24/07/2017

Gemeindehaus Feistritztal

Architektur
Schafler Architektur, 2016
Wettbewerbsgewinn 2015

VAF – Der Virtuelle Architekturführer Steiermark – ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das baukulturelle Erbe zurückzublicken.

Die in der 14-tägigen Serie NEU IM VAF gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen
Redaktion VAF
Karin Wallmüller
wallmueller@gat.st

24/07/2017

Gemeindehaus Feistritztal, 2016

Architektur: Schafler Architektur©: Croce & Wir Architekturfotografie

Am östlichen Rand des Ortsteils Hirnsdorf, Gemeinde Feistritztal, prägen geradlinige Baukörper mit schlichten Satteldächern das Erscheinungsbild. Leichte Zugänglichkeit, Bürgernähe und Transparenz waren wesentliche Vorgaben für das neue Gemeindehaus.
Die Architektur nimmt das Thema des Satteldachs auf und betont die sich daraus ergebenden innenräumlichen Qualitäten durch spezielle Deckenausbildungen, Raumhöhen, Lichtführungen und Öffnungen. In der Außenwand wechseln großflächige Fixverglasungen mit tief in der Leibung positionierten Lüftungsflügeln. Der größeren nach Süden asymmetrisch konzipierten Dachfläche liegt die Idee einer optimierten Solarnutzung (PV) zugrunde.
Über den zentralen Windfang gelangt man in das großzügige Foyer mit Bürgerservice und Wartebereichen. An diesen mit einer besonderen Raumhöhe ausgestatteten Zentralraum gliedern sich die einzelnen Büros im Norden und das Bauamt mit Archiv im Süden an. Glaswände verbinden räumlich Büros und Bürgerservice, erleichtern die Kommunikation und schaffen eine offene und freundliche Atmosphäre. Der im östlichen Gebäudeabschluss platzierte Sitzungssaal bildet den Kopf des Raumgefüges. Die Sonderstellung dieser auch als Mehrzweckraum benutzbaren Fläche wird durch eine bis in die Dachschrägen reichende Decke und spezielle Öffnungen artikuliert. Ein aus der Ostfassade heraustretendes großes Fenster dient als Sitznische und stellt die optische Verbindung zum Rüsthaus mit Kultursaal her. Je nach Nutzung kann der Sitzungssaal zum Vorplatz hin geöffnet werden.
Die eingesetzten Baustoffe Ziegel und Beton wirken als Speichermasse, eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle verbunden mit außenliegenden Sonnenschutzsystemen reduziert die Kühllast. Mit Ausnahme von Sitzungssaal und Foyer wurden massive Decken mit ökonomischen Spannweiten konzipiert.
(Text: Reinhard Schafler)

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