04/08/2017

ÖAMTC Zentrale, Wien
Headquarter des führenden österreichischen Mobilitätsclubs in Wien-Erdberg,
1030 Wien, Baumgasse 129

Architektur
Pichler & Traupmann Architekten, 2016
Generalplanung

Wettbewerb
1. Preis, 2013

Preise
Österreichischer Stahlbaupreis 2017
– Architizer A+ Special Mention Award 2017

In der GAT-Reihe bauwerk.aktuell werden Architekturproduktionen innerhalb und außerhalb Österreichs präsentiert, die kürzlich fertiggestellt wurden. Bei der Kuratierung werden Projekte von AkteurInnen mit Bezug zur Steiermark bevorzugt. Vorschläge bitte an
redaktion@gat.st

04/08/2017

ÖAMTC Zentrale, Wien, Ansicht Süd

Architektur: Pichler & Traupmann Architekten ©: Roland Halbe

Zugang Süd-West

©: Roland Halbe

Ansicht Nord-Ost

©: Roland Halbe

Schalterbereich, Lobby

©: Roland Halbe

Lobby und Büroatrium

©: Roland Halbe

Werkstatt mit Blick zum Schalterbereich

©: Roland Halbe

Nacht-Ansicht Süd

©: Roland Halbe

Lageplan / Draufsicht

©: Pichler & Traupmann Architekten

Schnitt

©: Pichler & Traupmann Architekten

Untergeschoß

©: Pichler & Traupmann Architekten

Erdgeschoß

©: Pichler & Traupmann Architekten

Ebene +4

©: Pichler & Traupmann Architekten

In der GAT-Reihe bauwerk.aktuell wird diesmal das 2016 fertiggestellte und mit dem Architizer A+ Special Mention Award 2017 und dem Österreichischern Stahlbaupreis 2017 ausgezeichneten Headquarter des Mobilitätsclubs ÖAMTC in Wien-Erdberg von Pichler & Traupmann Architekten vorgestellt.

ÖAMTC – der Stützpunkt
Von den Servicewerkstätten bis zum Heliport sind alle Programmelemente an einer einzigen vertikalen Achse aufgefädelt, also auch vom Schalter über den Empfang und die Veranstaltungsbereiche bis zum großen Atrium der Büros. Logistisch kompakte Inhalte mit hoher Effizienz, wie sie Stützpunkteinrichtungen per definitionem zueigen sind, wurden hier transformiert gedacht und in übersetzter Form auf das Gebäude übertragen.

ÖAMTC – die Transparenz
Betritt man den Schalter, so findet man sich auf einer überdimensionalen, gläsernen Kanzel wieder, inmitten der Werkstatt, in die die Techniker die zu zuvor abgestellten Fahrzeuge über eine Rampe ein Geschoß tiefer gefahren haben. Die Kunden können panoramaartig alles bequem von oben betrachten – wird ihr Auto hochgehoben, dieses sogar „Aug‘ in Aug‘“. Vom Schalter öffnet sich jedoch auch ein großzügiger Luftraum nach oben, durch den eine prominente Treppe in die Lobby führt. Auf dieser Ebene kann man das Gebäude auch von der U3-Erdberg kommend auf kurzem Wege zu Fuß betreten. Das Gebäude und damit der ÖAMTC sind für alle in jede Richtung hin offen.

ÖAMTC – die Kommunikation
Alle Gebäudeteile kommunizieren untereinander – jedoch ist auch die Kommunikation nach außen wichtig. Diese findet im öffentlich / halböffentlichen Bereich statt: auf der Eingangsebene liegen Veranstaltungssaal, Konferenzräume, TV-Studio, auf der darüber liegenden Ebene das so wichtige Callcenter, das tatsächlich ständig mit außen online ist und das prononciert und funktionsgemäß als zentrischer Raum ausgebildet ist. Alle diese Bereiche liegen rund um ein zweigeschoßiges Foyer herum angeordnet. Dieses ist aber zugleich auch die erste Ebene des großen Büroatriums, von dem aus die Weg- und Sichtbeziehungen nach oben führen. Damit ist wiederum der interne Kommunikationsfluss geschlossen.

ÖAMTC – das Zeichen
Das Gebäude ist ein Zeichen für Mobilität. Seine singuläre, kreis- und sternförmig organisierte Form vermittelt eindrucksvoll, dass sich alles um die Mobilität und die damit zusammenhängenden Mittel dreht und demonstriert zugleich Effizienz und Schnelligkeit der Organisation. Es ist daher ein formal als auch inhaltlich schlüssiges, architektonisch artikuliertes Zeichen einer Organisationszentrale und aktiviert für den Betrachter und den Benutzer auf allen Ebenen das Gefühl und das Verständnis für einen starken und verlässlichen Partner. Ebenso ist es Zeichen eines selbstbewussten Firmenverständnisses, mit dem sich Mitarbeiter und Mitglieder identifizieren können – mit bestens organisierten, aufeinander abgestimmten Einrichtungen mit hohem Interaktions- und Kommunikationsfaktor, ausgedrückt in den übersichtlichen und offenen, transparenten und kunden- wie mitarbeiterorientierten Raumverbindungen.

ÖAMTC – das Landmarkbuilding
In der Figur setzt sich die ÖAMTC Zentrale eindeutig und bewusst von den monotonen und dennoch heterogen verstreuten, block- und riegelhaften Gebäudezuschnitten der Umgebung ab, deren Form ausschließlich auf gewerbliche- und industrielle Inhalte und deren optimierte Funktionen ausgelegt ist. Vielmehr geht es um die soziale Komponente von Hilfe und Unterstützung und um das Eingebundensein in ein Netzwerk von Service und Betreuung – sowohl als Kommunikationsfaktor im Makrobereich der Gebäudegesamtstruktur als auch im Layout der einzelnen Organisationseinheiten.
Schließlich sitzt der Icon inmitten einer Park- und Gartenlandschaft, die sich einerseits auf dem Dach der Hochgaragen und den Fluchttreppenanlagen, andererseits auf der freibleibenden Verbindungsspange zwischen U3 und Baumgasse entfaltet.
(Text: Architekten)

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