06/03/2012

Kulturministerin Claudia Schmied und Kommissär Arno Ritter präsentieren in Wien das Konzept für den österreichischen Beitrag zur 13. Architektur-Biennale in Venedig, die von 29.08. bis 25.11.2012 läuft.

06/03/2012

Arno Ritter. Foto: Günter Wett

Wolfgang Tschapeller. Foto: Christian Grass

Martin Perktold. Foto: Annika Rytterhag

Rens Veltman. Foto: Günter Wett

Am Freitag, dem 2. März 2012 präsentierten Kulturministerin Claudia Schmied und Kommissär Arno Ritter in Wien das Konzept für den österreichischen Beitrag zur 13. Architektur-Biennale in Venedig, die von 29.08. bis 25.11.2012 läuft.

Das mehrschichtige Ausstellungsprojekt "reports from a city without architecture" wurde von Architekt Wolfgang Tschapeller entwickelt und wird in Zusammenarbeit mit den Künstlern Rens Veltman und Martin Perktold umgesetzt. Der österreichische Beitrag im Pavillon von Josef Hoffmann versteht sich nicht als Retrospektive, thematische Ausstellung oder Personale wie in der Vergangenheit, sondern funktioniert als interaktives und interdisziplinäres Labor zwischen Architektur, Wissenschaft, Kunst und Film. Thema der Ausstellung ist die "Beziehung zwischen dem humanen Körper und den dafür konstruierten Räumen der Architektur wie der Stadt". Arno Ritter und Wolfgang Tschapeller skizzierten bei der Präsentation am vergangenen Freitag das Ausstellungsprojekt, bei dem über "zukünftige Formen von Städten und Architekturen und deren Interaktion mit Nutzern und Besuchern jenseits von realer Architektur" nachgedacht wird. Die Ausstellung solle eine "Stimmungslage vermitteln" und Fragen stellen. Es werde versucht, eine "Science-Fiction-Projektion in die Zukunft zu werfen", sagte Arno Ritter. Gearbeitet werde dabei u.a. mit Projektionen und Spiegelungen, betonte Wolfgang Tschapeller.

Die Architektur-Biennale in Venedig ist eine der bedeutendsten internationalen Ausstellung zeitgenössischer Architektur. Generalthema der diesjährigen 13. Architektur-Biennale, unter der Leitung von David Chipperfield, ist "Common Ground" mit Fokus auf der Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum. Alle zwei Jahre präsentieren über 40 verschiedene Nationen für drei Monate ihre Beiträge. Die heurige Ausstellung läuft vom 29. August bis 25. November 2012.

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur stellt für den Österreich-Beitrag 400.000 Euro zur Verfügung.

Arno Ritter
Arno Ritter wurde 1965 in Wien geboren. Er studierte Publizistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien. Von 1992 bis 1995 war er Sekretär der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur. Seit 1995 leitet und programmiert er den Ausstellungsraum „aut. architektur und tirol“ in Innsbruck (vormals Architekturforum Tirol), den er als Ort der Präsentation von Architektur, Kunst, Design und Grafik sowie als Raum der interdisziplinären Diskussion über die Gestaltung unseres Lebensraumes positionierte. Seit 1999 ist er Mitglied des Landeskulturbeirates für Tirol, war von 2000 bis 2005 Vorstandsmitglied der Architekturstiftung Österreich und von 2005 bis 2009 Mitglied des Beirats „Kunst und Bau“ des Landes Vorarlberg. An der Universität Innsbruck hat er seit 2003 einen Lehrauftrag für Architekturkritik und war 2009/10 Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien am Institut für „Transmediale Kunst“. Als Herausgeber und Autor publiziert er vorwiegend zu Architektur, Fotografie und Kunst.

Wolfgang Tschapeller
Wolfgang Tschapeller wurde 1956 in Dölsach/Osttirol geboren und ist Architekt mit Büro in Wien. Nach seiner Ausbildung zum Tischler studierte er an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und an der Cornell University in Ithaca, N.Y. Seit 2005 ist er Professor für Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und seit 2012 Vorstand des Instituts für Kunst und Architektur. Er unterrichtete als Gastprofessor u. a. an der Cornell University Ithaca, N.Y., der Kunstuniversität Linz und der State University of New York in Buffalo.
Zu den wichtigen Projekten gehören die Serie BVA 1, 2, 3 zum BVA-Gebäude in Wien, das Projekt für ein Hotel im Garten des Palais Schwarzenberg in Wien, das Europäische Kulturzentrum in Aachen sowie die Projekte für das Musiktheater in Linz, das Science Center in Belgrad und das Projekt für die Erweiterung der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Mit dem Verwaltungsgebäude der Bezirkshauptmannschaft in Murau (2002) und dem St. Joseph Haus (2007) konnten wesentliche Konzepte baulich umgesetzt werden.
Wolfgang Tschapeller zählt mit seinen konzeptionell wie theoretisch fundierten Projekten und seinem interdisziplinären Architekturansatz zu einem wichtigen Vertreter der aktuellen österreichischen Architekturszene. Seine Projekte wurden mehrfach ausgezeichnet und ausgestellt, u. a. 2011 und 2008 in Tokyo, 2010 in Istanbul und 2010, 2006 und 2004 auf der Architektur-Biennale in Venedig, 2006 im National Art Museum of China im Rahmen der Ausstellung „Sculptural Architecture in Austria“, 2004 und 2006 in der Galerie Aedes sowie 2003 auf der Architektur Biennale in Sao Paolo.
Team: Simon Oberhammer, Jesper Bork, Mark Balzar, Franz Kropatschek, Christina Jauernik, Mechtild Weber, Gonzalo Vaillo Martinez

Martin Perktold
Visuelle Konzeption und Animation
Martin Perktold wurde 1978 in Rum bei Innsbruck geboren. Während seines Architekturstudiums begann seine Auseinandersetzung mit dem Raum, die ihn letztlich als Absolvent der Studienrichtung „Digitale Kunst“ an der Universität für Angewandte Kunst in Wien bei Peter Weibel, zur 3D-Kunst führte. Er verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, bei dem das Experiment stets im Mittelpunkt des visuellen Entwicklungsprozesses steht.
Seit 2001 arbeitet er gemeinsam mit Harald Kreimel und Georg Eckmayr an Konzeptionen und Realisierungen im Bereich Web, Video und Print. 2010 gründete er gemeinsam mit Mathias Reisigl ein Büro, das sich auf Entwurf und Visualisierung von Architektur spezialisiert hat.

Rens Veltman
Visuelle Konzeption,Produktion und Interaktivität
Rens Veltman wurde 1952 in Schwaz geboren und studierte von 1972 bis 1978 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, am Mozarteum in Salzburg und an der Hochschule für industrielle Gestaltung in Linz. Er lebt und arbeitet in Schwaz. Rens Veltman erhielt 2011 den Tiroler Landespreis für zeitgenössische Kunst, seine Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt.
Rens Veltman ist in mehrfacher Hinsicht ein künstlerischer Grenzgänger, denn er arbeitet im Spannungsfeld von Grafik, Malerei, transmedialer wie interaktiver Kunst und im Feld der Robotik. Sein eigenwilliger Umgang mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken und Strategien, führt zu Projekten und Arbeiten, die zwischen Science, Art und Fiction oszillieren und nur schwer mit den gängigen Kategorien der Kunst zu beschreiben sind.

KONTAKT
Bernadette Larcher
bernadette.larcher@labiennale.at
T +43 (0)664/1803644

13th International Architecture Exhibition
la Biennale di Venezia 2012
Austrian Pavilion:
c/o aut. architektur und tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck, Austria
F +43 (0)512/571567 12

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+