19/11/2009
19/11/2009

Gerald Zach, 1961 - 2009. Foto: Archiv Heinz Wondra

„G braucht nicht präludiert zu werden, mit G kleiden wir ein kompliziert klingendes wort ein, und ein bißchen kompliziert darf selbst etwas G betreffendes klingen: und das wort ist mediokrität. G ist ein noch einigermaßen junger mensch, ein doch einigermaßen eleganter mensch und womöglich noch ein einigermaßen hübscher mensch.“
aus:
Abfall
Bergland
Cäsar
Eine Menschensammlung
von Werner Schwab

G war anders, ganz anders, keinesfalls medioker.
Gerald Zach ist tot.
Er wurde 48 Jahre alt, am 14. November war sein Leben zu Ende, es war ein Samstag. Am Mittwoch zuvor sind wir uns noch bei einem Vortrag an der TU begegnet. Ein kurzes Gespräch, wie geht’s? Zwei, drei Sätze zu einer eventuellen gemeinsamen Arbeit, eine lose Verabredung, Servus, vorbei.
Gerald und ich haben uns im Sommer 1987 kennengelernt. Er hat sich um einen Platz als Praktikant in meinem Büro in Salzburg beworben. Mit einem Kollegen aus Wien hat er den Beitrag für die Ausstellung „Architektur aus Graz“ gezeichnet. Zur Eröffnung der „Europalia Österreich 87“ habe ich die beiden Burschen eingeladen und wir sind zu dritt nach Brüssel gefahren. Später, nach seiner Diplomprüfung, wurde Gerald Zach Mitarbeiter in meinem Büro in Graz. Mit Sepp Fekonja, Herwig Illmaier, Oliver Kupfner, Karin Tschavgova und all den anderen waren wir eine Gemeinschaft, die alle Freuden und Leiden meines Architekturbüros durchlebt hat. Das traditionelle Weihnachtsessen für das Büro war immer ein festliches Zusammentreffen aller mit ihren Familien, mit Kind und Kegel. Dieses Jahr wird es nicht stattfinden, Gerald, Herwig Illmaier und Monika König würden uns fehlen.
Gerald war ein aufrechter Charakter, warmherzig, korrekt, immer hilfsbereit, uneitel und integer. Sein Wesen und seine fachliche Kompetenz schätzten die Auftraggeber und die Auftragnehmer meines Büros uneingeschränkt.
Als Projektleiter hat Gerald für das Solarhaus am Lustbühel in Graz den Anerkennungspreis zum Steirischen Holzbaupreis 2003 und den Österreichischen Museumspreis 2001 für die Gestaltung des Festungsmuseums auf der Festung Hohensalzburg mit mir verliehen bekommen. 2005 hat Gerald sein eigenes Büro gegründet und wir blieben uns in Freundschaft verbunden. Sein jäher Tod stimmt mich sehr traurig.
Geralds Frau Isa, seinen beiden Töchtern und seinen Angehörigen gilt mein tiefes Mitgefühl.
Gerald, Fiduzit!

18.11.2009
Heinz Wondra

FEIERLICHE VERABSCHIEDUNG
Die feierliche Verabschiedung findet am Freitag, dem 20. November 2009, um 16.00 Uhr, in der Feuerhalle am Grazer Zentralfriedhof statt.

Verfasser/in:
Heinz Wondra, Architekt
Viktor Jung

..ein äusserst netter kollege!..war immer eine freude, mit ihm zu sprechen!
..mein mitgefühl seiner gattin und den kindern!
viktor jung

Mo. 23/11/2009 11:31 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+