08/11/2007
08/11/2007

Blick Richtung Humboldtstraße, das dritte Gebäude (links) beherbergt im Erdgeschoss eine Cafeteria.

Die beiden Gebäude der SFG und der KFUG verbindet im Erdgeschoss eine gemeinsame Erschließungszone mit Garderoben und Rekreationsbereich.

Ruhezone zwischen den beiden Gebäuden der SFG und KFUG. Fotos: ua-m

ZMB – Zentrum für Molekulare Biowissenschaften, das Gebäude der Karl Franzens Universität Graz, mit Verbindungsgang zum St. Anna Kinderspital

Der Neubau des ZMB in Graz - vom Architektenteam ARGE ZMB Graz Seidel:Thoma:Kummer geplant und im Jahr 2004 Siegerprojekt eines EU-weiten Wettbewerbs - wurde am 05.11.2007 feierlich eröffnet.

Anlässlich von feierlichen Eröffnungen erscheint immer alles im besten Licht: das neue Zentrum für Molekulare Biowissenschaften als Meilenstein in der Universitätsgeschichte von Graz, die Aufwertung der Stadt Graz als Forschungsstandort, die Bestätigung von Graz als Bildungsstadt, in der es 15% Akademiker gibt (8% sind es im österreichischen Durchschnitt) und einiges mehr an Superlativen war zu hören, auch über die Architektur! Was erfreulich ist, weil nicht selbstverständlich. Dass sich die zukünftigen User von Anfang an mit ihrer neuen Umgebung identifizieren, wie es hier der Fall zu sein scheint, liegt wohl nicht zuletzt daran, dass das Gebäude im Zeitplan errichtet wurde und rechtzeitig mit Beginn von drei neuen Masterstudien in den molekularen und technischen Biowissenschaften seinen Betrieb aufnehmen konnte. Das neue Zentrum für 120 Forscher und ca. 1000 Studierende befindet sich auf dem Areal des ehemaligen St. Anna Kinderspitals zwischen Mozartgasse und Humboldtstraße, inmitten des von Gründerzeitbebauung geprägten Geidorfviertels.

Auf engem Raum schaffen drei amorphe Baukörper dennoch Campuscharakter, bieten spannende Außenräume und ermöglichen vielschichtige Durchblicke. Die Dreiteilung ergab sich aus dem Raumprogramm für die unterschiedlichen Nutzungen der Karl Franzens Universität, der SFG (Steirische Wirtschaftsförderung) sowie der Räume, die der Kommunikation dienen. Die drei Gebäude sind, abgesehen von ihrer Form, rundum gleich und sehr kompakt – „eine High Tech Maschine in einem bunten Mantel“, wie es ein Redner bei der Eröffnung formulierte. Alle drei Gebäude sind umhüllt von raumhohen Lamellen aus bedrucktem Glas, die für die Klimatisierung der Innenräume sorgen. Die dahinterliegende orange-gelbe Metallfassade unterstreicht die horizontale Gliederung der Fasssaden. Flächenverteilung, Geschosszuordnung und die Durchmischung von Labor- und Büroräumen gewährleisten einen optimalen funktionellen, wissenschaftlichen Betrieb.

PROJEKTDATEN:

Errichter: BIG, BundesImmobilienGesellschaft
Architektur und Generalplaner: ARGE ZMB Graz Seidel:Thoma:Kummer, Ulm (D)
Standort: Graz, Ecke Humboldtstraße und Mozartgasse

Grundstück: ca. 20.000 m²Errichtungskosten: ca. 42 Mio Euro, davon 22 Mio. Euro für die High-Tech-Infrastruktur

Bebaute Fläche: 3.062.4 m²
Bruttorauminhalt: 84.220 m³ , davon 51.114,6 m³ oberirdisch
Bruttogeschossfläche: 20.428 m²
Nettogeschossfläche: 18.214 m²
Tiefgaragenparkplätze: 100 StückNutzer:
Das Zentrum für molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität, Graz nutzt das Gebäude als neue organisatorische Einheit.

Nutzung:
Das ZMB beinhaltet vorzüglich Labor- und Büronutzung und wird abgerundet mit Hörsaal, Seminarräumen, Fachbereichsbibliothek und öffentlichem Cafe im EG des Ex-Usu, sowie einer Tiefgarage im UG.

TERMINE
Wettbewerbsentscheidung: April 2004
Beginn Planung: Mai 2004
Einreichung Okt-Dez. 2004, Baubescheid März 2005
Bauzeit: ca. 18 Monate (August 2005 bis Übergabe Nutzer Januar 2007) - beinhaltet den Bau der gesamten Gebäudehüllen und Ausbau zweier Gebäudeteile
Ausstattung Labortechnik und lose Möblierung: bis Ende Juli 2007

Verfasser/in:
Ute Angeringer-Mmadu, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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