08/02/2007
08/02/2007

Ausschreibung von IG BILDENDE KUNST und poolbar-Festival

Einreichfrist: 14. April 2007

"Arbeite nur, wenn du das Gefühl hast, es löst eine Revolution aus." (Joseph
Beuys)

Das poolbar-Festival und die IG BILDENDE KUNST veranstalten 2007 im Zuge des poolbar-Festivals zum dritten Mal einen offenen Kunstwettbewerb und laden
Kunst- und Kulturschaffende aus den Bereichen Bildende Kunst, Medien- und Performancekunst sowie angrenzender Gebiete ein, sich mit Projekten zu beteiligen. Gesucht werden zwei künstlerische Interventionen für das Alte Hallenbad (unter Berücksichtigung der Notwendigkeiten des
poolbar-Festivalbetriebes) und für den öffentlichen Raum (im Bereich zwischen der Parkanlage im Reichenfeld und der Altstadt Feldkirchs).

Thema
Wir bekommen es seit frühester Kindheit eingehämmert: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" (Zweiter paulanischer Brief an die Thessalonicher; 3,1,10). Doch, "'Arbeit um jeden Preis' zu forcieren, bedeutet eine soziale Zeitbombe auf den Weg zu bringen. Jetzt schon leben 253 000 Menschen in Österreich in Haushalten, in denen der Verdienst trotz Erwerbsarbeit nicht reicht, um die eigene Existenz - und die der Kinder- zu sichern.", zitiert die ARMUTSKONFERENZ die aktuellen Daten der Statistik Austria.

Die Verschlechterung von Arbeits- und Lebensverhältnissen macht auch vor
Kunst- und Kulturschaffenden nicht Halt. Besonders betroffen ist die freie Szene, die seit Jahren systematisch ausgehungert wird. Allerdings sind Einkommen, die weit unter der Armutsgrenze liegen, auch in besser subventionierten Institutionen keine Seltenheit. Dieser voranschreitenden Prekarisierung gilt es entgegenzutreten. Neue Konzepte der sozialen Absicherung sind gefragt. Diskussionen über eine bedarfsorientierte Grundsicherung bzw. ein Grundeinkommen gewinnen allmählich an Öffentlichkeit - auch, wenn diese sehr unterschiedlichen Konzepte noch oftmals in einen Topf geworfen werden.

Die künstlerische Intervention im Zuge des poolbar-Festivals soll sich mit der Idee des Grundeinkommens und damit möglichen Bedeutungsverschiebungen von Arbeit und Erwerbsarbeit auseinandersetzen. Visionen, Illusionen, aber auch Bedenken und mögliche Antworten darauf sollen Bestandteil künstlerischer Überlegungen sein:

Welche Möglichkeiten eröffnet ein Grundeinkommen in der künstlerischen Arbeit?
Fördert ein Grundeinkommen das Nichtstun?
Wo bleibt die Gegenleistung?
Wer profitiert von einem Grundeinkommen für alle?
Schafft Grundeinkommen (finanzielle) Anerkennung für bislang nicht bezahlte Arbeit?
Was motiviert zur Arbeit - liegt die Motivation in der Person selbst (primäre bzw. intrinsische Motivation) oder wird für Geld oder Anerkennung geleistet (sekundäre bzw. extrinsische Motivation)?

Ausführliche Informationen zum Thema Grundeinkommen:
http://www.grundeinkommen.at
http://www.grundeinkommen.info

Budget und sonstige Leistungen
Projektbudget: max. 1200.- EUR für voraussichtlich max. 2 Projekte (je 600.- EUR, Honorar inkl. Spesen und Produktionskosten). Das poolbar-Festival bemüht sich um zusätzliches Sachsponsoring. (Die Verhältnismäßigkeit von Honorar zu Materialaufwand innerhalb des Gesamtbudgets ist selbst
abzuwägen.) Gratis Zugang zum Festival für max. 2 ausführende KünstlerInnen pro ausgewähltes Projekt, kostenlose Nächtigung für die Dauer des Auf- und Abbaus, evtl. Erstattung einmaliger Reisekosten (nur n.V. mit dem poolbar-Festival).
Projekte, die zur Ausführung gelangen, werden in den Medien des poolbar-Festivals und der IG BILDENDE KUNST vorgestellt und beworben.
Außerdem: Intensive Medien- und Öffentlichkeitsarbeit durch das poolbar-Festival.

poolbar Festival
Dauer des Festivals: 30.6.-14.8.2007
Informationen zum Festival und den örtlichen Gegebenheiten unter http://www.poolbar.at.
Das poolbar-Festival ist nicht nur Festival, Wohnzimmer und Club, sondern auch ein Kristallisationspunkt für diverse "Austäuschungen". Kunst ist dabei integraler Teil der Alltagskultur. Neben z.B. Veranstaltungen, Architektur, Grafik, Mode, Diskussions- und Lebenslust stellt "die Kunst" somit eine selbstverständliche (nicht oktroyierte) Komponente des Festivals dar.
Der Wettbewerb soll u.a. auch den Effekt haben, Menschen, die (bisher) das poolbar-Festival nicht besucht haben, auf das Thema des Wettbewerbes, aber auch auf das poolbar-Festival selber aufmerksam zu machen - diese Funktion sollen logischerweise spezielle jene Projekte übernehmen, die in der Altstadt von Feldkirch eine "Brücke" zum Alten Hallenbad herstellen.

Auswahl der Projekte
Es entscheiden der Vorstand der IG BILDENDE KUNST, Kurator Markus Grabenwöger und die Geschäftsführung des poolbar-Festivals über die Auswahl der SiegerInnenprojekte. Es steht ein Gesamtbudget von 1200.- EUR zur Verfügung, max. zwei Projekte werden ausgewählt und finanziert. Ergo 600,- pro Projekt, Honorar inklusive. Nicht-selbstausbeuterische Projekte werden bevorzugt.
Bekanntgabe des/der ausgewählten Projekt/e ab 1.5.2007 auf den Websites http://www.igbildendekunst.at und http://www.poolbar.at.

Teilnahme
Konzept als PDF an folgende e-mail-Adressen:
markus.grabenwoeger@poolbar.at und bauer@poolbar.at

Einreichfrist: 14.4.2007 (Datum des Einlangens)

KONTAKT:
IG BILDENDE KUNST
Gumpendorfer Straße 10-12
A-1060 Wien

Öffnungszeiten: Di - Fr 13-18 Uhr
T +43 (0)1/524 09 09
office@igbildendekunst.at
http://www.igbildendekunst.at

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