtlich ab 10.01.2007, 17:00 Uhr im Landesmuseum Joanneum GmbH, Neutorgasse 45, A-8010 Graz ausgestellt.

Detaillierte Informationen zum Verhandlungsverfahren und die Dokumentation der Teilnehmerbeiträgen der zweiten Verfahrensstufe finden Sie demnächst auf GAT.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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